Nach dem Messerangriff versuchten die Rettungskräfte vergeblich, das Opfer zu reanimieren. (Archivbild)

Nach dem Messerangriff versuchten die Rettungskräfte vergeblich, das Opfer zu reanimieren. (Archivbild) Foto: Christoph Leimig

Mann stirbt nach Messer-Angriff am Billstedter Bahnhof – Männer vor Gericht

Im August 2024 kam es am Bahnhof Billstedt zu einer Massenschlägerei. Rund 30 Männer gingen aufeinander los. Am Ende starb ein 29-Jähriger durch mehrere Messerstiche, sein 20-jähriger Neffe wurde schwer verletzt. Jetzt müssen sich zwei Männer (25) vor Gericht verantworten.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftlichen Totschlag, schweren Raub und gefährliche Körperverletzung vor. Am Abend des 19. August 2024 sollen sie gemeinsam mit weiteren Mittätern gegen 13.20 Uhr vor dem Billstedt-Center einen 20-Jährigen mit einem Holzstock verprügelt und ihm seine Halskette sowie einen Ring entrissen haben. Der Mann erlitt bei dem Überfall eine Platzwunde am rechten Auge sowie Prellungen und blutige Striemen an Hals und Rücken.

Noch am selben Abend trafen die mutmaßlichen Täter zusammen mit weiteren bislang Unbekannten am Bahnhof Billstedt an der Straße Maukestieg kurz vor 23 Uhr erneut auf das Opfer. Dieses war ebenfalls mit einer Gruppe Männer unterwegs – unter ihnen befand sich auch sein 29-jähriger Onkel.


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Es kam zu einem heftigen Streit zwischen den Anwesenden, der in einer handfesten Auseinandersetzung endete. Während sein 20-jähriger Neffe geschlagen und mit Pfefferspray besprüht wurde, stachen mehrere Leute mit einem Messer auf den 29-Jährigen ein. Getroffen von vier Stichen sackte der Mann blutüberströmt zusammen. Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden Angeklagten zumindest jeweils einen Stich ausgeführt haben. Durch die Messerattacke wurde der linke Lungenflügel des Mannes durchstochen und seine Achselvene verletzt. Trotz Reanimationsversuchen starb er noch am Tatort.

Messerangriff am Bahnhof Billstedt: Zwei Männer vor Gericht

Nach der Tat verteilte sich die Gruppe in alle Himmelsrichtungen. Trotz einer sofort eingeleiteten Großfahndung mit mehreren Streifenwagen gelang es der Polizei nicht, die Männer zu fassen. Erst im Oktober konnten Zielfahnder des Landeskriminalamts zwei tatverdächtige Männer im Alter von 28 und 24 Jahren in Großbritannien verhaften. Der Ältere stand seit April dieses Jahres vor dem Hamburger Landgericht. Am 14. Mai wurde er zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Jüngere (inzwischen 25 Jahre alt) und ein weiterer Angeklagter (ebenfalls 25) müssen sich ab Dienstag vor dem Hamburger Landgericht verantworten.

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