Polizei-Absperrung in der Nähe des Tatortes in Oldenburg-Osternburg.

Polizei-Absperrung in der Nähe des Tatortes in Oldenburg-Osternburg. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Stadt im Norden unter Schock: Mann erschießt Frau, Kinder und sich selbst

Im Vorgarten der Backstein-Doppelhaushälfte steht eine verlassene Schaukel, eine Hecke und ein Zaun umfassen das Gelände. Allein zwei Leichenwagen vor dem Haus deuten auf das schreckliche Verbrechen Stunden zuvor in der ruhigen Wohngegend im niedersächsischen Oldenburg hin. In dem Wohnhaus soll ein Mann seine Kinder und seine Partnerin erschossen haben. Anschließend soll er sich selbst getötet haben, sagte die Polizei. Zur Identität der Opfer machten die Ermittler zunächst keine weiteren Angaben.

Die Polizei war am späten Vormittag zu einem Wohnhaus im Stadtteil Osternburg gerufen worden. Zeugen hatten die Einsatzkräfte informiert. Diese fanden in dem Haus die vier Toten und die mutmaßliche Tatwaffe. Um welche Waffe es sich dabei handelt, sagte ein Polizeisprecher nicht.

Oldenburgs Oberbürgermeister zeigt sich bestürzt

Nach der Gewalttat ist das Entsetzen in der Stadt mit rund 175.000 Einwohnerinnen und Einwohnern groß. „Wie schrecklich!“, sagte ein Paar, das beim Gassigehen am frühen Abend an dem Tatort vorbeikam.

Auch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zeigte sich bestürzt: „Die schockierenden Ereignisse in Osternburg machen mich sehr betroffen“, sagte der SPD-Politiker in einer Stellungnahme. „Mein tiefes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen. Diese Situation fordert große Rücksicht und Respekt gegenüber den Angehörigen. Oldenburg trauert gemeinsam und hält inne.”

Bereich um den Tatort für Spurensicherung abgeriegelt

Mehrere Stunden nach der Tat ist der Bereich um das Wohnhaus weiterhin abgeriegelt. Einsatzwagen der Polizei sperren die Straßen in dem Wohnviertel ab, in dem vor allem Ein- und Mehrfamilienhäuser stehen. Polizisten ziehen rot-weiße Absperrbänder über eine Straße.

Leichenwagen in der Nähe des Tatortes in Oldenburg. Hauke-Christian Dittrich/dpa
Leichenwagen in der Nähe des Tatortes in Oldenburg.
Leichenwagen in der Nähe des Tatortes in Oldenburg.

Zahlreiche Einsatzkräfte seien am Tatort und sicherten Spuren, berichtete ein dpa-Fotograf. Auch Notfallseelsorger seien im Einsatz, um sich um Betroffene zu kümmern. Vor den Absperrungen versammelten sich einige Anwohner und beobachteten das Geschehen.


Hilfe in schweren Stunden

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Hier finden Sie Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111, 0800 – 111 0 222 oder 116 123 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an junge Menschen. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 116 111. Es gibt auch ein Elterntelefon, das unter 0800 – 111 0550 erreichbar ist. Samstags nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Viele sprechen Türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Unter suizidprophylaxe.de gibt es eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland.


Gewalttat in Oldenburg: Motiv unklar

Wenig später wird die Absperrung aufgehoben – die Ermittlungen der Polizei haben da gerade erst begonnen. Viele Fragen, etwa zu einem möglichen Motiv und der Tatwaffe, sind noch offen. Auch über die Identität der Opfer ist bis zum frühen Abend nichts Näheres bekannt. Aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen machte die Polizei keine weiteren Angaben.

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Oberbürgermeister Krogmann sagte weiter, er wünsche allen Betroffenen viel Kraft für die kommenden Tage. Vor dem Vorfall gab es in der Stadt eine Zeit der Freude und Ausgelassenheit. Denn mit dem traditionellen Kramermarkt läuft seit wenigen Tagen eines der größten Volksfeste in der Region.

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