Tschüs, Hamburg! Nach vier HSV-Jahren verlässt Sebastian Schonlau den Verein in Richtung MLS.

Tschüs, Hamburg! Nach vier HSV-Jahren verlässt Sebastian Schonlau den Verein in Richtung MLS. Foto: WITTERS

Wie Thomas Müller ihm gratulierte: Schonlau-Wechsel vom HSV nach Kanada perfekt

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Um kurz nach 17 Uhr vermeldete der HSV am Donnerstag das, womit alle rechneten: Sebastian Schonlau verlässt den Verein, wechselt per sofort zu MLS-Klub Vancouver Whitecaps und wird dort Teamkollege von Thomas Müller. Zeitgleich vermeldeten auch die Kanadier den Wechsel. Für den 31-Jährigen ein Traum-Transfer nach zuletzt so schweren Wochen und Monaten beim HSV.

Letztlich konnte es allen dann offenbar nicht schnell genug gehen. Kurios: Als beide Vereine den Deal verkündeten, hatte Schonlau gerade erst damit begonnen, seinen Medizincheck zu absolvieren. Offenbar hatten die Kanadier keinen Zweifel daran, dass der Ex-HSV-Kapitän den Körper-TÜV bestehen würde. Der HSV soll eine Ablöse von etwa 150.000 Euro erhalten, gibt Schonlau (besaß noch einen Vertrag bis 2026) eine halbe Million Euro mit auf den Weg. Der Kanada-Kontrakt des Verteidigers läuft bis Ende 2026 (mit Option auf eine weitere Spielzeit).

Der HSV bedankt sich bei Schonlau für vier Jahre als Kapitän

Beim HSV freuen sie sich, dass der Abwehrmann auf den letzten Drücker in diesem Sommer doch noch eine neue, reizvolle Aufgabe antreten kann. „Auf Bascho wartet eine tolle sportliche Herausforderung“, so Sportvorstand Stefan Kuntz. „Wir freuen uns sehr für ihn, dass er diese spannende Aufgabe antreten wird.“ Und weiter: „Wir möchten Bascho ausdrücklich für seine Verdienste um den Club danken. Denn er hat wirklich Außergewöhnliches für den HSV geleistet. Er verlässt uns nun durch die Vordertür – und diese Tür wird beim HSV auch immer für ihn offenstehen.“

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Eine Tür, die zuletzt allerdings total verriegelt war. Nachdem Schonlau seine Kapitänsbinde an Yussuf Poulsen verloren hatte, wurde er für die Pokal-Partie in Pirmasens (2:1 nach Verlängerung) nicht mal mehr in den Kader berufen. Der Test der Reservisten am vergangenen Sonntag gegen Weiche Flensburg (2:1) war Schonlaus letzter HSV-Auftritt. Zuvor hatte er in vier Jahren 115 Pflichtspiele (sechs Tore) für die Hamburger bestritten.

Schonlaus neuer MLS-Verein hat einen deutschen Sportdirektor

Die Nummer mit Vancouver hatte in den vergangenen Tagen richtig Fahrt aufgenommen. Bereits vor Wochen hatte Schonlaus Berater Klaus Berge seine Drähte in die MLS spielen lassen. Als die Whitecaps nun kurzfristig über Verletzungssorgen in der Defensive klagten, erinnerte sich der deutsche Sportdirektor Axel Schuster an Schonlau.

Der Rest ging fix. Am Dienstag packte Schonlau seine Sachen im Volkspark, konnte sich allerdings nicht mehr von den HSV-Kollegen verabschieden, die ihren freien Tag genossen. Am Mittwoch jettete er nach Kanada – und erlebte eine Überraschung. Zu Schonlaus Freude meldete sich Weltmeister Müller persönlich via Smartphone und beglückwünschte den Innenverteidiger zum Wechsel. Spätestens da war Schonlaus HSV-Frust verflogen und wich der Vorfreude auf das neue Abenteuer.

Feiert Schonlau schon am Sonntag sein Vancouver-Debüt?

Läuft alles glatt, könnte Schonlau bereits am Sonntag im Heimspiel gegen St. Louis City seinen Einstand feiern – Seite an Seite mit Ex-Bayern-Superstar Müller (35), der gerade erst sein Debüt für Vancouver feierte.

Schonlaus neuer Teamkollege: Superstar Thomas Müller feierte gerade sein. Debüt für Vancouver. IMAGO/PxImages
Schonlaus neuer Teamkollege: Superstar Thomas Müller feierte gerade sein. Debüt für Vancouver.
Schonlaus neuer Teamkollege: Superstar Thomas Müller feierte gerade sein Debüt für Vancouver.

Kleiner Wermutstropfen für den Ex-HSV-Käpt’n: Auf einen gebührenden Abschied im Volkspark muss er wohl erstmal warten. Bis Ende Oktober läuft die reguläre MLS-Saison, danach starten die Playoffs. Aller Voraussicht nach mit den Whitecaps, die aktuell Rang drei der Western Conference belegen. Möglich, dass Schonlau erst im Dezember nach Hamburg zurückkehren kann. Dann dürfte ihm, im Rahmen eines HSV-Heimspiels, noch ein großer Abschied vor reichlich Publikum bevorstehen.

HSV-Trainer Polzin: Ohne Schonlau wären wir nicht aufgestiegen

Merlin Polzin stellt den Wert heraus, den Schonlau für den HSV hatte. „Ohne Bascho wären wir niemals aufgestiegen“, betont der Trainer. „Was er im Hintergrund für die Mannschaft geleistet hat – auch in den Momenten, als er nicht mehr die Spielzeit bekommen hat – war überragend und überstieg die Aufgaben eines Kapitäns. Er war immer für die Jungs und den Verein da. Dafür werden wir ihm auf ewig dankbar sein.“

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Auch die Fans des HSV behalten Schonlau in bester Erinnerung und freuen sich auf ein Wiedersehen. Auch wenn das noch eine Weile dauern wird.

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