Immer noch Explosionen auf der Veddel: Spezialgerät soll Löscharbeiten voranbringen
Seit Montag kämpft die Feuerwehr auf der Veddel gegen einen Großbrand, stundenlang stand eine riesige Rauchsäule über Hamburgs Süden. In einem Lager waren diverse Gaskartuschen detoniert, nachdem dort ein Auto Feuer gefangen hatte. Wegen der enormen Gefahr für die Einsatzkräfte wütete das Feuer zunächst unkontrolliert. Mindestens sechs Menschen wurden verletzt. Die Löscharbeiten laufen noch immer. Jetzt soll ein spezielles Hochdruckgerät helfen.
Auch am Tag nach dem Ausbruch des verheerenden Großbrandes im Hamburger Hafen ist die Feuerwehr weiterhin mit dem Löschen des Feuers beschäftigt. Es kommt weiterhin zu vereinzelten Explosionen. In der Nacht waren bis zu 320 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes vor Ort. Am Dienstagmittag waren noch rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz.
Feuerwehr kämpft stundenlang gegen Flammenmeer im Hamburger Hafen
Die Nachlöscharbeiten werden laut einem Feuerwehrsprecher noch mindestens bis zum frühen Dienstagabend andauern. Die große Halle konnte inzwischen weitgehend gelöscht werden. Allerdings brennen noch einige Container, die bislang nicht geöffnet werden konnten, sagt ein Sprecher.

Um die Container zu löschen, soll ein spezielles Hochdruck-System namens „Cobra“ genutzt werden: Mit einem Wasserdruck von 300 bar kann der Container von außen durchstochen und direkt parallel mit Wassernebel gelöscht werden. Teilweise müssen die Container auch von außen geöffnet werden, sagt Feuerwehr-Pressesprecher Lorenz Hartmann. Das wird voraussichtlich mehrere Stunden in Anspruch nehmen, auch, weil unklar ist was genau in den Containern gelagert ist.
- News5/Sebastian Peters Eine riesige Rauchwolke steht über dem Unglücksort auf der Veddel.
Eine riesige Rauchwolke steht über dem Unglücksort auf der Veddel. - Sophie Wehmeyer Die Rauchwolke über der Veddel ist kilometerweit zu sehen.
Die Rauchwolke über der Veddel ist kilometerweit zu sehen. - Daniel Bockwoldt / dpa Eine Hunderte Meter hohe Rauchsäule steht über Hamburg.
Eine Hunderte Meter hohe Rauchsäule steht über Hamburg. - News5/Sebastian Peters Eine riesige Rauchwolke steht über dem Gelände der Spedition.
Eine riesige Rauchwolke steht über dem Gelände der Spedition. - Daniel Bockwoldt / dpa Feuerwehrleute stehen vor einer Rauchwand und versuchen, den Großbrand auf der Veddel zu bekämpfen
Feuerwehrleute stehen vor einer Rauchwand und versuchen, den Großbrand auf der Veddel zu bekämpfen - Bodo Marks/dpa Fast 300 Feuerwehrleute waren auf der Veddel im Einsatz.
Fast 300 Feuerwehrleute waren auf der Veddel im Einsatz. - NonStopNews Das Ausmaß der Zerstörung war auch aus der Luft kaum abzusehen.
Das Ausmaß der Zerstörung ist auch aus der Luft kaum abzusehen.
Die Brandermittler der Polizei könnten ihre Arbeit voraussichtlich im Laufe des Tages aufnehmen – allerdings erst, wenn der Brandort von der Feuerwehr freigegeben werde, sagte eine Polizeisprecherin. „Da müssen wir noch ein wenig Geduld haben“.
Hamburg: Lagerhalle geht in Flammen auf – diverse Explosionen
Am Montag waren die Beamten gegen 15.30 Uhr alarmiert worden: In der Lagerhalle einer Spedition an der Müggenburger Straße hatte aus noch unbekannten Gründen ein Auto Feuer gefangen, dann breitete sich der Brand unkontrolliert aus.
Mehrere Gasflaschen – die Feuerwehr geht davon aus, dass sie mit hochgradig brandförderndem Lachgas gefüllt waren – detonierten, schnell stand die Halle in Vollbrand. Das Feuer hatte sich durch herumfliegende brennende Teile dann auch schnell auf Nachbargebäude und Freiflächen ausgeweitet.
Um die Einsatzkräfte nicht zu gefährden, schickte die Polizei am Montagabend auch mehrere Wasserwerfer und gepanzerte Fahrzeuge, um beim Löschen zu helfen und Personen aus Baucontainern im Gefahrenbereich zu retten.
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Großbrand auf der Veddel: Trümmerteile fliegen bis auf die A1 – mehrere Verletzte
In einem im Netz kursierenden Video war eine Vielzahl von Explosionen zu sehen und zu hören. Einzelne Metallteile wurden sogar mehrere hundert Meter weit bis auf die A1 geschleudert: Ein Feuerwehrsprecher bestätigte, dass eine Autofahrerin von umherfliegenden Teilen getroffen und verletzt in eine Klinik gebracht wurde.
Update Hamburg-Veddel:
— Blaulichtreport-Deutschland (@BlaulichtDe) August 25, 2025
Lagerhalle in Flammen, Gasflaschen explodieren – Feuerwehr mit Großaufgebot vor Ort.
Verletzte bestätigt
A1 zwischen Norderelbe & Moorfleet voll gesperrt, lange Staus
Polizei & Nina-App warnen vor Rauch#Hamburg #Großbrand #A1 #Veddel pic.twitter.com/nevMNjJsvu
Insgesamt wurden sechs Menschen durch das Feuer verletzt: Neben der Autofahrerin erlitten zwei Männer teils schwere Verletzungen, drei Einsatzkräfte wurden leicht verletzt. Zwei von ihnen mussten dennoch ins Krankenhaus. Eines der Opfer schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr, sein Zustand gilt inzwischen aber als stabil.
25 weitere Menschen konnten unverletzt gerettet werden. Acht von ihnen waren auf einem Parkplatz eingeschlossen und konnten nur mit einem Boot über Wasser in Sicherheit gebracht werden.
Autobahn stundenlang gesperrt
Die A1 wurde wegen des Trümmerflugs zeitweise komplett gesperrt: in Richtung Norden zwischen der Norderelbe und dem Autobahndreieck Süd-Ost sowie in Richtung Süden zwischen Billstedt und der Norderelbe. Die Zufahrt von der A25 zur A1 war ebenfalls nicht möglich, was zu langen Staus führte. Alle wichtigen Straßen inklusive der A1 konnten am Morgen wieder freigegeben werden. Ausschließlich die Straßen unmittelbar um die Brandstelle seien noch gesperrt, sagte ein Polizeisprecher.
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Der benachbarte Kupferhersteller Aurubis hatte Teile des Werksgeländes gesperrt, die an den Brandort grenzen. Auch dort sollen brennende Trümmer niedergegangen sein, das Aurubis-Werk sei aber nicht direkt von dem Feuer betroffen, sagte ein Unternehmenssprecher. (mit dpa)
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