Die Feuerwehr löscht das brennende Dach des Hauses.

Bis in die Nacht löschten die Einsatzkräfte den Brand. Foto: NonStopNews

Unwetter nach Rekord-Hitze im Norden: Blitz schlägt in Wohnhaus ein – enormer Schaden

Starke Hitze und extrem hohe UV-Belastung – der Mittwoch in Deutschland war heiß – sehr heiß! Auch im Norden kletterte das Thermometer auf schwindelerregende Höhen. So hoch, dass der Deutsche Wetterdienst sogar eine amtliche Warnung herausgab. Für den Abend wurden dann schwere Unwetter angesagt, die offenbar jedoch kaum bis Hamburg vordrangen. Es blieb meist bei starken Regenfällen. Alle Infos zum Hitze- und Gewittertag können Sie hier in unserem Liveblog nachlesen:

10.05 Uhr: Einen geschätzten Schaden von 50.000 Euro verursachte ein Dachstuhlbrand in Haselünne im Landkreis Emsland, der nach Einschätzung der Polizei durch einen Blitz verursacht wurde. Verletzt wurde bei dem Feuer aber niemand.

Auch für das Emsland und die Grafschaft Bentheim meldete Polizei mehrere Einsätze wegen mehrerer Brände. Zudem hab es dort umgestürzte Bäume, überflutete Straßen und umherfliegende Gegenstände. In Lingen musste ein Zeltlager mit Schülern aus dem Raum Münster evakuiert werden, wie die Polizei berichtete.

9.37 Uhr: Die Polizei berichtete von mehreren umgestürzten Bäumen im Landkreis Osterholz im Bremer Umland. Für Bremen selbst meldete die Feuerwehr eine ähnliche Bilanz nach insgesamt 45 Einsätzen mit umgestürzten Bäumen, abgebrochene Ästen und beschädigten Fahrzeugen. 

9.34 Uhr: In Ritterhude (Landkreis Osterholz) bei Bremen geriet ein Dachstuhl in Brand. Drei Bewohner und zwei Einsatzkräfte wurden dabei leicht verletzt, wie eine Polizeisprecherin am Morgen sagte. 

Nach ersten Erkenntnissen nahmen Bewohner am Mittwochabend einen lauten Knall wahr und es gab einen Stromausfall. Die Brandursache müsse noch ermittelt werden, es könne sich um einen Blitzeinschlag gehandelt haben. Weil der Dachstuhl möglicherweise einsturzgefährdet ist, gilt das Mehrparteienhaus als unbewohnbar. Eine Schadenssumme stehe aber noch nicht fest. 

9.15 Uhr: Die Feuerwehr vermeldet, dass die Unwetter in der Nacht „mit viel Glück an Hamburg vorbeigezogen sind.“ Ein Sprecher teilte der MOPO auf Nachfrage mit: „Es gab insgesamt 20 Einsätze. Das ist eigentlich nichts.“ Die Hansestadt blieb vor größeren Einsätzen verschont.

9.09 Uhr: Bei einem Sommergewitter am Mittwochabend wurde die Feuerwehr nach Neuberend (nahe Schleswig) gerufen: Ein Dachstuhl brannte, nachdem ein Blitz in ein Einfamilienhaus eingeschlagen war.

Laut Polizei brannte der Dachstuhl in voller Ausdehnung. Anwohner hatten den Blitzeinschlag mitbekommen und die Bewohner des Hauses alarmiert, die sich rechtzeitig in Sicherheit brachten.

Laut einem Reporter vor Ort war die Feuerwehr mit 70 Leuten im Einsatz. Gegen Mitternacht konnten die Einsatzkräfte abrücken. Laut Polizei entstand ein Sachschaden von 250.000 Euro.

22.10 Uhr: Um kurz vor 21 Uhr wurde die Feuerwehr in die Straße Fichtenweg in Hamburg-Marmstorf gerufen. Dort waren durch den starken Wind zwei Birken und eine Fichte auf ein Einfamilienhaus, einen Carport und einen Gartenzaun gestürzt, alle Bauwerke wurden beschädigt. Glücklicherweise blieb der Pkw im Carport nach erster Sichtung unbeschädigt. Die Freiwillige Feuerwehr Marmstorf entfernte die Bäume mit Kettensägen. In der Lühmannstraße in Hamburg-Eißendorf rissen Sturmböen Plakate von einer Litfaßsäule. Die Plakate beschädigten ein Fahrzeug leicht.

Zwei Birken und eine Fichte stürzten in Marmstorf auf ein Einfamilienhaus, ein Carport und einen Gartenzaun. André Lenthe
Baum in Marmstorf auf Gaus gestürzt
Zwei Birken und eine Fichte stürzten in Marmstorf auf ein Einfamilienhaus, ein Carport und einen Gartenzaun.

21.54 Uhr: Bis kurz vor 22 Uhr scheint Hamburg von krassen Unwettern verschont geblieben zu sein. Lediglich jede Menge Regen kam an der einen oder anderen Stelle vom Himmel. „Wir sind überrascht. Es ist total ruhig und wir haben deutlich weniger Einsätze als erwartet“, sagte ein Sprecher des Lagedienstes der Feuerwehr auf Nachfrage der MOPO. Kleinere Einsätze wie das Sichern von vor dem Umstürzen bedrohten Bäumen gäbe es zwar, „aber das ist viel weniger, als wir angesichts der Vorhersagen erwartet haben.“ Die Unwetter hätten sich wohl eher westlich von Hamburg entladen, sagte der Sprecher. „Aus Stade haben wir von einigen Blitzeinschlägen gehört.“ Komplette Entwarnung für Hamburg gebe es laut des Sprechers allerdings noch nicht. „Nach unseren Informationen könnte zwischen 21 Uhr und 23 Uhr etwas passieren. Ein bisschen müssen wir also noch durchhalten.“

20.58 Uhr: Das Warn-System Katwarn hat am Mittwochabend eine Warnmeldung für den Landkreis Pinneberg und den Hamburger Westen herausgegeben. Um 20.55 Uhr sendete die App einen Hinweis, wonach der Deutsche Wetterdienst in diesem Bereich vor schweren Gewittern und Orkanböen mit heftigem Starkregen und Hagel warnte. Die Böen könnten eine Geschwindigkeit von bis zu 110 km/h erreichen. In Schenefeld und Iserbrook kam es gegen 20.45 Uhr zu einem kurzen und heftigen Starkregen, anschließend beruhigte sich die Lage zunächst wieder.

20.20 Uhr: Wir hatten hier im Norden also den heißesten Tag des Jahres. Ob aber irgendwo auf einem Schulhof ein Ei gebraten werden konnte, so wie das in Frankreich der Fall war? Lesen Sie hier die verrückte Geschichte.

20.09 Uhr: Hamburg und Schleswig-Holstein haben am Mittwoch nach vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) den bislang wärmsten Tag des Jahres erlebt. Nach Angaben einer Sprecherin wurden bis zum frühen Abend bis zu 36 Grad Celsius registriert. Gewitter und Starkregen werden den Angaben zufolge bis in die Nacht hinein erwartet. „In Schleswig-Holstein sind schon Blitze aufgetreten“, berichtete die Meteorologin. Es werde sich deutlich abkühlen. Am Donnerstag werde es nur noch Höchstwerte von rund 20 Grad Celsius im Norden geben.

DWD warnt vor schweren Gewittern in Hamburg und Umgebung

19.30 Uhr: Laut Hamburger Feuerwehr ist es in Hamburg bislang noch ruhig. Mit den ersten Unwettern wird angeblich erst zwischen 20.30 und 21 Uhr gerechnet.

18.01 Uhr: Nach der Hamburger Feuerwehr warnt auch der Deutsche Wetterdienst ab Mittwochabend vor teils schweren Gewittern in Hamburg und Umgebung. Es kann zu Sturmböen mit bis zu 85 km/h, Starkregen von bis zu 40 l/qm in kurzer Zeit und kleinkörnigem Hagel kommen. Lokal sollen sogar orkanartige Böen um 110 km/h sowie extreme Regenmengen möglich sein.

17.55 Uhr: Bundesgesundheitsministerin Nina Warken wirbt für ein stärkeres generelles Bewusstsein für Gesundheitsrisiken durch Hitze. Es brauche „noch mehr Verständnis und einfach mehr Sensibilität in der Bevölkerung für das Thema“, sagte die CDU-Politikerin in Berlin. Es solle noch mehr zur Gewohnheit werden, sodass man nicht erst kurz vor heißen Tagen darüber nachdenke. 

Warken sprach von einem „schmalen Grat“ bei Warnungen und Tipps, da diese teils auch als Bevormundung oder übergriffig angesehen würden. Wichtig sei auch, dass Gesundheitseinrichtungen sich gut auf Hitze vorbereiten. Dabei seien Investitionen bei Krankenhäusern zuerst Sache der zuständigen Länder.

Anwohner helfen nach Unfall

17.45 Uhr: In der Nähe von Hamburg ist es am Nachmittag zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Während die Verletzten in Krankenhäuser gebracht wurden, versorgten Anwohner Einsatzkräfte, Autofahrer und Busfahrgäste, die nach dem Unfall bei 35 Grad im Stau standen, mit kühlen Getränken. Hier geht’s zur Meldung.

Feuerwehr in Hamburg bereitet sich auf Unwetter vor

17.06 Uhr: Nach dem bislang heißesten Tag des Jahres bereitet sich die Feuerwehr Hamburg auf mögliche Unwetter am Mittwochabend vor. „Der Deutsche Wetterdienst warnt vor schwerem Unwetter hier über Hamburg. Und die Feuerwehr rechnet schon damit, dass wir hier in den Abendstunden dann auch zu unwetterbedingten Einsätzen ausrücken müssen“, so Philipp Baumann von der Feuerwehr Hamburg zu den Reportern von News5. Die Einsatzkräfte rechnen mit „klassischen Unwettereinsätzen“, wie überflutete Keller und Straßenzüge, umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer, erklärt Baumann und betont: „Ist grundsätzlich Routine. Schon in den Morgenstunden wurden durch die Rettungsleitstelle die entsprechenden Ressourcen abgefragt. Das heißt, im Fall der Fälle können wir in den Abendstunden auch von der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt werden.“ Die Tipps des Profis zum korrekten Verhalten bei Unwettern: „Grundsätzlich nicht unter Bäume stellen, lieber in festen Räumlichkeiten Schutz suchen.“ Auch vom Autofahren rät er ab: „Wir erleben immer häufiger, dass Pkw in Unterführungen oder auch in tiefergelegenen Straßenzügen steckenbleiben.“ Und grundsätzlich, wenn ein schweres Unwetter über einen hinweg zieht, solle man sich vor umherfliegenden Gegenständen in Acht nehmen. Am besten: nicht draußen bleiben.

Menschen sollen sparen: Im Hamburger Umland wird das Wasser knapp!

16.38 Uhr: Der Rasen sollte nicht gesprengt und die Pools sollten nicht befüllt werden. Die Stadtwerke Südholstein rufen zum Wassersparen auf – und warnen vor einer Wasserknappheit. Die Stadtwerke Südholstein fordern aufgrund der derzeitigen Trockenperiode zum Wassersparen auf. Die Kunden werden gebeten „sparsam und verantwortungsbewusst mit Wasser umzugehen“, heißt es in einer Mitteilung des Versorgers aus dem Kreis Pinneberg. Mehr dazu hier.

Hitzebedingt? Stundenlange Weichenstörung auf Strecke Hamburg-Berlin

16.20 Uhr: Nach dem Chaostag gestern brauchen Bahnreisende auch am heißen Mittwoch gute Nerven: Von 13 bis 16 Uhr sorgte eine Weichenstörung bei Schwarzenbek für Verspätungen und Umleitungen von Zügen auf der Strecke Hamburg-Berlin. Laut einem Fahrgast war in der Durchsage im ICE von einer „wärmebedingten Störung“ die Rede, was die Pressestelle der Bahn aber nicht bestätigen wollte.

Hitze in Hamburg: Alles voll oder gibt’s noch Platz? So ist die Lage in den Freibädern

15.21 Uhr: „Wir haben mit Blick auf die Hitzewelle heute auch Bäder geöffnet, die regulär geschlossen hätten“, sagt ein Bäderland-Sprecher auf MOPO-Nachfrage: „Auch an eigentlichen Ruhetagen ist Personal im Mehreinsatz, um überall im Stadtgebiet die Versorgung sicherzustellen.“ Gibt’s derzeit noch Platz für ein Handtuch auf den Liegewiesen? Kommt drauf an, wo man sich hinlegen will: „Das Kaifu Bad ist mit Blick auf die Wiese ziemlich voll. Da geht vielleicht noch so eine Stunde was“, so der Sprecher: „Es gehen zwar auch immer wieder Leute, aber das ist schon ziemlich voll.“ Im Stadtpark sei es hingegen dank der sehr großen Wasser- und Grünfläche eher leer. „Man findet am Nachmittag schon noch Plätze, aber man muss sich darauf einstellen, dass es rappelvoll wird“, so die Einschätzung. Mit Blick auf die Besucherzahlen von gestern sei es bisher ein gut besuchter Tag, so voll wie am bestbesuchten Tag im letzten Jahr sei es allerdings noch nicht. Geöffnet haben: das Sommerfreibad Bondenwald, das Naturbad Stadtparksee, das Schwimmbad Billstedt sowie die Sommerfreibäder in Finkenwerder, Marienhöhe, Neugraben und Osdorfer Born. Hinzu kommen auch noch die Ganzjahresfreibäder, wie das Billebad, das Festland, das Holthusenbad, das Parkbad und das Kaifu.

Züge ohne Klimaanlage – Flixtrain streicht Verbindungen

14.42 Uhr: Beim Fernverkehrsanbieter Flixtrain wurden am Mittwoch zehn Fahrten gestrichen und zwei Verbindungen verkürzt, wie eine Sprecherin des Unternehmens Flix auf Anfrage mitteilte. Als Grund nannte sie die „extreme Witterung“. Betroffen waren vor allem Züge am Nachmittag. Die überwiegend älteren Wagen von Flixtrain haben keine Klimaanlage, an heißen Tagen dürfte die Fahrt deshalb kaum zu ertragen sein. Flixtrain ist einer der wenigen Wettbewerber der bundeseigenen Deutschen Bahn im Fernverkehr. 

Die von den Zugausfällen betroffenen Fahrgäste seien informiert und es seien ihnen Umbuchungen auf andere Züge oder auf Reisebusse angeboten worden, ergänzte die Flix-Sprecherin. Bei der DB sind kaum noch ältere ICE mit schwachen Klimaanlagen unterwegs, dementsprechend gibt es im DB-Fernverkehr kaum noch Probleme. Der Hamburger Logistikmilliardär Klaus-Michael Kühne (87) war im vergangenen Jahr als Teilhaber bei dem Fernbus- und Bahn-Betreiber eingestiegen.

Teure Abkühlung: Mobile Klimaanlagen treiben Stromrechnung in die Höhe

14.34 Uhr: Im Durchschnitt zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher für mobile Klimageräte, die Räume von 15 bis 30 Quadratmetern kühlen sollen, rund 303 Euro. Bei einem Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde und 350 Stunden Betrieb im Jahr entstehen Stromkosten von etwa 109 Euro – jedes Jahr. Das bedeutet: Nach spätestens drei Jahren hat sich der Anschaffungspreis noch einmal auf der Stromrechnung niedergeschlagen. Was Experten raten, damit die Abkühlung nicht arm macht, lesen Sie hier.

Hitzeschutz am Arbeitsplatz: Wann muss der Chef mir frei geben?

13.38 Uhr: Die Antwort: Kommt drauf an. Es gibt in Deutschland kein generelles „Hitzefrei“ für Arbeitnehmer. Allerdings regelt die Arbeitsstättenverordnung, dass die Temperatur am Arbeitsplatz „gesundheitlich zuträglich“ sein muss. Ein Raum darf höchstens 26 Grad warm sein – außer, es ist draußen heißer als 26 Grad, dann darf ausnahmsweise auch die Innentemperatur höher sein.

Grundsätzliche Regelungen

  • Ab 26 Grad sollte der Arbeitgeber Maßnahmen zur Kühlung ergreifen.
  • Ab 30 Grad Raumtemperatur muss der Arbeitgeber aktiv werden und Schutzmaßnahmen einleiten.
  • Ab 35 Grad gilt ein Raum ohne weitere Schutzmaßnahmen als nicht mehr als Arbeitsstätte nutzbar.

Pflichten des Arbeitgebers
Der Arbeitgeber ist verpflichtet, bei hohen Temperaturen Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dazu zählen:

  • Bauliche oder technische Maßnahmen wie Außenjalousien, Markisen, Klimaanlagen und Ventilatoren
  • Organisatorische Maßnahmen wie die Verlagerung der Arbeitszeit in die frühen Morgenstunden
  • Lockerung von Kleidervorschriften (z.B. Aufhebung des „Krawattenzwangs“)
  • Bereitstellung von Getränken

Besondere Regelungen für Arbeiten im Freien

  • Bereitstellung von Getränken („Durstlöschen ist Chefsache“)
  • Schaffung von Schattenarbeitsplätzen, z.B. durch Sonnensegel

„Im Süden ist es noch heißer“

13 Uhr: Als Bayern sind sie hitzefest: Claudia und Christian (35) aus Augsburg gönnen sich in Ottensen ein Eis (Erdbeer und Zitrone). „Es ist schon sehr heiß hier, aber im Süden ist es noch heißer“, sagt Christian. Von daher: alles aushaltbar in der Hansestadt.

Claudia und Christian (35) aus Augsburg Florian Quandt
Zwei junge Menschen mit Eis
Claudia und Christian (35) aus Augsburg

Kaltfront im Anmarsch

12.50 Uhr: Nach dem heißesten Tag des Jahres sagen Meteorologen für den Abend einen rapiden Temperatursturz in Hamburg voraus: Von 36 Grad um 19 Uhr auf 25 Grad gegen 20 Uhr. Im Schlepptau der Kaltfront sind schwere Sturmböen, Starkregen und Hagel, sogar zu rotierenden Superzellen kann es kommen, sagt der Deutsche Wetterdienst. Wo genau die Unwetter runtergehen, ist noch nicht sicher vorherzusagen, aber Hamburg befindet sich auf der aktuellen Unwetterkarte des Wetterdienstes vom Mittag im „roten Warnbereich“, der sich über den Westen Deutschlands bis zum südlichen Schleswig-Holstein erstreckt. Die gute Nachricht: Die Hitze ist damit erst einmal vorbei, in der kommenden Woche erreichen die Temperaturen im Norden kaum mehr 20 Grad.

Zu warm zum Lernen: Erste Schulen geben hitzefrei

11.56 Uhr: In Hamburg gibt es keine zentrale Regelung, ab welcher Temperatur es in den Schulen hitzefrei gibt. Die Schulleitungen entscheiden selbst. „Entscheidend sind die jeweils unterschiedlichen konkreten Verhältnisse vor Ort, also in jedem einzelnen Schulgebäude und Klassenraum“, so Peter Albrecht, Pressesprecher der Hamburger Schulbehörde, gegenüber der MOPO. Die ersten Schulen haben nun reagiert: Am Helmut-Schmidt-Gymnasium in Wilhelmsburg etwa findet heute wegen der Hitze kein Unterricht mehr statt.

Wann die Schülerinnen und Schüler frei bekommen, hängt von den Umständen ab, so der Behördensprecher. Ein Altbau mit dicken Wänden und unter großen Bäumen sei ganz anderen Belastungen ausgesetzt als etwa ein mobiles Klassenzimmer in einem Container, der den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt ist. „Oberstes Ziel ist es zunächst, Unterricht stattfinden zu lassen, wo immer das möglich ist“, betont Albrecht. Die Schulleitungen prüfen zunächst, ob kühlere Unterrichtsräume zur Verfügung stehen. Zudem sei auch das Alter der Schüler entscheidend: „Für Schülerinnen und Schüler bis zum 14. Lebensjahr gibt es eine Betreuungsgarantie, Schulen müssen in jedem Fall eine Notfallbetreuung anbieten.“ Kein Kind werde nach Hause entlassen, ohne dass die Sorgeberechtigten informiert sind und die Betreuungssituation geklärt ist.

Abkühlung mit Zentauren

11.42 Uhr: Zwei Jahre lag der prachtvolle Stuhlmannbrunnen auf dem Platz der Republik in Altona trocken, seit einigen Wochen sprudelt er wieder, zur Freude der Kinder, die im Becken plantschen. Die beiden großen Zentauren, halb Mensch, halb Pferd, symbolisieren übrigens die Städte Altona und Hamburg, die um einen Fisch streiten – und dabei Wasser spucken, was besonders heute hochwillkommen ist.

Kinder kühlen sich am Stuhlmannbrunnen in Altona ab Florian Quandt
Springbrunnen mit großen Figuren
Kinder kühlen sich am Stuhlmannbrunnen in Altona ab

Schweißnasse Stirn und dicke Füße: Was die Hitze mit dem Körper macht

11.19 Uhr: 37 Grad – diese Kerntemperatur hat der menschliche Körper normalerweise. Damit wir nicht überhitzen, nutzen wir verschiedene Mechanismen der Abkühlung, aber bei einem Hitzetag wie diesem ist das gar nicht so einfach. Was mit dem Blut passiert, wenn wir zu wenig trinken und warum eine Körpertemperatur von 42 Grad gefährlich wird, lesen Sie hier.

Warnstufe Rot: Zwei Tote bei Hitzewelle in Frankreich

10.54 Uhr: Bei der aktuellen Hitzewelle in Frankreich sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Es gebe zwei Tote nach hitzebedingten Beschwerden, sagte die französische Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher. Mehr als 300 Menschen seien von Rettungskräften notversorgt worden. Nähere Details nannte die Ministerin zunächst nicht.

Am Dienstag waren weite Teile Frankreichs von Hitze überzogen worden. Für 16 Departements einschließlich der Millionenmetropole Paris galt die höchste Warnstufe Rot. Im Süden und in Zentralfrankreich kletterten die Temperaturen örtlich teils auf mehr als 41 Grad Celsius, in Paris wurden 38 Grad gemessen. Medienberichten zufolge war es an manchen Orten in Frankreich am Dienstag so heiß wie noch nie in einem Juli seit Messbeginn.

Mittlerweile gilt die höchste Warnstufe nur noch für vier Gegenden. Doch auch heute werden Temperaturen bis zu 39 Grad Celsius erwartet. Weiterhin bleiben mancherorts Schulen sicherheitshalber geschlossen. Der Donnerstag verspricht etwas Abkühlung.

Schweiz: AKW wegen warmen Flusswassers teils abgeschaltet

10.46 Uhr: In der Schweiz ist wegen des warmen Flusswassers einer der Reaktoren des Kernkraftwerks Beznau abgeschaltet worden. Der zweite Reaktor arbeite mit halber Leistung, teilte die Betreibergesellschaft Axpo mit. 

Die Maßnahmen dienten dem Schutz des Ökosystems des Flusses Aare und der Einhaltung der strengen umweltrechtlichen Vorgaben.„ Eine übermäßige Erwärmung des bereits warmen Gewässers soll in heißen Sommerperioden verhindert werden, um Flora und Fauna nicht zusätzlich zu belasten“, teilte Axpo weiter mit. Das AKW entnimmt dem Fluss Kühlwasser, das es leicht erwärmt wieder in den Fluss leitet.

Die beiden Reaktoren in Beznau nahe der deutschen Grenze gingen 1969 und 1971 in Betrieb und gehören damit zu den ältesten noch betriebenen Atomkraftwerken der Welt. Die Schweiz hat einen Atomausstieg beschlossen, doch dürfen bestehende Anlagen so lange laufen, wie sie sicher sind. Die Axpo will Beznau 1 und 2 nach derzeitigen Plänen 2032 und 2033 vom Netz nehmen.

Der Backofen als Arbeitsplatz

10.41 Uhr: Im Büro ist es heiß wie im Backofen? Was soll Kioskbetreiberin Filiz Dogan (44) aus Altona da wohl sagen? Sie steht tatsächlich bei der Hitze am Backofen und schwitzt beim Kuchenbacken: „Das war keine gute Idee.“ Aber wat mutt, datt mutt, schließlich ist sie in der ganzen Nachbarschaft für ihre Kuchen bekannt.

Kioskbetreiberin Filiz Dogan (44) aus Altona Florian Quandt
Frau mit Kuchen vor einem Backofen
Kioskbetreiberin Filiz Dogan (44) aus Altona

Bahnreisende sitzen bei brütender Hitze fest – vier Notärzte im Einsatz

10.20 Uhr: 48 Bahnreisende der Nordwestbahn mussten am Dienstag zweieinhalb Stunden bei hohen Temperaturen in einem Zug mit kaputter Klimaanlage in Niedersachsen ausharren. Die Regionalbahn war aufgrund eines technischen Defekts auf einer Eisenbahnbrücke zwischen Berne und Elsfleth in der Wesermarsch zum Stehen gekommen, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte. Zuvor hatte die „Nordwest-Zeitung“ berichtet.

Durch den technischen Defekt habe dann auch die Klimaanlage nur noch eingeschränkt funktioniert, sodass es bei den hohen Temperaturen für die Fahrgäste des Zuges schnell heiß wurde. Einige Fahrgäste wählten deshalb laut Bundespolizei nach einiger Zeit den Notruf.

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Daraufhin rückten Landes- und Bundespolizei, sowie neun Rettungswagen und vier Notärzte an, um die Fahrgäste aus dem Zug zu befreien und anschließend zu versorgen. Fünf Menschen wurden den Angaben zufolge vom Rettungsdienst wegen Kreislaufproblemen und Dehydrierung behandelt. Ein 14- und ein 15-Jähriger wurden deshalb in ein Krankenhaus gebracht. Eine Anfrage bei der Nordwestbahn blieb zunächst unbeantwortet.

Hitze macht Autobahn im Norden kaputt

10.13 Uhr: Die anhaltende Hitzewelle hat auf der Autobahn A29 in Niedersachsen zu einer gefährlichen Verkehrssituation geführt. Zwischen Wardenburg und Großenkneten haben sich durch die extremen Temperaturen massive Straßenschäden entwickelt. Besonders betroffen ist der Standstreifen: Hier haben sich Betonplatten so stark verschoben, dass sie bis zu 30 Zentimeter in die Höhe ragen – wie eine Sprungschanze. Nach Angaben einer Polizeisprecherin ist der Asphalt regelrecht geschmolzen. Der ADAC warnt auf seiner Webseite vor sogenannten „Blow-ups“ – plötzlichen Aufplatzungen von Betonfahrbahnen, die vor allem ältere und mehrfach reparierte Abschnitte sowie Fugen und Nahtstellen betreffen.

Laut ADAC musste bereits eine Spur der A29 gesperrt werden, die verbleibende ist zusätzlich verengt. Autofahrerinnen und Autofahrer werden dringend gebeten, in diesem Bereich äußerste Vorsicht walten zu lassen.
Auch in anderen Regionen Deutschlands steigt mit der Hitze die Gefahr solcher Aufwölbungen. Verkehrsexperten raten, besonders auf älteren Betonstrecken aufmerksam zu bleiben – hier drohen plötzlich auftretende Straßenschäden, die schwere Unfälle verursachen können.

Hitze beeinträchtigt auch die Wirtschaft

9.52 Uhr: Auch Volkswirtschaften leiden unter Hitze: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ausgerechnet, inwieweit die Produktivität durch Hitzewellen abnimmt. Sie kommt in einem Sonderbericht zu dem Schluss: Zehn zusätzliche Tage mit Temperaturen über 35 Grad führen zu einem Rückgang der jährlichen Arbeitsproduktivität um 0,3 Prozent. Dieser Effekt sei vergleichbar mit den Produktivitätseinbußen, wenn Energiepreise um fünf Prozent steigen würden. Insbesondere längere Hitzewellen haben demnach enorme Auswirkungen.

Das Umweltbundesamt verweist auf Studien, die für Zeiten hoher Hitzebelastung in Mitteleuropa durch mehr Arbeitsunfälle und weniger Konzentration und damit einhergehende Fehler bis zu 12 Prozent weniger Produktivität annehmen. Überschreiten die Raumlufttemperaturen in Arbeitsräumen die Schwelle von 26 Grad, sollte der Arbeitgeber gemäß der Arbeitsstättenverordnung Maßnahmen ergreifen – ab 30 Grad wird dies verpflichtend.

Neue Hitze-Prognose für Hamburg: Erst 37 Grad, dann Hagel und Starkregen

9.39 Uhr: Die Temperaturen steigen heute voraussichtlich auf bis zu 37 Grad in Hamburg und 28 Grad in Nordfriesland. An der Küste klettern die Temperaturen auf 26 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.
Anfangs scheint heute laut der Prognose die Sonne, bis aus Nordwesten Quellwolken aufziehen. Ab dem Nachmittag muss mit Sturmböen und teils unwetterartigen Gewittern gerechnet werden. Für den Abend warnt der DWD vor teils heftigen Unwettern mit Starkregen, Hagel und orkanartige Böen mit bis zu 110 km/h Windgeschwindigkeit. Lokal kann es auch zu Unwettern mit extrem heftigen Starkregen kommen.
Zum Donnerstag hin kühlt es sich bei Höchstwerten von 19 bis 23 Grad deutlich ab. Es ist meist bewölkt mit noch vereinzelten Niederschlägen.

Hitze macht nicht nur aggressiv, sondern auch bräsig

9.30 Uhr: Sebastian Karl, Arzt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und Mitautor eines Positionspapiers der DGPPN, betont: „Viele Leute haben schon am eigenen Leib erlebt, dass sie sich schlechter fühlen, dass sie schlechter schlafen oder dass sie sich schlechter konzentrieren können, wenn es richtig heiß ist: Hitze schlägt auf die Psyche. Wenn die Temperaturen steigen, steigt auch das Risiko für psychische Erkrankungen: pro Grad Celsius um 0,9 Prozent.“

Ein anschauliches Beispiel dafür, dass das Gehirn bei Hitze beeinträchtigt ist, liefern Forscher aus Deutschland und Dänemark in einer im Fachblatt „iScience“ veröffentlichten Studie: Sie analysierten mehr als sieben Millionen Reden von Politikerinnen und Politikern aus acht Ländern und kamen zu dem Schluss, dass die Redner an heißen Tagen weniger komplexe Sprache verwendeten. Zwar könne einfachere Sprache auch positive Auswirkungen für Bürger haben, gleichzeitig sei sie auch ein Indikator für geringere geistige Aktivität, schreiben die Autoren.

Hitze schlägt auch auf Psyche: Aggressivität nimmt zu

9.17 Uhr: „Extreme Hitze ist nicht nur eine körperliche Belastung, sondern auch ein ernstzunehmendes Risiko für die psychische Gesundheit. Sie verstärkt Stress, Schlafstörungen und psychische Vorerkrankungen“, so Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). Die Zahl der aggressiven Zwischenfälle steigt, es kommt zu mehr Notaufnahmen in Akutpsychiatrien. Sogar die Zahl der Suizide steigt nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), wenn es heiß ist. „Menschen mit psychischen Erkrankungen sind besonders anfällig für gesundheitliche Hitzefolgen“, sagt Prof. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank, Präsidentin der DGPPN. „Gerade für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen ist es häufig schwierig, sich selbstständig und effektiv vor Hitze zu schützen; psychische Erkrankungen gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für hitzebedingte Todesfälle.“

Nicht einfach ins Wasser springen – „Lebensgefahr“!

9.02 Uhr: Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt angesichts der aktuellen Hitze in Deutschland zudem davor, ohne vorheriges Abkühlen ins Meer oder in den Badesee zu springen. Ansonsten könne es lebensgefährlich werden. Der plötzliche Sprung mit einem aufgeheizten Körper ins kalte Nass könne zu einem lebensbedrohlichen Kälteschock und Kreislaufversagen führen. Das betreffe nicht nur ältere, sondern auch jüngere und auch gesunde Menschen.

Zudem sei es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sich nicht zu lange der Sonne auszusetzen und auf Alkohol und andere Drogen beim Baden zu verzichten, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Wir können nicht jeden Quadratmeter See, jeden Meter Flusslauf und jeden Kilometer unserer Küsten überwachen“, so Vogt.

Klimaanlage defekt: Reisebus voller Kinder wird unerträglich warm

8.50 Uhr: Ein Reisebus mit über 65 Kindern an Bord musste am Dienstagabend auf der Autobahn 3 in Nordrhein-Westfalen die Fahrt beenden, weil die Klimaanlage defekt war. Wegen der sehr hohen Temperaturen rückte die Feuerwehr an. Einsatzkräfte kümmerten sich um die Betreuung der Kinder und die Versorgung mit Getränken, wie die Feuerwehr in Ratingen mitteilte. Ein Kind wurde demnach zur weiteren medizinischen Abklärung in ein Krankenhaus gebracht. Die anderen Fahrgäste – mit den Kindern waren den Angaben zufolge 15 Betreuungspersonen unterwegs – konnten dann mit einem klimatisierten Ersatzfahrzeug ihre Reise fortsetzen.

Wer bei Hitze besonders gefährdet ist

8.40 Uhr: Das Herz-Kreislauf-System ist bei Hitze stark belastet. Menschen mit chronischen Vorerkrankungen in diesem Bereich sollten deshalb besonders vorsichtig sein. Mit steigendem Lebensalter verlangsamt sich die Regulierung der Körpertemperatur, und es gibt weniger Schweißdrüsen – die körpereigene Klimaanlage funktioniert also schlechter. Auch bei Babys und Kleinkindern ist Flüssigkeitsmangel ein Risiko und die Schweißproduktion geringer.



Senioren seien überproportional von hitzebedingten Todesfällen betroffen, teilt die Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) mit. Sie hätten eine verminderte Temperaturregulation und empfänden Durst nicht so stark. Bei Hitze könne es zudem zu Wechselwirkungen von Medikamenten kommen, ferner hat diese Gruppe häufiger Vorerkrankungen und eine eingeschränkte Mobilität sowie kognitive Beeinträchtigungen.

In den Jahren 2023 und 2024 sind nach Schätzung des Umweltbundesamts und des Robert Koch-Instituts mutmaßlich jeweils etwa 3.000 Menschen hitzebedingt gestorben – vor allem Menschen über 75 Jahren mit Vorerkrankungen wie Demenz, Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen.

Waldbrandgefahr steigt an: Höchste Gefahrenstufe!

8.30 Uhr: Im Vergleich zum Vortag nimmt das Risiko für Waldbrände am Mittwoch noch einmal zu. In der Südosthälfte gibt der DWD für viele Regionen die höchste Gefahrenstufe an. Das betrifft vor allem Brandenburg und Bayern, aber auch Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Auch im Rest des Landes besteht fast überall eine hohe Waldbrandgefahr. Am Donnerstag soll das Risiko dann deutlich abnehmen.

Für die Waldbrandgefahr wird immer Trockenheit vorausgesetzt. Eine Hitzewelle kann mit heißen und trockenen Winden aber dazu beitragen, dass Brände innerhalb kürzester Zeit intensiver und größer werden und schwieriger zu bekämpfen sind. Zudem trocknet bei Hitze die Vegetation schneller aus, und Bodenfeuchte geht schneller verloren.

Stromausfälle wegen Klimaanlagen?

8.25 Uhr: In Italien ist am Dienstag in mehreren Städten der Strom ausgefallen – vermutlich wegen der großen Hitze. Im Zentrum der viel besuchten Großstadt Florenz waren zahlreiche Geschäfte vorübergehend ohne Elektrizität. Geldautomaten und Rolltreppen funktionierten nicht mehr. In verschiedenen Geschäften hingen Schilder „cash only“ aus – also nur noch Barzahlung. Andere machten die Türen gleich ganz zu. Auch in der Nähe von Mailand war das Stromnetz überlastet.

Betroffen war auch die 120.000-Einwohner-Stadt Bergamo im Norden des Landes. Dort funktionierten in mehreren Stadtvierteln die Ampeln nicht mehr. Privatwohnungen, Geschäfte und Handwerksbetriebe waren ohne Strom. Mehrere Menschen steckten in Aufzügen fest. In Italien liegen die Temperaturen seit Tagen vielerorts deutlich über 30 Grad. In mehr als einem Dutzend Städte wurde Hitzealarm ausgelöst, auch in der Hauptstadt Rom.

Der Ausfall könnte „mit der Hitze zusammenhängen, die zu einer Überhitzung und Ausdehnung der Stromkabel geführt hat“, hieß es vom Energieversorger Enel. Zudem bringe der Betrieb von Klimaanlagen das Netz an die Grenzen der Belastung.

Neuer Hitzerekord? Unwahrscheinlich, aber 40 Grad können es werden!

8.22 Uhr: Im Großteil des Landes werden am Mittwoch 34 bis 38 Grad erwartet, noch etwas heißer dürfte es im Süden werden. Auch der bisherige Jahreshöchstwert aus Kitzingen könnte dann geknackt werden, sagte ein DWD-Sprecher am Abend. Es werde voraussichtlich noch eine Spur heißer. „Dann wird der Höhepunkt erreicht, und es kann durchaus sein, dass wir lokal an die 40 Grad rankommen.“ Der Allzeit-Hitzerekord für Deutschland wurde am 25. Juli 2019 gemessen und lag bei 41,2 Grad an den DWD-Wetterstationen Tönisvorst und Duisburg-Baerl (beides Nordrhein-Westfalen). Die Prognosen deuteten aber nicht darauf hin, dass der Allzeit-Hitzerekord am Mittwoch geknackt werde, sagte der DWD-Sprecher. „Davon gehen wir aktuell nicht aus.“

Vorsicht, am Nachmittag Orkanböen und Gewitter!

8.09 Uhr: Ab dem Nachmittag soll das heiße Sommerwetter von einer Kaltfront abgelöst werden, die von Westen her über Norddeutschland zieht. Möglich sind dann unwetterartige Gewitter, erst in Niedersachsen, später auch weiter im Norden und Osten. Am Abend und in der Nacht zum Donnerstag rechnet der Wetterdienst mit gebietsweise starken Gewittern, die Starkregen und Hagel bringen. Lokal seien auch extreme Unwetter durch extrem heftigen Starkregen mit mehr als 40 Litern pro Quadratmetern in kurzer Zeit nicht ausgeschlossen, teilten die Meteorologen mit.

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Vor den Gewittern kann es den Angaben zufolge auch stürmisch werden – meist sind es Sturmböen (Stärke 9), bei Unwetter kann es auch orkanartige Böen und Orkanböen geben. Das entspricht Windgeschwindigkeiten von 110 bis 130 Kilometern pro Stunde (Windstärke 11 und 12). Eine Gefahr besteht dann insbesondere durch belaubte Bäume, die dem Wind eine große Angriffsfläche bieten. Äste könnten durch den Sturm abbrechen oder Bäume könnten entwurzelt werden, wie der Wetterdienst weiter mitteilte.

Heute 39 Grad im Norden!

7.35 Uhr: Vor einer Abkühlung und möglichen Unwettern am Nachmittag steht Niedersachsen und Bremen ein extrem heißer Sommertag bevor. Zwischen Hannover und Braunschweig soll die Temperatur heute bis zu 39 Grad erreichen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. In Ostfriesland soll es bis zu 31 Grad heiß werden. Erneut erwarten die Meteorologen verbreitet einen starke, gebietsweise auch extreme Wärmebelastung. (mit dpa)

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