St. Paulis Sands reagiert auf Blessin-Kritik – und spricht über großen Traum
Ganz oder gar nicht – einen Zustand dazwischen kennt die Zeit von James Sands beim FC St. Pauli bisher eigentlich kaum. Nach seiner Ankunft im Winter eroberte sich der US-Amerikaner umgehend einen Stammplatz, fiel nach nur sieben Einsätzen aufgrund einer schweren Sprunggelenksverletzung monatelang aus – und dürfte nun erneut als Starter in die Saison gehen. Rund eineinhalb Wochen vor dem Start sprach Sands über das ausbaufähige Zusammenspiel im Mittelfeld, seine Verletzung – und einen großen Traum.
Als ein unzufriedener Alexander Blessin nach dem Spiel gegen Coventry (2:2) die Problembereiche des FC St. Pauli aufzählte, musste sich teilweise auch James Sands direkt angesprochen fühlen. „Die beiden Sechser haben sich immer zu kurz angeboten“, monierte Blessin mit Blick auf den Spielaufbau – und meinte damit neben Joel Chima Fujita auch Sands.
James Sands schwärmt von Joel Fujita – und sieht Luft nach oben
Dass das Zusammenspiel zwischen ihm und dem Japaner noch nicht optimal abgestimmt ist, besorgt Sands jedoch nicht. „Man muss zunächst ein paar Sachen über die neuen Mitspieler lernen. „Dafür ist die Sommervorbereitung da“, sagte der 13-fache Nationalspieler und fügte an: „Gäbe es in der Vorbereitung keine Herausforderungen, wäre das nicht sehr hilfreich.“
Die grundsätzlichen Voraussetzungen, mit Fujita ein gut harmonierendes Duo zu bilden, sieht Sands zudem als gegeben an: „Er ist ein sehr guter Spieler. Der Verein hat einen fantastischen Job mit seiner Verpflichtung gemacht. Er hat jetzt schon viele Qualitäten gezeigt“, schwärmte Sands. „Ich denke, dass wir es schaffen, im Mittelfeld gut miteinander zu funktionieren.“ Mehr noch: „Das kann eine wahre Stärke des Teams werden.“
Sands froh über Konkurrenzkampf beim FC St. Pauli
Dabei steht Sands auf seiner Position besonders unter Leistungsdruck, denn nirgendwo im Kader des Kiezklubs ist die Besetzung quantitativ wie qualitativ besser als im zentralen Mittelfeld. Kapitän Jackson Irvine dürfte nach seiner Genesung einen Platz in der Schaltzentrale sicher haben, dahinter macht Connor Metcalfe Druck, und auch Danel Sinani könnte wieder vermehrt auf seine Chance eine Position weiter hinten lauern. Situativ hält sich Blessin zudem offen, wie im letzten Drittel der abgelaufenen Saison Eric Smith ins Mittelfeld vorzuziehen.

Sands nimmt den Konkurrenzkampf professionell: „Der Wettbewerb zwischen uns Spielern ist eine super Sache. Wir alle pushen uns gegenseitig. Es wird eine lange Saison mit vielen Spielen, also kann auch zwischendurch mal rotiert werden“, erklärte der gebürtige New Yorker und stellte klar: „Ich bin sehr glücklich, ein Teil dieser Gruppe im Mittelfeld zu sein.“
Sands: Frühe Verletzung war „sehr frustrierend“
Dass Sands in der Lage ist, Widerständen erfolgreich zu trotzen, zeigt seine erfolgreiche Rehabilitation nach der schweren Verletzung zu Jahresbeginn. Der harte Rückschlag nur kurz nach seiner Ankunft sei „sehr frustrierend gewesen“, umso glücklicher ist Sands deshalb nun darüber, „dass ich eine Vorbereitung mit dem Team habe und mich zeigen kann“, erklärte der Mittelfeldmann. „Ich hoffe, dass ich viele Spiele bestreiten kann.“
Andernfalls dürfte es schwierig werden, sich einen großen Karrierewunsch zu erfüllen: die WM 2026 in seiner Heimat. „Das war schon immer ein großer Traum von mir. Dass das Turnier in den USA stattfindet, macht es nochmal ein Stück besonderer.“
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Die Chancen, sich für einen Platz im WM-Kader zu bewerben, stünden bei einer auffälligen Saison in der Bundesliga nicht schlecht. „Das Level hier in Deutschland ist höher als in den USA. Ich denke, falls ich viel spielen sollte, gibt mir das eine bessere Chance auf die Weltmeisterschaft.“
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