Ein klares Bank-Signal an Schonlau – und neue HSV-Hoffnung bei Dompé
Jonas Meffert kam in der 61. Minute als Joker, Robert Glatzel gar erst in der 78. Minute. Keeper Daniel Heuer Fernandes saß planmäßig über 90 Minuten draußen, weil Daniel Peretz die Chance erhalten sollte, sich im Duell um die Nummer eins im Tor voll auszuzeichnen. Dass in Sebastian Schonlau ein weiterer HSV-Leader gar nicht zum Einsatz kam, war beim 0:2 gegen RCD Mallorca jedoch ein klares Zeichen. Und all diese Bankplätze sorgten dafür, dass Miro Muheim bei der Generalprobe vor dem Pflichtspielauftakt als HSV-Kapitän auflief.
Der Schweizer war im „Estadi de Son Moix“ der größte Pechvogel auf dem Platz – weil ihm ein Eigentor unterlief, das er aufgrund einer zu hohen Kopfball-Rückgabe auf Peretz selbst zu verschulden hatte (59.). Einen wohl genauso unbefriedigenden Samstagabend wie Muheim erlebte aber der Profi, der in der Vorsaison noch HSV-Kapitän war: Schonlau. Der 29-Jährige stand auf dem Spielberichtsbogen, kam aber nicht zum Zug. Dafür durfte in Guilherme Ramos ein anderer Abgangskandidat starten. Der Portugiese wurde später durch Debütant Wared Omari ersetzt.
Ramos und Omari spielen – Schonlau nur HSV-Reservist
Der 25-jährige Franzose soll früher oder später zur Stammkraft in der Dreierkette-Abwehrkette aufsteigen, dort den rechten Part bekleiden. Links ist derzeit Jordan Torunarigha, der Rotsünder des Tests, ohne echten Konkurrenten. In der Mitte duellieren sich Daniel Elfadli und Aboubaka Soumahoro. Und Schonlau? Der scheint nirgends eine Rolle in den Defensivplanungen der Verantwortlichen zu spielen. Erstmals in diesem Test-Sommer schmorte der langjährige Abwehrchef über die volle Distanz auf der Bank, weil Merlin Polzin offensichtlich anderen Spielpraxis geben wollte.

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„Eine Botschaft steckt da nicht hinter“, sagte der HSV-Trainer nach der Pleite über seine Schonlau-Entscheidung. „Weil wir eng im Austausch sind, weil Bascho auch da die Gedanken kennt und wir da auch einen klaren Fahrplan aufgestellt haben.“ Auf diese Gedanken und diesen Fahrplan ging Polzin nicht konkret ein. Bekannt ist aber, dass die Verantwortlichen dem (Ex-)Spielführer längst mitgeteilt haben, dass es in der Bundesliga schwierig für ihn werden wird mit Spielzeit. Schonlau gab bisher alles, um sich doch noch aufdrängen zu können, er agierte in den Trainings lautstark, ließ sich nicht hängen. Das Zukunftssignal an ihn war vor der Abreise aus Mallorca allerdings deutlich.
Polzin über HSV-Leader Schonlau: „Es ist nicht so schön“
„Es ist im ersten Moment nicht so schön, wenn man nicht zum Einsatz kommt“, versetzte sich Polzin in Schonlau hinein. „Auf der anderen Seite ist die Kommunikation, die wir haben, einfach das Entscheidende, um auch da eine Klarheit zu haben.“ Will heißen: Schonlau weiß, warum er nicht zum Einsatz kam, weil er die Sichtweise des Vereins kennt. Die Bosse um Stefan Kuntz und Claus Costa wollen nach Rennes-Leihgabe Omari wohl noch einen zentralen Verteidiger verpflichten, das würde die Chancen von Schonlau (und Ramos) noch weiter minimieren. Im Volkspark rechnet man damit, dass bei den Wechselkandidaten im Endspurt der Transferperiode mehr Bewegung reinkommt.
In der Woche nach dem Auftaktspiel in Gladbach (24. August) könnte es heiß hergehen. Und apropos: Polzin hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Jean-Luc Dompé am 1. Spieltag einsatzfähig sein wird, zumindest als Joker. „Das ist auf jeden Fall der Plan“, sagt der Coach, weiß aber auch: „Damit wäre Jean-Luc klar vor dem Zeitplan.“ Der Flügelspieler hatte sich im Training am Sprunggelenk verletzt und reiste am Freitag nach Mallorca nach. Mehr als lockeres Individualtraining ist für ihn aber noch nicht drin, das Pokal-Spiel in Pirmasens wird er definitiv verpassen.
Dompé fit für Gladbach? Bei Pherai ist es ausgeschlossen
Resthoffnungen für Gladbach hat Polzin aber: „Wir schauen von Tag zu Tag und wissen, dass die erste Diagnose war, dass es sehr, sehr eng wird – aber Jean-Luc ist sehr motiviert, arbeitet extrem fleißig, um das zu schaffen und uns da zu helfen.“ Bei Immanuel Pherai ist das nach seinem Innenbandanriss im Knie auf jeden Fall unmöglich.
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Der Mittelfeldmann wird den Saisonstart verpassen: Polzin ist aber auch bei ihm zuversichtlich: „Es läuft sehr gut. Manu will schnellstmöglich wieder auf dem Platz stehen und ist sehr, sehr motiviert. Wir müssen ihn eher bremsen.“
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