Zwischen Derby-Frust und Bayern-Bammel: Was dem HSV jetzt Hoffnung macht
Seit sich die erste Enttäuschung über die Niederlage im Stadtderby gegen St. Pauli (0:2) verzogen hat, geht der Blick nach vorn. Aber ob der dem HSV wirklich Mut macht? Nach der Länderspielpause wartet auf die Hamburger der Ritt zum FC Bayern (13.9.). Seit 2011 gibt es keine Partie, vor der die HSV-Fans mehr Bammel haben …
Es sind Zahlen des Grauens, die den HSV im Sommer 2018 mit in die Zweite Liga begleiteten und die nun nach dem Aufstieg für schlechte Erinnerungen sorgen. 0:6, 0:8, 0:5, 0:8, 1:3, 2:9, 0:5, 0:6 – acht Mal in Folge (2011 bis 2018) kassierte der HSV in der Allianz Arena mächtig Prügel. Acht Pleiten, 3:50 (!) Tore. Eine in der Bundesliga beispiellose Schreckensbilanz. Und diesmal?
Der HSV-Auftritt gegen St. Pauli gibt Anlass zur Sorge
Fakt ist: Der Auftritt beim 0:2 gegen St. Pauli bereitete dem Anhang reichlich Sorgen. Hinten agierte der HSV wacklig, offensiv ging auch nicht viel. Da kann einem vor der Partie beim Rekordmeister, der mit sechs Punkten und 9:2 Toren in die Saison startete, schon mal Angst und bange werden.

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Nicolai Remberg aber will davon nichts wissen. Der Mittelfeld-Abräumer stellte nach der Stadtderby-Pleite klar: „Angst habe ich überhaupt nicht. Letztes Jahr haben wir mit Kiel dort auch gut ausgehen. Man hat eine Chance, aber da müssen alle bei 100 Prozent sein, dann geht vielleicht was. Aber es wird schwer, das ist klar.“
HSV-Profi Remberg brachte Bayern mit Kiel in Verlegenheit

Tatsächlich landeten Remberg und Holstein Anfang Februar in München beinahe einen Achtungserfolg, unterlagen nur 3:4. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Bayern führten schon 4:0, ließen dann nach und kassierten zwei der drei Gegentore in der Nachspielzeit.
Was aber macht dem HSV Hoffnung, dass er diesmal keinen Abschuss bekommt? Vielleicht das Personal. Tottenham-Leihgabe Luka Vuskovic (18), der unmittelbar vor dem Stadtderby verpflichtet wurde, aber noch nicht zum Einsatz kam, könnte zur Alternative werden. Dazu kommen die am Deadline Day verpflichteten Mittelfeldspieler Albert Sambi Lokonga (25) und Fabio Vieira (25), die vom FC Arsenal gekommen sind und am Dienstag erstmals mittrainierten.

Dompé und Poulsen sind bereit für die HSV-Startelf
Dazu kommt: Mit dem aktuell noch angeschlagenen Jean-Luc Dompé und Yussuf Poulsen, die bislang in der Liga nur als Joker kamen, dürften zwei Führungsspieler von Beginn an zur Verfügung stehen. Aber ob das wirklich reicht, um bei den Bayern überraschen zu können?
HSV-Finanzvorstand Eric Huwer glaubt daran, dass die schwarze Münchner Serie diesmal reißt. Der 41-Jährige saß bei fast allen Klatschen auf der Tribüne der Allianz Arena, sagte der MOPO vor dem Stadtderby mit Blick auf das Bayern-Spiel: „Ich glaube, dass wir eine Mannschaft haben, die richtig Bock hat, zu verteidigen, auch mal zu leiden und den Ball nicht zu haben. Deswegen, glaube ich, dass es wieder eine wahnsinnige Herausforderung wird, wir diesmal aber eine bessere Chance haben, dort ein anderes Ergebnis zu erzielen.“
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Knapp 10.000 HSV-Fans werden ihre Mannschaft kommende Woche nach München begleiten, die Hoffnung reist mit. Doch sie werden wissen: Es könnten mal wieder sehr lange 90 Minuten werden.
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