Kane schlägt Bayern-Alarm: „Der kleinste Kader, in dem ich je gespielt habe“
Die Verantwortlichen des FC Bayern sind im Transfer-Endspurt gefordert. Die Stars äußern schon Sorgen.
Harry Kane ist seit 14 Jahren Fußball-Profi. Doch eine Situation wie beim FC Bayern kurz vor dem Bundesliga-Start hat der erfahrene Torjäger auch noch nicht erlebt. „Es ist vermutlich einer der kleinsten Kader, in dem ich je gespielt habe“, sagte Kane vor dem Auftakt am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und Sky) gegen RB Leipzig. Der deutsche Rekordmeister sei, ergänzte der 32-Jährige, „ein bisschen dünn aufgestellt, wenn wir ehrlich sind. Aber wir als Spieler können das nicht beeinflussen.“
Das Transferfenster schließt am 1. September
Können sie nicht – es ist dennoch eine klare Botschaft an Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund. Um die hohen Saisonziele zu erreichen, sollten die Verantwortlichen vor dem Ende des Transferfensters am 1. September für die Titeljagd noch einmal nachlegen. Gerade in der Offensive herrscht nach den Abgängen von Kingsley Coman, Mathys Tel, Leroy Sané und Ikone Thomas Müller dringender Handlungsbedarf in München. Die Sorgen von Kane sind durchaus begründet. Selbst Freund hatte nach dem 2:1 im Supercup beim VfB Stuttgart eingeräumt, „dass wir von der Quantität her nicht so groß aufgestellt sind“.
Bayern möchte Nkunku lediglich ausleihen
In Luis Díaz kam vorne bisher erst ein Hochkaräter vom FC Liverpool hinzu. Die Bemühungen um Florian Wirtz, Nico Williams und zuletzt Nick Woltemade scheiterten. Jetzt steht der Ex-Leipziger Christopher Nkunku vom FC Chelsea ganz oben auf der Bayern-Wunschliste. Nach Informationen von Sky und „Bild“ sollen die Verhandlungen jedoch stocken. Die Blues wollen Nkunku (Vertrag bis 2029) verkaufen – im Gespräch sind bis zu 40 Millionen Euro Ablöse. Die Bayern bevorzugen aber eine Leihe. Am Sonntag fehlte Nkunku, der sich mit den Münchnern bereits einig sein soll, beim 0:0 des Klub-Weltmeisters gegen Crystal Palace im Aufgebot.
Kapitän Manuel Neuer gab sich am Samstag trotz der Probleme entspannt. „Ich habe das Gefühl, dass noch etwas passiert. Aber wie ich auch jeden Sommer sage: Wir vertrauen unseren Verantwortlichen. Die erledigen ihre Hausaufgaben. Wir konzentrieren uns auf den Fußball“, sagte der 39-Jährige.
Bayern-Bosse wollen den Kader nicht überfrachten
Für die Bosse ist es ein schwieriges Unterfangen, zumal sie den Kader auch nicht überfrachten wollen. Zum einen sollen Toptalente wie Tom Bischof, Lennart Karl oder Jonah Kusi-Asare Spielzeit bekommen und sich entwickeln. Darüber hinaus erwarten die Münchner mittelfristig ihre drei Langzeitverletzten Jamal Musiala, Alphonso Davies und Hiroki Ito zurück. Deshalb, so Freund, dürfe „der Kader nicht zu groß sein. Von dem her gilt es, einen guten Mix zu finden.“ Und überhaupt, betonte Freund, sei schon jetzt die Qualität „sehr, sehr hoch. Wir sind sehr gut aufgestellt.“
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Ob Harry Kane das auch so sieht? Eberl, Freund und Trainer Vincent Kompany hätten ja „noch Zeit“, sagte er, „bis das Transferfenster schließt und Entscheidungen getroffen werden können“. (sid/hen)
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