Mutter erstochen, Stiefmutter schwer verletzt – 25-Jähriger angeklagt
Im Februar wird die Polizei zu einem Einsatz in Marienthal gerufen: Ein 25-Jähriger hatte auf seine Stiefmutter und deren Untermieter eingestochen. Als die Polizei seine Wohnadresse in Hoheluft-West überprüft, entdecken sie die Leiche seiner leiblichen Mutter. Jetzt wird dem jungen Mann der Prozess gemacht.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem Totschlag, versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor.
Das blutige Drama ereignet sich laut Anklage am Morgen des 18. Februar, kurz nach vier Uhr. Der 25-Jährige suchte in jenen frühen Morgenstunden seine Stiefmutter an einer Villa in der Claudiusstraße auf. Als die 51-Jährige ihm im Gespräch kurz den Rücken zukehrte, griff er plötzlich zu einem Steakmesser und stach von hinten auf die arglose Frau ein, insgesamt 15 Mal, in den Kopf, das Gesicht und den Oberschenkel. So wirft es die Staatsanwaltschaft ihm vor.
Durch die Schreie der Frau wird ihr Mitbewohner (40) wach, eilt zur Hilfe – und wird von dem Angreifer ebenfalls mit dem Messer am Kopf verletzt. Beide schaffen es, die Polizei zu rufen. Die Beamten nehmen den jungen Mann fest und begleiten ihn – da er sich bei der Tat ebenfalls verletzt hat – mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus.
Auch seine Stiefmutter und deren Mitbewohner werden in Krankenhäusern behandelt.
25-Jähriger wegen Messerangriff ab Mittwoch vor Gericht
Gegen 7.50 Uhr fahren Polizeibeamte zu der Wohnadresse des Mannes und machen dort eine grausige Entdeckung: Sie finden die Leiche einer Frau, die leibliche Mutter des 25-Jährigen, getötet mit mehreren Messerstichen. Zahlreiche Polizisten durchkämmen anschließend die Umgebung des Hauses, suchen in Mülleimern, unter geparkten Autos und auf einem Spielplatz nach weiteren Spuren.

Die Beamten vermuten, dass der Mann zum Zeitpunkt der Taten schuldunfähig war. Noch am selben Abend geht er im Klinikum Boberg auf einen Polizisten los, der ihn dort bewachen soll. Mehrfach schlägt er dem Mann mit der Faust ins Gesicht. Als die Kollegin des Beamten herbeieilt, um ihm zu helfen, wird auch sie angegriffen. Der 25-Jährige bringt sie mit einem kräftigen Schlag zu Boden. Er wehrt sich massiv gegen die Versuche der Beamten, ihn zu fixieren. Beide erleiden Bissverletzungen und Prellungen.
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Ein Haftrichter ordnet die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Die Staatsanwaltschaft beantragt zudem ein Sicherungsverfahren. Ab Mittwoch wird der Fall vor dem Hamburger Landgericht verhandelt.
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