„Macht nicht viel Spaß“: Darum gewinnt Heuer Fernandes das Duell ums HSV-Tor
Im vorletzten Teamtraining vor dem Auftaktspiel in Gladbach (Sonntag, 17.30 Uhr, Liveticker auf MOPO) ließ Merlin Polzin keine Tendenz erkennen. Denn am Freitagvormittag wechselten sich Daniel Heuer Fernandes und Daniel Peretz im Tor des vermeintlichen A-Teams ab. Rund zwei Stunden nach dem letzten Abschlussspielchen neben dem Stadion aber beantwortete der Trainer in den Katakomben der Arena die Keeper-Frage – eindeutig.
Wobei: Eine Frage war dafür nicht mal notwendig. Schon in seinem Eingangsstament verkündete Polzin: „Ferro wird am Sonntag im Tor beginnen. Er geht als Nummer eins in die Saison.“ Heuer Fernandes hat sich also gegen Bayern-Leihgabe Peretz durchgesetzt, diese Entscheidung verrieten die HSV-Trainer auch der Mannschaft erst am Freitag.
Heuer Fernandes setzt sich gegen Leihgabe Peretz durch
Auf Nachfrage gab Polzin Einblicke in den wochenlangen Prozess vor dem Beschluss – und lobte Heuer Fernandes. „Ferro gibt der Mannschaft eine große Sicherheit und verfügt über extrem viel Erfahrung im Verein. Seine Stärken sind hinlänglich bekannt. Er stellt viele schöne und gute Momente für unsere Mannschaft her, beispielsweise in Eins-gegen-eins-Situationen.“ Man denke nur an seine Elfmeterparade im Aufstiegsspiel gegen Ulm, mit der sich der 32-Jährige endgültig den Heldenstatus bei den HSV-Fans erarbeitet hatte. „Er ist ein ganz wichtiger Faktor“, so Polzin.

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Der Coach vergaß Peretz in seinen Ausführungen allerdings nicht. Der Israeli ließ Heuer Fernandes zuletzt um den Status als Stammkraft bangen, beide pushten sich im Training gegenseitig. „Wir sehen die Konkurrenzsituation jeden Tag“, sagte Polzin und verriet, dass auch Peretz Teil der neuen internen Leadership-Gruppe ist, in der sich die Führungsspieler des HSV wöchentlich zusammensetzen.
HSV-Trainer Polzin: „Dann haben wir sehr viel Freude“
„Daniel geht voran, hat ein extrem positives Mindset und ist immer dabei, sich zu verbessern“, lobte Polzin auch den Verlierer des Duells. „Ich bin sehr froh, aus diesen Torhütern eine Entscheidung treffen zu können. Wir erwarten die ganze Saison über Höchstleistungen, um sich den Platz zu verdienen.“

In Stein gemeißelt ist die Rolle von Heuer Fernandes also nicht – für die kommenden Wochen schon, aber nicht mit Blick auf die komplette Spielzeit. Sollte der Deutsch-Portugiese schwächeln, könnte Peretz perspektivisch ins Tor rücken. Erst einmal jedoch genießt Heuer Fernandes das volle Vertrauen der Coaches und muss nicht fürchten, schon nach seinem ersten Patzer direkt auf die Bank zu müssen.
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„Es ist keine Entscheidung, die besonders viel Spaß macht“, erklärte Polzin. „Aber wir trennen zwischen den Menschen und der Sache – und haben eine Überzeugung in diese Entscheidung reingelegt.“ Ebendiese habe Peretz „sehr professionell“ aufgefasst und versichert, sich weiterhin „in jedem Training“ anbieten zu wollen. Polzins Schlussworte: „Wenn wir diesen Konkurrenzkampf, dieses Battle hochhalten, haben wir am Ende als Verein sehr viel Freude daran“. Für den Moment heißt der große, lächelnde Gewinner: Daniel Heuer Fernandes.
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