„Video aufgetaucht“: HSV-Trainer Polzin und seine besondere Beziehung zu Kompany
Der 10. Mai 2025 war ein Festtag in doppelter Hinsicht – für den FC Bayern, und für den HSV. Die Münchner machten an diesem Samstagnachmittag vor gut vier Monaten die Meisterschaft klar – und wenige Stunden später die Hamburger den Aufstieg. Lustigerweise erfuhr FCB-Trainer Vincent Kompany in den Katakomben der Allianz Arena von der bevorstehenden Bundesliga-Rückkehr seines Ex-Klubs. Von dieser Szene existiert ein Video, das auch Merlin Polzin, der am Donnerstag ins Erzählen kam, ganz genau kennt.
In besagter Aufnahme vom 10. Mai sieht Kompany auf einem Fernseher, wie der HSV quasi uneinholbar mit 4:1 gegen den SSV Ulm führte (Endstand 6:1). Der Belgier befand sich nach dem entscheidenden 2:0-Heimsieg der Bayern gegen Borussia Mönchengladbach mitten in der Meisterfeier, freute sich aber ebenfalls hierüber: „HSV gegen Bayern München nächste Saison – super!“ In dem Video aus den Katakomben der Münchner Arena ist zu hören, wie Kompany dies ruft. Denn sein ehemaliger Verein, für den er einst 51-mal auflief, lag und liegt ihm immer noch am Herzen.
Bayerns Vincent Kompany jubelte über den HSV-Aufstieg
Polzin weiß das. Und er verwies vor dem Duell mit Kompanys Team (Samstag, 18.30 Uhr, Liveticker bei MOPO.de) noch mal auf die amüsante Jubeleinlage seines Gegenübers. „Zum Ende der letzten Saison ist ja das eine oder andere Video aufgetaucht“, witzelte der HSV-Coach. Und ernsthaft: „Vincent hält es noch immer sehr mit dem HSV. Deshalb freuen wir uns alle, ihn zu sehen.“ Der 34-Jährige erwartet eine inspirierende Begegnung mit seinem Trainerkollegen aus dem Süden, der den Bayern-Job im Vorjahressommer angetreten hatte.

In seiner Debütsaison holte Kompany mit den Bayern zumindest die Meisterschale, Polzin bewertet die Arbeit des 39-Jährigen aber nicht ausschließlich anhand von Titeln. Vielmehr findet Hamburgs Trainer generell großen Gefallen an dessen Philosophie und Auftreten. „Vincent ist eine absolut beeindruckende Persönlichkeit“, schwärmt Polzin. „Er war für mich als junger Trainer immer wieder eine Orientierung – bei seinen Stationen im Ausland, oder jetzt, wie er bei den Bayern gewisse Dinge managt und für welche Art von Führung er steht.“
„Orientierung für mich“: Polzin staunt über Kompanys Weg
Kompanys Karriere als Coach begann als Spielertrainer beim RSC Anderlecht (2019 bis 2020). Anschließend hing er seine Fußballschuhe an den Nagel und fokussierte sich auf den Job als Übungsleiter beim belgischen Traditionsklub (2020 bis 2022). Im Sommer 2022, mit gerade einmal 36 Jahren, wechselte Kompany auf die britische Insel zum Burnley FC, mit dem er zunächst in die Premier League auf- (2023) und dann wieder abstieg (2024). Vor gut einem Jahr klopften dann die Bayern an – und Kompany folgte dem Lockruf.
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„Ich freue mich extrem, ihn persönlich kennenzulernen“, betont Polzin, der selbst noch großer Fan war, als Kompany zwischen 2006 und 2008 für den HSV verteidigte – ehe ein großer Schritt folgte: Mit gerade einmal 22 Jahren ging der Ex-Abwehrmann für 8,5 Millionen Euro zu Manchester City. „Er war ein Führungsspieler mit einer beeindruckenden Mentalität“, erinnert sich Polzin. „Und Vincent hat es auch in den Jahren danach geschafft, unfassbare Leistungen zu zeigen.“ Nun hofft der HSV-Trainer, dass seine Profis am Samstagabend über sich hinauswachsen – damit am Ende nicht nur die Bayern ganz viel Spaß haben.
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