Pleiten durch Baustellen: Lasst die Geschäftsleute nicht allein!
Fernwärmeleitungen, neue Brücken oder U-Bahn-Linien, moderne Radwege: In Hamburg wird an allen Ecken und Enden gebaut. Und das wird sich auch nicht so bald ändern.
Während sich Autofahrer lautstark über das Baustellenmanagement beschweren und mit der CDU eine einflussreiche Interessenvertretung in der Bürgerschaft haben, leidet eine andere Gruppe meist still: Gastronomen und Einzelhändler, die durch teils jahrelange Baustellen vor ihren Türen massive Umsatzrückgänge hinnehmen müssen, weil Terrassen unbenutzbar sind, ihre Läden kaum erreichbar sind und Laufkundschaft fehlt.
Mehrfach hat die MOPO zuletzt über solche Fälle berichtet, immer wieder werden Baustellen als finaler Grund für Geschäftsausgaben in den eh schon kriselnden Branchen genannt. Jüngstes Beispiel: In der Schanze werden Einzelhändler noch mindestens ein Jahr unter Arbeiten der Deutschen Bahn leiden – und wissen nicht, wie sie das überstehen sollen.
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Finanzielle Unterstützung seitens der Stadt ist nicht vorgesehen oder unmöglich zu beantragen. Doch wenn die Stadt wegsieht oder den Schwarzen Peter den meist städtischen Unternehmen wie Hamburg Wasser zuschiebt, macht sie es sich zu leicht. Denn gebaut wird in der Regel für die Allgemeinheit, den Schaden haben aber Einzelne. Hier muss sich der Senat der Verantwortung stellen und einen Fördertopf einrichten. Das kostet insgesamt nur wenig Geld, sorgt aber dafür, dass nach Baustellen keine Ladenwüsten übrig bleiben.
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