Ein Pressesprecher des Zolls Hamburg präsentiert 2022 auf einem Medientermin im Hafen einen kleinen Teil eines sichergestellten Kokainfundes.

Der Angeklagte soll geholfen haben, rund zehn Tonnen Kokain aus Südamerika in den Hamburger Hafen einzuschleusen. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Zehn Tonnen Kokain durch den Hamburger Hafen geschleust – 61-Jähriger vor Gericht

Rund zehn Tonnen Kokain soll er durch den Hamburger Hafen geschleust haben. Immer wieder soll er das Rauschgift auch selbst verkauft haben. Ab Dienstag muss sich ein 61-Jähriger vor dem Landgericht verantworten. Er soll Teil einer Drogenbande gewesen sein.

Am Mittwoch beginnt der Prozess gegen einen 61-jährigen Mann, dem vorgeworfen wird, in großem Stil am Schmuggel von Kokain beteiligt gewesen zu sein. Konkret wird ihm auf Behördendeutsch „bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln“ in zehn Fällen vorgeworfen.

Kokain-Schmuggel von Südamerika nach Deutschland

Laut Anklage soll der 61-Jährige Teil einer Gruppe gewesen sein, die zwischen Anfang 2020 und November 2020 große Mengen Kokain auf dem Seeweg von Südamerika nach Deutschland gebracht haben soll. Mutmaßlicher Drahtzieher der Organisation sei laut Anklage ein albanischer Kokaingroßhändler, der Kontakte zu südamerikanischen Drogenkartellen haben soll.

Gemeinsam mit einem gesondert verfolgten Mittäter habe der Angeklagte den Zugriff auf die Container im Hamburger Hafen organisiert und die Verteilung des Rauschgifts an Abnehmer übernommen. Zahlreiche weitere Mittäter sollen dabei geholfen haben. Der 61-Jährige soll zudem auch immer wieder selbst Kokain verkauft haben.

Rund zehn Tonnen Kokain eingeschleust

Insgesamt sollen rund zehn Tonnen Kokain über den Hafen eingeführt worden sein. In einem Fall sei etwa vereinbart worden, 1000 Kilogramm Kokain von Brasilien nach Hamburg zu verschiffen – davon soll der Angeklagte mindestens 57 Kilogramm für den eigenen Verkauf bestellt haben. Die Drogen sollen dabei in einen mit Siliziumkarbid beladenen Seefrachtcontainer eingebracht und per Schiff nach Hamburg transportiert worden sein.

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Am 7. Mai 2020 soll der Container dann in Seevetal entladen worden sein. Der 61-Jährige und weitere Mittäter sollen dort das Kokain entnommen und den Container mit Ersatzstoffen befüllt haben. Anschließend sei der Container mit gefälschten Siegeln sowie einer manipulierten Kontrollquittung wieder zurück zum Terminal gebracht worden.

Fortsetzungstermine angesetzt

Noch am selben Tag seien 700 Kilogramm des Kokains von bislang nicht identifizierten Kurieren in die Niederlande weitertransportiert worden. Der Rest, darunter der mutmaßliche Anteil des Angeklagten, sei zunächst in Hamburg gelagert und anschließend verkauft worden.

Der Prozess findet ab 9.30 Uhr vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Hamburg statt. Fortsetzungstermine sind bereits angesetzt. (mp)

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