Der Unglücksort an der Außenalster.

Der Unglücksort an der Außenalster. Foto: NEWS5 / Fabian Höfig

Fatale Entscheidung: Frau springt ihrer Brille hinterher – und ertrinkt

Feuerwehr im Dauereinsatz: Am Sonntag gab es in Hamburg fast zeitgleich drei Großeinsätze, weil Personen im Wasser verunglückt sind. In Allermöhe verschwand ein Mann beim Baden in einem See, in Blankenese tauchte ein Schwimmer aus der Elbe nicht mehr auf und auf der Uhlenhorst fiel eine Frau in die Alster – sie kam dabei ums Leben. Die Feuerwehr kam bei den Einsätzen personell an ihre Grenzen, Taucher wurden teilweise per Hubschrauber zu den Einsatzorten geflogen.

Polizei und Feuerwehr wurden am späten Sonntagnachmittag fast zeitgleich alarmiert: Um 17.31 Uhr passierte ein Badeunfall in der Elbe vor Blankenese, nur sechs Minuten später ein weiterer im See Hinterm Horn in Allermöhe.

Etwa eine Stunde später, gegen 18.40 Uhr, wurden die Rettungskräfte dann auf die Uhlenhorst gerufen: Eine 57-jährige Frau war nahe der Straße Schöne Aussicht in die Alster gefallen. Die Frau war zum Rudern auf der Alster gewesen: Beim Anlegen war ihr die Brille ins Wasser gefallen und sie hatte beschlossen, hinterher zu springen. Dabei geriet sie laut Polizei unter den Anleger.

Wie der NDR berichtet, zögerten die ersten alarmierten Polizisten nicht lange: Sie legten ihre Schutzkleidung ab und sprangen in Unterwäsche ins Wasser, um die Frau zu retten. Später wurden die Taucher, die in Blankenese nach einem in der Elbe Vermissten gesucht hatten (siehe unten) mit dem Hubschrauber an die Alster geflogen, so der NDR weiter. Sie konnten die Frau bergen, für sie kam aber jede Hilfe zu spät.

Blankenese: Suche nach Mann auf der Elbe abgebrochen

In Blankenese hatte zuvor ein Passant auf Höhe des Blankeneser Leuchtturms den Rettungsdienst gerufen: Er hatte einen Mann beobachtet, der sich am Wasser entkleidet und dann über eine Leiter in die Elbe begeben hatte. Er schien dabei stark alkoholisiert zu sein, die Kleidung lag noch am Ufer.

Die Besatzung eines Zollbootes (r.) sucht die Elbe nach dem vermissten Schwimmer ab. Arist von Harpe
Die Besatzung eines Zollbootes (r.) sucht die Elbe nach dem vermissten Schwimmer ab.
Die Besatzung eines Zollbootes (r.) sucht die Elbe nach dem vermissten Schwimmer ab.

Die Feuerwehr startete eine großangelegte Rettungsaktion: Aufgrund der langen und schwierigen Anfahrt zur
Einsatzstelle wurden Taucher von ihrem Stützpunkt in Billstedt mit einem Rettungshubschrauber nach Blankenese geflogen. Auch zahlreiche Boote der Feuerwehr, DLRG und der Polizei, ein Polizeihubschrauber sowie Drohnen waren an der Suche beteiligt. Schließlich wurde die Aktion jedoch ohne Erfolg abgebrochen – der Mann bleibt verschwunden. Mittlerweile sei die Identität des 40-Jährigen bekannt, die Suche allerdings durch die starke Strömung der Elbe behindert worden.

46-Jähriger geht in See in Allermöhe unter

Auch der 46-jährige Mann, der in den See in Allermöhe gegangen war, ist bisher nicht wiedergefunden worden. Ein Reporter vor Ort berichtete, dass er mit mehreren Freunden unterwegs war, die vor Eintreffen der Rettungskräfte bereits versucht hatten, ihn zu finden.

Einsatzkräfte suchen nach dem Mann im See Hinterm Horn. André Lenthe
Einsatzkräfte suchen nach dem Mann im See Hinterm Horn.
Einsatzkräfte suchen nach dem Mann im See Hinterm Horn.

Da die erste Taucheinsatzgruppe an der Elbe im Einsatz war, wurde die zweite Gruppe alarmiert. Um noch weitere Taucher in den Dienst zu versetzen, hat die Feuerwehr-Leitstelle einen sogenannten „MultiBel-Alarm“ ausgelöst. Bei dieser Alarmierung können Einsatzkräfte aus der Freizeit an ihre Dienststellen gerufen werden.

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Auch in Allermöhe war ein Rettungshubschrauber im Einsatz. Zudem wurde mit Booten der Freiwilligen Feuerwehr und speziellen Sonargeräten der DLRG nach dem Mann gesucht. Die Maßnahmen wurden gegen 21 Uhr eingestellt. Eine zweite Suche am Montagmorgen wurde ebenfalls erfolglos eingestellt.

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