Eine Schauspielerin sitzt auf einer Theaterbühne auf einem Sitz

Essinam (Florence Adjidome) hebt in einem selbstgebauten Raumschiff ab. Foto: Isabel Machado Rios

„K(no)w Black Heroes“ am Thalia Gaußstraße: Warum kennt sie denn niemand!?

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Mary Kenner – nie gehört den Namen? Auch Garrett Morgan nicht? Sie war eine afroamerikanische Unternehmerin, er ein schwarzer Erfinder. Aber in unserer westlich-weißen Geschichtsschreibung kommen ihre Heldentaten nicht vor. Zeit also, Nachhilfe zu geben, fand Mable Preach und schrieb ein Stück über die Heldinnen und Helden mit ihrer Hautfarbe: „K(no)w Black Heroes“.

In Preachs Story beschließen zwei schwarze Frauen, aus Mangel an passenden Vorbildern ihren Heimatplaneten Erde zu verlassen: Akos (Precious Wiesner) und Essinam (Florence Adjidome) heben in einem selbstgebauten Raumschiff ab: Richtung Kepler-160 – in der Hoffnung auf erdähnliche Lebensbedingungen. Im Gepäck haben sie ausschließlich Errungenschaften schwarzer Wissenschaftler:innen.

Und was passiert, falls sie einen neuen Planeten entdecken sollten? Kolonisation schließen sie aus, schließlich wollen sie nicht die gleichen Fehler machen wie die Weißen auf der Erde …

Im Stück geht’s um Schwarzes Wissen und weiße Ignoranz

Akos (Precious Wiesner) sitzt mit im Raumschiff Richtung des Sterns Kepler-160. Isabel Machado Rios
Eine Schauspielerin sitzt auf einer Theaterbühne auf einem großen Sitz.
Akos (Precious Wiesner) sitzt mit im Raumschiff Richtung des Sterns Kepler-160.

Mable Preach, Regisseurin, Choreografin und Aktivistin, inszenierte ihr eigenes Stück, ihre Darstellerinnen bringen singend, tanzend und laut nachdenkend zahlreiche Themen von Ausgrenzung bis zu Rassismus auf die Bühne. Auch einen Exkurs zum unsäglichen N-Wort hat sie in die einstündige Performance eingebaut. Vor zwei Jahren in Hannover uraufgeführt, wird sie nun endlich auch in Preachs Heimatstadt Hamburg zu sehen sein.

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Die Auswanderinnen erzählen einem Publikum ab zwölf Jahren von den bemerkenswerten People of Color, die hierzulande niemand kennt. Auch Alice Parker gehört dazu, die einen Vorläufer der Gasheizung erfand, und Anton Wilhelm Amo, im 18. Jahrhundert der erste Philosoph afrikanischer Herkunft. Zum guten Schluss geben die Performerinnen die entscheidende Frage ans Publikum weiter: Was fangen wir an mit all’ dem Schwarzen Wissen?

Thalia Gaußstraße: 9./11./25.10., 20 Uhr, 9,50-35 Euro, thalia-theater.de

Der Plan7 vom 2. Oktober 2025 MOPO
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