Mann will Kind auf Gleise stoßen: Justizposse um Tatverdächtigen
Ein Mann packt ein Kind am Hals und versucht, es an der S-Bahn-Station Reinbek bei Hamburg auf die Gleise zu stoßen (MOPO berichtete). Dieser Vorfall sorgte im Mai dieses Jahres für Entsetzen. Nach einer Justizposse wurde der Täter nun in Brandenburg festgenommen.
Eine völlig aufgelöste Mutter (37) hatte am Nachmittag des 17. Mai den Notruf der Polizei gewählt. Sie meldete, ein Mann habe ihren Sohn (12) am Bahnsteig am Hals gepackt und versucht, ihn auf die Gleise zu stoßen.
Trotz Gutachten – Richter lässt gefährlichen Mann laufen
Die Mutter konnte ihren Sohn aus den Fängen des Mannes befreien. Der 26-Jährige wurde festgenommen. Er wurde einem Amtsarzt zugeführt und im Anschluss in eine Fachklinik gebracht.
Dort blieb er aber nicht. Obwohl ein Sachverständiger festgestellt hatte, dass er an einer psychischen Erkrankung leidet und deswegen eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt, lehnte das Amtsgericht Lübeck es ab, den 26-Jährigen weiter in der Psychiatrie unterzubringen. Er wurde entlassen – und verschwand.
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Erst auf Beschwerde der Staatsanwaltschaft ordnete das Holsteinische Oberlandesgericht im Juni die Unterbringung des 26-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Zwei Monate später wurde der Mann am 12. August in Brandenburg festgenommen.
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