Mit lauten Bässen für mehr Subkultur: Tausende tanzen bei „Demorave“ durch Hamburg
„Die Stadt, die wir wollen, beginnt mit uns“: Unter diesem Motto zieht der sogenannte „Demorave“, organisiert von mehreren Gruppierungen aus der Elektromusik-Szene, seit dem Nachmittag durch den Bezirk Altona. Ihre Forderung: Statt sie zu sprengen wie bisher regelmäßig, sollte die Stadt spontane und privat organisierte Musikveranstaltungen unterstützen. Nach der Demo gibt es eine große After-Party in einem beliebten Club.
Laut Polizei hatte der Veranstalter im Vorfeld eine sehr vage Teilnehmerzahl von 5000 bis 10.000 Menschen angekündigt. Im Endeffekt begleiteten maximal 3900 Personen die Demo, verkündete am Morgen ein Sprecher der Polizei. Größtenteils sei die Demo friedlich verlaufen, trotzdem erfasste die Polizei eine Körperverletzung zwischen Versammlungsteilnehmern – vermutlich in Folge einer Rangelei. 67 Beamte regelten den Verkehr und begleiteten den Umzug von 13 Lautsprecherwagen am Samstagnachmittag.
„Demorave“ führt über Schulterblatt zum Neuen Kamp
In ihrer Ankündigung schreiben die Veranstalter: „Niemand weiß genau, wie viele Openairs an einem Sommerwochenende stattfinden und das hat Gründe: Die subkulturellen Gruppen in Hamburg schaffen Räume für ihre eigenen Communities, oft abseits der Öffentlichkeit. Damit kreieren sie ihre Safespaces. Selbstorganisiert & solidarisch! Durch unsere Vernetzungsarbeit wissen wir, dass jedes Sommerwochenende mehrere Tausend Menschen auf Open Airs gehen. Und genauso regelmäßig werden viele davon durch die HPA oder Polizei gesprengt“.
Während Hochkultur über Jahrzehnte systematisch gefördert werde und Clubkultur „inzwischen 1,3 Millionen Euro Förderung erhält“, werde die nicht-kommerzielle, spontane Openair-Kultur der elektronischen Musik „nicht nur ignoriert, sondern auch bekämpft“, so das Bündnis. Für genau solche Veranstaltungen fordere man Flächen.
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Laut Polizei führte der „Demorave“ über die Große Elbstraße, den Fischmarkt und das Schulterblatt. Gegen 22 Uhr endete er in der Feldstraße, anschließend wurde diese wieder für den Verkehr freigegeben. Laut Veranstalter gab es im Anschluss eine Party im „Uebel & Gefährlich“ im Feldstraßenbunker. (prei)
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