Sinkende Besucherzahlen, schlechte Stimmung: Nordsee-Ort plant neues Tourismuskonzept
Sankt Peter-Ording ist mit seinem breiten Sandstrand bei vielen Hamburgern eigentlich ein beliebtes Ausflugsziel: In gut zwei Stunden ist man mit dem Auto an der Nordsee – gerade in den Ferien lassen sich hier schöne freie Tage verbringen. Doch der Ort hat mit sinkenden Besucherzahlen zu kämpfen, die Stimmung unter den Einheimischen ist grundsätzlich schlecht. Nun soll ein neues Tourismuskonzept „SPO“ wieder Aufschwung verleihen.
„Mit dem neuen Konzept wollen wir eine gemeinsame Perspektive entwickeln, wo St. Peter-Ording in Zukunft stehen soll“, sagt Hagen Goetz, der Vorsitzende des Tourismusausschusses. Ziel sei es demnach, den Tourismus, die Zufriedenheit der Gäste, die Interessen der Einheimischen sowie Naturschutz und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden.
Neues Tourismuskonzept in Sankt Peter-Ording
Was sich erstmal sehr abstrakt anhört, soll durch konkrete Maßnahmen umgesetzt werden: So sind Workshops und öffentliche Veranstaltungen Teil des Konzepts, das das Kieler „Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH“ (NIT) geplant hat. Das NIT hat sich gegen neun andere Büros durchgesetzt, die im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung Konzepte eingereicht hatten.
Das neue Konzept soll Sankt Peter-Ording – so pathetisch liest sich die von der Tourismuszentrale veröffentlichte Pressemitteilung – erfolgreich in die Zukunft führen. Das dürfte angesichts sinkender Besucherzahlen allerdings gar nicht mal so leicht sein. In den ersten sieben Monaten 2024 gingen die touristischen Übernachtungen in St. Peter-Ording schließlich um 3,86 Prozent zurück, wie der SHZ berichtet. Das merken auch die Einheimischen, die mit dem Tourismus ihr Geld verdienen.
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„Vor Corona hatten wir wesentlich mehr Gäste. Die Zahl der Touristen hat in den vergangenen Jahren abgenommen. Die Leute geben nicht mehr so viel Geld aus“, berichtet etwa Pizzeria-Mitarbeiter Florin Palade dem SHZ. „Wir haben jetzt Hauptsaison, aber die Dorfstraße ist nicht so voll wie sonst“, erzählt eine Verkäuferin. „Ich backe etwa 20 Prozent weniger Torten“, so Antje Hucker vom „Deicheck Café“. Die Stimmung: Grundsätzlich schlecht.
Das neue Tourismuskonzept soll diesem Trend nun entgegenwirken. „Wir wollen gemeinsam mit allen Beteiligten die Weichen für die nächsten Jahre stellen“, sagt Katharina Schirmbeck, die Tourismus-Direktorin von St. Peter-Ording. Die Erwartungen an das neue Konzept sind also hoch. (elu)
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