Der Antrag für einen „Safe Space“ als sicheren Rückzugsort für queere Menschen wurde bei der zurückliegenden Bezirksversammlung der Wandsbek-Koalition einstimmig beschlossen. Auf dem Foto (von links): Conny Poltersdorf (Grüne), Carsten Heeder (SPD) und Annett Wicher (FDP).

Der Antrag für einen „Safe Space“ als sicheren Rückzugsort für queere Menschen wurde bei der zurückliegenden Bezirksversammlung der Wandsbek-Koalition einstimmig beschlossen. Auf dem Foto (von links): Conny Poltersdorf (Grüne), Carsten Heeder (SPD) und Annett Wicher (FDP). Foto: Wandsbek-Koalition

Hamburger Bezirk soll „Safe Space“ für queere Menschen einrichten

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In der Pride Week rücken die Sorgen queerer Menschen ins öffentliche Bewusstsein. In Wandsbek will die rot-grün-gelbe Koalition jetzt Taten folgen lassen: Ein zentraler „Safe Space“ soll queeren Menschen aller Altersgruppen einen geschützten Rückzugsort bieten – einen Ort, an dem sie sicher, frei und selbstbestimmt leben können.

Der Bedarf ist groß – und wächst. Zwar steigt die gesellschaftliche Akzeptanz für queere Menschen, gleichzeitig nehmen Anfeindungen zu. 2023 wurden in Hamburg 98 queerfeindliche Straftaten registriert – ein Anstieg um 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Safe Space“ mitten in Wandsbek

Damit der „Safe Space“ den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht, sollen zunächst diverse Expert:innen und Sprecher:innen queerer Menschen aus allen Altersgruppen gehört werden – auch aus Altenheimen und öffentlichen Wohnangeboten. Ziel ist ein passgenaues Konzept für einen geschützten Raum mitten in Wandsbek.

„Was wir fordern, kann Leben retten. Ein ‚Safe Space‘ fördert psychische Stabilität. Er schafft Schutz, Sichtbarkeit und Selbstbestimmung. Und er sendet eine klare Botschaft: Du bist nicht falsch. Du bist nicht allein. Du bist willkommen. Das ist keine Sonderbehandlung, sondern längst überfällig hier in Wandsbek“, meint Conny Poltersdorf, Fachsprecherin der Fraktion der Grünen.

Grüne, FDP und SPD für ein „Safe Space“

Annett Wicher, Parlamentarische Geschäftsführerin der FDP-Fraktion Wandsbek findet: „Es ist Ausdruck des liberalen Gedankens, dass jeder sein Leben nach seinen Wünschen gestalten kann. Daher freue ich mich, dass wir auch im Bezirk Wandsbek die Einrichtung eines sogenannten ‚Safe Space’ für queere Menschen anstoßen.“

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Carsten Heeder ist Mitglied der SPD-Fraktion in Wandsbek und sieht die Realität queerer Menschen als ernstzunehmendes Problem: „Wohnungsnot, psychische Erkrankungen und Gewalt treffen sie zusätzlich und anders. Deshalb ist es wichtig, dass in den zuständigen Ausschüssen darüber beraten wird, welche konkreten Bedarfe im Bezirk bestehen und welche Handlungsoptionen es gibt, diese zu decken.“ (mg)

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