Westhafen

Die Radroute 4 führt am Westhafen vorbei. Foto: Anke Geffers

Berlin mal anders: Auf zwei Rädern nach Elektropolis

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Industrialisierung trifft auf Kaiserzeit: Vor 150 Jahren verwandelte sich Berlin in eine moderne Stadt. Fabriken, gebaut wie Schlösser, Turbinenhallen, (Flug-)Häfen, Bahnhöfe, Brücken, Mietskasernen und Fabrikantenvillen. Acht perfekt ausgearbeitete Rad-Routen der Industriekultur (industriekultur.berlin), zwischen acht und 25 Kilometer lang, führen in die Zeit des Umbruchs. Aufsteigen, losradeln!

Vergangene Pracht

Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt werden heute von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt genutzt (Route 4). Anke Geffers
Radtour Berlin
Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt werden heute von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt genutzt (Route 4).

Wer in Berlin die Spuren der Industriekultur zu erfahren möchte, radelt entlang alter Fabrikmauern und versteckter Kanäle. Auf allen Wegen lässt sich erahnen, warum Berlin damals zur „Werkstatt“ des Landes wurde. Die Radroute 4 startet am Deutschen Technikmuseum in Kreuzberg, führt weiter zur Pumpstation VII des Radialsystems zur Wasserversorgung und vorbei an typischen Mietskasernen und Gewerbehöfen. Sehenswert ist der Garten der Technischen Universität nahe der Charlottenburger Brücke mit Nachbauten antiker Säulen. Weitere Höhepunkte: das Straßenbahndepot Moabit, heute Sitz des Oldtimer-Zentrums „Classic Remise“ und die AEG-Turbinenhalle von Peter Behrens, ein Kathedralenbau der Moderne. Einkehrtipp: „Violettas Imbiss“ am Westhafen (wochentags bis 14 Uhr geöffnet).

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Trafos und Glühlampen

Oberschöneweide, Produktionsort von Trafos und Glühlampen, hatte den Beinamen „Elektropolis“. Anke Geffers
Oberschöneweide
Oberschöneweide, Produktionsort von Trafos und Glühlampen, hatte den Beinamen „Elektropolis“.

Auf der Route 3 „Wasser und Strom“ erkunden Radfahrende auf 21 Kilometern den Osten Berlins und starten von Treptow nach Oberschöneweide und radeln zurück über Rummelsburg. Wo heute Studierende und Kreative am Spreeufer sitzen, wurden einst Kabel, Transformatoren und Glühlampen produziert. Oberschöneweide war um 1900 das Silicon Valley der Elektrotechnik, Zentrum der AEG und Magnet für Arbeitskräfte aus halb Europa. Eindrucksvoll sind die Industriehallen entlang der Wilhelminenhofstraße, die heute Ateliers, Clubs und Hochschulen beherbergen. Im „Industriesalon Schöneweide“ wird das Erbe der Elektropolis Berlin lebendig. In Oberschöneweide steht auch der Peter-Behrens-Bau für die Nationale Automobilgesellschaft von 1917, der als Drehort für die Serie „Babylon Berlin“ genutzt wurde. Zurück geht es an der Spree entlang über Rummelsburg nach Treptow. Einkehrtipp: die „Milchbar“ am Funkhaus Nalepastraße.

Landebahn und Eisenbahn

Auf der 20 Kilometer langen Route 5 gibt es 18 sehenswerte Bauwerke aus der Zeit der Industrialisierung. Die Runde startet am Gleisdreieck in Kreuzberg, führt zu den Yorckbrücken und über das Zugdepot Monumentalhallen weiter zum ehemaligen Flughafen Tempelhof. Hier steht auch Berlins größte historische Krananlage, der Vaubeka Portalkran. Über die UFA-Filmfabrik geht es zurück zum Gleisdreieck. Einkehrtipp: das „Café Olé“ in der UFA-Fabrik.

Zentral übernachten

Stylish eingerichtet, zentral und ruhig gelegen – das Hotel „Garner Checkpoint Charlie“ ist perfekter Ausgangspunkt für City-Radtouren. Anke Geffers
Hotel Garner
Stylish eingerichtet, zentral und ruhig gelegen – das Hotel „Garner Checkpoint Charlie“ ist perfekter Ausgangspunkt für City-Radtouren.

Optimaler Startpunkt für die Radtouren sind die fünf Berliner Garner-Hotels (garnerhotels.com) in Mitte, Charlottenburg und Schöneberg. Ruhig und zentral gelegen, dabei komfortabel und bezahlbar, können Gäste zum Beispiel im „Garner Checkpoint Charlie“ oder am Gendarmenmarkt ein Fahrrad ausleihen und direkt vom Hotel z.B. zu den Routen 1, 4 oder 5 starten.

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