Carlos Stewart Jr. dribbelt

Trotz guter Einzelaktionen von Carlos Stewart Jr. konnten die Towers die dritte Pflichtspiel-Niederlage nicht verhindern. Foto: WITTERS

Nah dran und trotzdem chancenlos – Towers verlieren erste Eurocup-Partie

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So haben sich die Fans den Eurocup-Abend in Wilhelmsburg nicht vorgestellt. Die Veolia Towers Hamburg durften in ihrem ersten internationalen Spiel der Saison Hapoel Jerusalem empfangen. Doch die Euphorie in der sonst so geladenen Inselpark Arena hielt sich nicht nur wegen des bescheidenen Endergebnisses von 85:100 in Grenzen. 

Die verschärften Sicherheitsmaßnahmen im Voraus der Partie sorgten zum einen für gerade einmal 822 verkaufte Karten und zum anderen für eine angespannte Grundstimmung in der Halle, die selbst von den treuen Towers-Trommlern nicht übertönt werden konnte. Auf der anderen Hallenseite hatten sich immerhin ganze acht rot-gekleidete Jerusalem-Fans versammelt, um für zusätzliche Lautstärke zu sorgen.  

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen vor der Partie

Auf sportlicher Ebene ging das Duell zunächst vielversprechend los. Die Hamburger schafften es, kompakt in der Defensive zu stehen und ihren Gästen immer wieder den Ball abzunehmen und einen Konter zu starten. Trotzdem mussten sie bereits früh im ersten Viertel einem Rückstand hinterherlaufen, den sie im Laufe der Zeit nicht mehr loswerden würden. Wenigstens sorgte Carlos Stewart Jr. für lauten Szeneapplaus, nachdem er infolge eines frühen Ballgewinns auf ein zwischenzeitliches 15:18 verkürzte.

Doch es schienen sich nicht nur die leeren Ränge gegen die Gastgeber verschworen zu haben. Minutenlang musste das Spiel unterbrochen werden, da die Uhr auf einmal nicht mehr laufen wollte. Schließlich wurde kurzfristig auf eine Ersatzuhr zurückgegriffen. In die Pause ging es kurz darauf mit 26:32.

Nur drei Punkte Rückstand zur Halbzeit

Im zweiten Viertel starteten die Towers erneut mutig und bissig in der Verteidigung. Konnten den Vorsprung von Jerusalem zwischenzeitlich auf drei Punkte verkürzen. Doch die Effizienz bie den eigenen Würfen ließ zu wünschen übrig. Elf der 17 Dreier-Versuche aus der gesamten ersten Hälfte blieben erfolglos. „Das ist wie im Fußball“, erklärte Trainer Benka Barloschky im Nachhinein ernüchtert, „wenn du die Tore nicht machst, dann kommt irgendwann das bittere Erwachen.“ Es war vor allem den starken Leistungen von Eric Reed Jr. und Osaro Rich zu verdanken, dass die Gegner bis dahin noch nicht davonziehen konnten.

Doch dann kam der Schreckmoment: Rich blieb nach einem Foul auf dem Boden liegen – hielt sich das rechte Handgelenk und musste den Court nach kurzer Behandlung verlassen, um ins Krankenhaus gebracht zu werden. Seine bis dahin zehn erzielten Punkte sorgten trotzdem für ein wenig Hoffnung bei den Hanseaten. Nur drei Zähler trennten die beiden Teams zur Halbzeit.

Nach Wiederanpfiff blieb die Dynamik auf dem Feld nahezu unverändert: Jerusalem legte vor, die Towers zogen nach – ohne je nah genug heranzukommen, um ganz auszugleichen oder gar selbst in Führung zu gehen. Trotzdem waren sie dran. Das spürten auch die Fans in Wilhelmsburg. Bis zur Mitte des letzten Viertels war noch nichts verloren.

Und als schließlich die 85:100-Niederlage feststand, gab es immerhin einen zaghaften Mutmacher in dieser noch jungen Saison: Es war ein besserer Auftritt als bei den beiden vorherigen Pflichtspielen. Ein wichtiger Funke Hoffnung nach der dritten Niederlage in Folge – saisonübergreifend sogar bereits die achte. Ein weiterer Lichtblick war die anhaltend überzeugende Leistung von Reed Jr., der am Ende mit 21 Punkten der beste Werfer des Abends wurde.

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Solche Motivatoren können die Türme nach diesem etwas holprigen Saisonauftakt gut gebrauchen. Auch Coach Barloschky betonte die Entwicklung seiner Mannschaft: „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ Am Freitag geht es schon zur nächsten BBL-Aufgabe nach Chemnitz (15 Uhr). Dort soll nun endlich der ersehnte Befreiungsschlag aus der Niederlagen-Serie warten.

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