21-Jährige erstochen, Täter nimmt sich das Leben – was wird aus dem Baby?
Die 21-Jährige, die am Dienstag in ihrer Wohnung getötet wurde, wurde mutmaßlich Opfer eines Femizids. Der Täter, ein 31-Jähriger, nahm sich vor den Augen der Polizisten, die die Wohnungstür aufgebrochen hatten, das Leben.
Es begann mit einem Hinweis auf häusliche Gewalt – es endete mit zwei Toten und einem Baby, das ohne Mutter aufwachsen wird. Am Dienstagnachmittag wurde die Polizei über einen möglichen Fall von häuslicher Gewalt informiert. Als die Beamten an dem Rotklinkerhaus in der Lorichsstraße in Barmbek-Nord eintrafen, hörten sie einen Schrei und riefen die Spezialeinheit USE (Unterstützungsstreife für erschwerte Einsatzlagen) hinzu.
Femizid: Täter nimmt sich vor den Augen der Polizei das Leben
Den Spezialkräften bot sich ein schreckliches Bild, nachdem sie die Tür der Wohnung aufgebrochen hatten: Eine 21-Jährige lag blutüberströmt am Boden. Ein 31-Jähriger – der Partner des Opfers, wie die Polizei am Mittwoch bestätigte – stach nun vor den Augen der Polizisten mit einer Schere auf sich selbst ein. Noch bevor sie ihn daran hindern konnten, gelang es dem Mann, sich selbst schwerste Verletzungen zuzufügen. Er starb wenige Stunden später im Krankenhaus. Auch für die 21-Jährige kam jede Hilfe zu spät: Sie starb noch in der Wohnung.
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Besonders tragisch: In der Wohnung lebte neben dem Paar auch das erst acht Monate alte gemeinsame Baby. Es war zum Zeitpunkt der Tat zum Glück bei Verwandten der Mutter. Laut Polizei bleibt es in der Obhut der Großeltern. Die Mordkommission ermittelt, es gibt nach MOPO-Informationen Hinweise darauf, dass das Tatmotiv Eifersucht gewesen sein könnte. Die Ermittler sprechen davon, dass „ein Beziehungskonflikt innerhalb der Partnerschaft“ Auslöser der Bluttat gewesen sein könnte.
Spezialeinheit war schon vor einem Jahr im Einsatz
Bereits vor einem Jahr hatte es einen aufsehenerregenden Einsatz in der Lorichsstraße gegeben: Nachdem Anwohner Schüsse gemeldet hatten, nahm das SEK einen Mann fest, der mit einer Schreckschusswaffe von einem Balkon aus in die Gegend gefeuert haben sollte.
Haben Sie auch Gewalt erlebt? Unter der Nummer 116 016 bekommen Frauen rund um die Uhr Beratung. Auch Angehörige und Freunde können sich beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ melden. Das Angebot des Bundesamts für Familie ist anonym und kostenfrei.
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