Norderstedts Moritz Frahm 2023 im Regionalliga-Duell mit St. Paulis Bennet Winter

Norderstedts Moritz Frahm 2023 im Regionalliga-Duell mit St. Paulis Bennet Winter Foto: imago/Oliver Ruhnke

Ex-St. Paulianer mit Norderstedt am Millerntor: „Traum geht in Erfüllung“

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Zu Hause am Millerntor: Die Regionalliga-Kicker von Eintracht Norderstedt treten am Samstag (15.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) zum Heimspiel im DFB-Pokal im Stadion ihres Gegners FC St. Pauli an. Worauf der Außenseiter setzt, um in der kuriosen Partie für eine Überraschung zu sorgen.

„Ich habe mir immer erhofft, am Millerntor zu spielen, jetzt ist es soweit“, freut sich Norderstedts Eigengewächs Moritz Frahm: „Für mich geht ein Traum in Erfüllung.“ 2014 wechselte der Verteidiger als 14-Jähriger von Eintracht Norderstedt zu St. Pauli und verbrachte sieben Nachwuchsjahre dort. Sein letztes Spiel für den Kiezklub bestritt er kurioserweise gegen Norderstedt, St. Paulis U23 setzte sich in der Regionalliga-Partie mit 3:0 durch. Der Sprung in den Profibereich – und damit ans Millerntor – blieb Frahm wie vielen anderen Talenten verwehrt.

Frahm: „St. Pauli wird mit großer Wucht kommen“

Als Abwehrchef dürfte der Mittzwanziger am Samstag bei seiner Stadion-Premiere genug zu tun bekommen. „Es bedarf einer großen Konzentration und einer Leidenschaft zu verteidigen“, skizziert Frahm die Herkules-Aufgabe und sagt eine besonders heikle Anfangsphase voraus: „St. Pauli wird mit großer Wucht kommen, die ersten Minuten werden sehr schwierig für uns.“


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Vor knapp 30.000 Menschen am Millerntor zu spielen, wird für die meisten Kicker von Eintracht Norderstedt etwas völlig Neues sein. Der Verzicht aufs Heimrecht macht die sportliche Aufgabe für den Regionalligisten noch schwieriger. „Ich weiß nicht, ob überhaupt schon mal ein Amateurverein im Pokal bei einem Bundesligisten gewonnen hat“, grübelte Norderstedts Sportchef Frank Spitzer im Vorfeld. Und in der Tat gibt es für seine Norderstedter nur ein halbwegs passendes Vorbild aus der Zeit, in der Amateurvereine noch nicht automatisch Heimrecht genossen haben. 

Vorbild Langerwehe – Ostermann kennt Nemeth

1980 reiste der TuS Langerwehe aus der Oberliga Nordrhein zum Bundesligisten Hertha BSC nach Westberlin. Vor gerade 3000 Zuschauer:innen im Olympiastadion erkämpften sich die Amateure ein 0:0 nach Verlängerung. Damals gab es zur Entscheidungsfindung statt eines Elfmeterschießens ein Wiederholungsspiel, das Langerwehe vor eigenem Publikum dann 2:1 gewann. Rausgeflogen ist der Erstligist im eigenen Stadion also nicht – doch wenn es am Millerntor 120 Minuten torlos bliebe, dürfte Norderstedt damit ganz gut leben können.

Feilen an der Sensation: Trainer Elard Ostermann instruiert seine Abwehrspieler – mit einer Taktiktafel, die der Kamera verborgen bleibt. WITTERS
Elard Ostermann gibt Anweisungen im Training
Feilen an der Sensation: Trainer Elard Ostermann instruiert seine Abwehrspieler – mit einer Taktiktafel, die der Kamera verborgen bleibt.

Eintracht-Trainer Elard Ostermann hat wie einige seiner Kicker auch eine St. Pauli-Vergangenheit, von 2022 bis 2024 war er für die braun-weiße U23 zuständig – und arbeitete in dieser Zeit auch mit St. Paulis Profi-Assistenztrainer zusammen. „Es ist sicher kein Nachteil, Peter Nemeth zu kennen, der bei Standards sehr kreativ ist“, sagt Ostermann und mahnt: „Da müssen wir sehr wachsam sein.“

Seine Norderstedter haben bereits drei Regionalliga-Partien (ein Sieg, zwei Niederlagen) hinter sich, während für die St. Pauli die Saison am Samstag beginnt. „St. Pauli weiß sehr viel über uns, wir wissen von ihnen relativ wenig“, geht der Eintracht-Coach davon aus, dass die bisherigen Pflichtspiele seines Teams vom Gegner aufmerksam beobachtet worden sind.


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Wichtig sei, die Erfahrungen auf dem Platz schnell zu verarbeiten, betonte Ostermann im Vorfeld – denn gegen Bundesliga-Profis bleibt noch weniger Zeit zum Grübeln als in der Regionalliga gegen Altona oder Schöningen. Der 56-Jährige geht auch davon aus, dass vornehmlich die Abwehr gefordert sein wird: „Wir wollen nicht jeden Ball sinnlos nach vorne prügeln, aber gerade die ersten Minuten müssen wir erstmal überstehen.“

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Wie genau das klappen soll, skizziert Ostermann seinen Spielern am Samstag um 11.30 Uhr, wenn sich der gesamte Kader zum frühzeitigen Mittagessen trifft. Danach geht es für alle – auch die, die nicht einmal auf der Bank Platz finden – per Bus gen Millerntor, wo um 15.30 Uhr der Anstoß zum größten und wohl auch kuriosesten Heimspiel der Norderstedter Vereinsgeschichte ertönt.

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