Tatjana Maria am Hamburger Rothenbaum

Tatjana Maria scheiterte am Hamburger Rothenbaum in Runde eins an Viktoriya Tomova. Foto: WITTERS

Bitter! Tatjana Maria muss Hamburg schon wieder verlassen – aber gibt ein Versprechen

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Um 16.03 Uhr hatten die MSC Hamburg Ladies Open am Mittwoch ihre größte Attraktion verloren. Tatjana Maria schlug eine Vorhand ins Netz. Die 3:6, 6:7 (5:7)-Niederlage gegen ihre bulgarische Angstgegnerin Viktoriya Tomova in der ersten Runde des Turniers am Rothenbaum war besiegelt.

6500 Kilometer hatte Maria mit Ehemann Charles-Édouard zurückgelegt, um von Newport (US-Bundesstaat Rhode Island) nach Hamburg zu kommen. Auf der anderen Seite des Atlantiks hatte die 37-jährige deutsche Spitzenspielerin am Sonntagabend noch im Endspiel gestanden, der Wechsel von Rasen auf Sand war aber dann doch in der kurzen Zeit zu anspruchsvoll.

Maria verspricht Hamburg-Comeback im nächsten Jahr

„Es war klar, dass es nicht einfach werden würde“, sagte Maria. „Ich fand allerdings, dass ich gar nicht so schlecht gespielt habe.“ Tomova allerdings war auf die variable Spielweise der Weltranglisten-36. einmal mehr bestens eingestellt, machte kaum Fehler und feierte im vierten Duell der beiden den vierten Sieg. „Meine Auslosung war für mich persönlich wirklich nicht die beste“, haderte Maria, die sich eigentlich vieles vorgenommen hatte bei ihrer Turnier-Premiere in Hamburg.

Von der Stadt konnte sie abgesehen vom Weg zum Flughafen zum Grand Elysée-Hotel und von dort zur Anlage nun aber quasi nichts sehen. „Deswegen muss ich zurückkommen nächstes Jahr“, versprach die zweifache Mutter und bestätigte auf Nachfrage: „Ich komme definitiv wieder. Und dann sind auch die Mädels dabei.“

Maria fliegt noch Mittwochabend zurück nach Florida

Charlotte (11) und Cecilia (4) waren diesmal in Palm Beach in Florida geblieben, wo die Familie seit langem lebt. Tatjana Marias Schwiegermutter umsorgte die Töchter, zu denen sich die Eltern schon am Mittwochabend wieder auf den Weg machen konnten. „Natürlich freue ich mich darauf, die beiden wiederzusehen“, sagte die Siegerin des WTA-Turniers im Londoner Queen’s Park, „aber ehrlich gesagt bin ich schon traurig, weil ich mich wirklich gut gefühlt habe. Es ist schade, dass ich schon abreisen muss.“

Schade für sie und schade für das Turnier, das eine absolute Sympathieträgerin verliert. Trotz der Niederlage erfüllte Maria noch sämtliche Autogrammwünsche der jungen Fans, schenkte denen ihre Schweißbänder und Handtücher. Es war ein starker Abgang nach einem leider nur 105 Minuten langen Auftritt auf dem Court.

Jule Niemeier verpasst Überraschung gegen Yastremska

Zuvor hatte Jule Niemeier eine Überraschung gegen die Ukrainerin Dayana Yastremska verpasst. Die Regensburgerin verlor nach 1:34 Stunden 4:6, 3:6. „Von der Grundlinie war es ein gutes Match“, hielt die Wimbledon-Viertelfinalistin von 2022 fest – und hatte recht mit der Feststellung. Das Problem: der eigene Aufschlag. Niemeier servierte 16 (!) Doppelfehler in ihren neun Aufschlagspielen, von denen sie sieben verlor.

Jule Niemeier spielte gegen Dayana Yastremska stark, leistete sich aber viel zu viele Doppelfehler. WITTERS
Jule Niemeier am Hamburger Rothenbaum
Jule Niemeier spielte gegen Dayana Yastremska stark, leistete sich aber viel zu viele Doppelfehler.

Es sei eben „schwierig, wenn über eine sehr, sehr lange Zeit – und da reden wir jetzt nicht über ein paar Monate, sondern eher über Jahre – immer wieder was am Aufschlag gemacht wurde“, sagte sie und fühlte sich offenbar bestätigt darin, dass sie sich vor zwei Wochen von ihrem langjährigen Trainer Michael Geserer getrennt hat.

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In der Weltrangliste wird Niemeier – aktuell noch die Nummer 184 – weitere Plätze verlieren. Schon jetzt ist klar, dass das am kommenden Montag erscheinende Ranking für sie persönlich die schlechteste Platzierung seit Mai 2021 auswerfen wird. Trotzdem werde sie mit neuer Zuversicht in die nächsten Wochen gehen, sagte die gebürtige Dortmunderin, die sich kurz darauf auf den Weg in die westfälische Heimat machte, um ein bisschen durchzuschnaufen vor dem nächsten Stopp. Der heißt für Niemeier Palermo.

Auch Schunk und Korpatsch raus – nur Werner noch dabei

Ins Achtelfinale hatte es Nastasja Schunk schon am Montag geschafft. Dort war dann aber am Mittwochabend Endstation. Die 21-Jährige aus Altrip (Rheinland-Pfalz) verlor 6:1, 3:6, 2:6 gegen die Ungarin Dalma Galfi.

Nastasja Schunk scheiterte im Achtelfinale an Dalma Galfi. WITTERS
Nastasja Schunk am Hamburger Rothenbaum
Nastasja Schunk scheiterte im Achtelfinale an Dalma Galfi.

Und auch für Lokalmatadorin Tamara Korpatsch war im Achtelfinale Schluss. Die Schnelsenerin verlor in einem dramatischen und am Ende völlig obskuren Achtelfinale 4:6, 7:6 (7:3), 4:6 gegen die French-Open-Halbfinalistin Loïs Boisson (Frankreich). Am Donnerstagabend hofft die Karlsruher Qualifikantin Caroline Werner (29, Weltranglisten-Platz 303) als letzte im Turnier verbliebene deutsche Spielerin auf ein Tennis-Wunder gegen die topgesetzte Russin Ekaterina Alexandrova (Weltranglisten-Platz 16), die am Mittwoch die Niederländerin Eva Vedder mit 6:0, 6:3 vom Platz fegte.

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