Bo Henriksen ist seit Februar 2024 Trainer von Mainz 05.

Der impulsivste Trainer der Bundesliga: Bo Henriksen brennt wie eine Fackel. Foto: imago/Michael Weber

Explosions-Gefahr im HSV-Stadion – was Polzin über den Trainer-Vulkan denkt

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Die Schüssel wird wieder voll. 57.000 Fans werden am Sonntag gegen Mainz im Volkspark erwartet und wollen der Partie einen stimmungsvollen Rahmen verleihen. Aber: Nicht nur auf den Tribünen dürfte die Post abgehen. Auch zwischen den Trainerbänken herrscht Explosionsgefahr …

Kein anderer Bundesliga-Coach hält die Schiedsrichter so sehr auf Trab wie Bo Henriksen. Erst seit Februar 2024 ist der Däne bei den Mainzern im Amt und hat sich in Rekordzeit zum „besten Freund“ der Schiris entwickelt. Unglaublich: Allein in diesem Jahr wurde Henriksen schon dreimal gesperrt.

Mainz-Trainer Henriksen kassierte in Deutschland schon drei Sperren

  • Mitte Januar sah er beim 0:1 in Leverkusen in der Nachspielzeit erst Gelb und Sekunden später Gelb-Rot, nachdem er die vorherige Verwarnung von Schiedsrichter Welz beklatscht hatte. Dafür musste der 50-Jährige die folgende Partie gegen Union Berlin von der Tribüne aus verfolgen.
  • Nur drei Wochen später setzte es die nächste Sperre – weil Henriksen in Bremen seine insgesamt vierte gelbe Karte der Saison sah. Wieder ging es einmal rauf auf die Tribüne.
  • Sperre Nummer drei sicherte er sich Mitte August, beim Pokalsieg in Dresden (1:0). Da eilte der Mainzer Trainer aus seiner Coaching-Zone, um sich den Ball zu schnappen und das Spiel zu verzögern. Die Folge: glatt Rot! Der DFB sperrte ihn für die anstehende Zweitrundenpartie gegen Stuttgart.

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Auch in der Liga sah Henriksen in dieser Serie schon wieder zweimal Gelb, kommt im Laufe seiner Mainzer Zeit auf je eine Rote und Gelb-Rote Karte sowie sieben Verwarnungen. Schon zuvor, als Trainer des FC Zürich, war er in der Schweiz zweimal in Folge der Coach mit den meisten Karten. Auch der HSV kennt Henriksen schon. Letztmals traf man sich Anfang 2024, als die Hamburger im Winter-Trainingslager in Andalusien gegen Zürich spielten.

HSV-Trainer Polzin gefällt Henriksens Art

Mit seiner Art pusht Henriksen seine Teams total. Auch Merlin Polzin, selbst durchaus heißblütig unterwegs, scheint diese impulsive Art zu gefallen. „Wir sprechen immer davon, dass wir gern diese Emotionen im Fußball sehen wollen“, so der HSV-Trainer. „Deshalb ist es sehr interessant, zu verfolgen, mit wie viel Power er an der Seitenlinie agiert. Ich freue mich am Sonntag auf das erste richtige persönliche Kennenlernen.“ Und mit einem Augenzwinkern: „Nichtsdestotrotz weiß ich auch, dass während der 90 Minuten sehr viel Energie von der Mainzer Seite kommen wird. Darauf sind wir aber vorbereitet. Es ist nicht so, dass unsere Bank weniger energetisch sein kann.“

Auch HSV-Trainer Merlin Polzin geht während der Partien lautstark zu Werke. IMAGO/HMB-Media
HSV-Trainer Merlin Polzin
Auch HSV-Trainer Merlin Polzin geht während der Partien lautstark zu Werke.

Kann man wohl sagen. Wie man von draußen Stimmung macht, wissen auch die Hamburger. Polzin (damals noch Assistent von Steffen Baumgart) sah vor Jahresfrist in Elversberg Gelb-Rot. Sein Assistent Loic Favé wurde in dieser Saison bereits verwarnt.

Polzin erwartet gegen Mainz ein stimmungsvolles Spiel

„Jeder versucht, das Bestmögliche für seine Mannschaft herauszuholen“, bekennt Polzin, der sich aber vom Gegner „nicht anstecken oder beeinflussen lassen“ will: „Wenn der Blick permanent zur gegnerischen Bank geht oder man sich darüber beschwert, sind wir eher weiter davon entfernt, wie wir Dinge positiv beeinflussen können. Es geht darum, für eine Ruhe zu sorgen, sich darum zu kümmern, was das Spiel von uns verlangt und was unsere Spieler brauchen.“

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Klar ist: Auch auf Schiedsrichter Robert Hartmann wartet am Sonntag (17.30 Uhr, Liveticker auf mopo.de) eine größere Herausforderung. Insbesondere der vierte Offizielle Sven Jablonski (Bremen) dürfte zwischen den Bänken gefragt sein. „Er ist ein super Typ“, lobt Polzin den Bremer Referee, den er bereits seit langem kennt. „Deswegen können wir uns darauf freuen, dass es sehr ruhig bleiben wird, was die Intensität zwischen den Bänken angeht – und dass es eher heiß auf dem Platz hergeht.“ Nun, da könnte Polzin die Rechnung dann allerdings ohne Henriksen gemacht haben.

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