HVV startet Kampagne für Zivilcourage – Chefin verrät ungewöhnlichen Tier-Tipp
„Sieh hin statt weg“, steht auf den bunten Plakaten, die der HVV am Freitag präsentierte. Mit der neuen Kampagne will der Verkehrsverbund für mehr Zivilcourage werben. HVV-Chefin Anna-Theresa Korbutt erzählte zudem von einer eher ungewöhnlichen Methode, sich in gefährlichen Situationen zu verhalten.
„Nur wer seine Umgebung bewusst wahrnimmt, kann auf Situationen reagieren und gegebenenfalls eingreifen, um andere zu unterstützen“, erklärte Christiane Wagner von der Polizei Hamburg, die bei der neu gestarteten Kampagne ebenfalls mit an Bord ist. Nur auf das Handy zu starren oder sich mit großen Kopfhörern komplett abzuschotten, stehe dem oft im Weg.
HVV: Neue Kampagne für Zivilcourage gestartet
„Es werden keine Heldentaten verlangt und man soll sich auf gar keinen Fall selbst in Gefahr bringen“, betonte sie. „Aber alle Fahrgäste können sich mit diesem Thema so auseinandersetzen.“ Wie man reagieren solle, hänge natürlich immer vom Einzelfall ab. „Es gibt kein genaues Muster, das ich immer durchgehen kann. Aber nicht Handeln ist keine Option und unterstützt immer den Täter. Aus sicherer Entfernung die 110 zu wählen, ist in den meisten Fällen immer möglich.“

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
– Die Block-Connection: Wie die Familie im Sorgerechtsstreit ihr prominentes Netzwerk nutzte
– Dem Kiez reicht es: Gastronomen gegen Gewalt und Belästigungen
– Klimaschutz: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Volksbegehren
– Rocker-Mord: „Hells Angels“-Gründer trifft nach 52 Jahren die Tochter des Opfers
– Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
– 20 Seiten Sport: Wie der HSV die Wende schaffen will & die Gründe für St. Paulis Höhenflug
– 28 Seiten Plan7: „The Black Rider“ am Altonaer Theater, das große Kino-Finale von „Downton Abbey“ & Kultur-Tipps für jeden Tag
Ein paar generelle Tipps stehen dann aber doch auf den Kampagnen-Plakaten: 1. Sieh hin bei auffälligen Situationen, 2. Hilf, aber gefährde dich nicht selbst, 3. Fordere andere zur Mithilfe auf, 4. Drück den Notruf oder ruf die 110, 5. Sei für andere da.
Genauere Ratschläge wird es dann in den kostenlosen Workshops geben, die der HVV voraussichtlich ab Ende des Jahres dazu anbieten möchte. „Das werden dann Kleingruppen von 10 bis 15 Personen sein“, kündigte HVV-Chefin Anna-Theresa Korbutt an. Sie selbst habe einmal in einem Selbstverteidigungskurs gelernt, sich in einer bedrohlichen Situation auf den Boden zu setzen und wie ein Huhn zu gackern. „Das klingt erst einmal lächerlich“, sagt sie und muss lachen, „aber im besten Fall irritiert es diejenigen, sie denken, man ist verrückt und verschwinden. Und man macht in der Umgebung auf sich aufmerksam.“
Auf diese Sicherheitsmaßnahmen setzt der HVV
Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) betonte, dass die Kampagne aber nur ein Baustein beim Thema Sicherheit sei. „Die Mitarbeiter von Hochbahn- und S-Bahn-Wache können eben nicht überall sein und sind darauf angewiesen, dass die Menschen ein Auge aufeinander haben und sich auch aushelfen“, sagte er.
Ansonsten sei bereits sehr viel bezüglich der Sicherheit in Bus und Bahn getan worden. „Seit 2020 haben wir 29 Prozent mehr Sicherheitskräfte eingestellt, wir wollen das Kamerasystem mithilfe von KI unterstützen, es gibt Rufsäulen an Bahnhöfen, Notknöpfe im Fahrzeug, das Heimwegtelefon des HVV und den früheren Busausstieg ab 21 Uhr“, zählte er auf.
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