Die Lenzsiedlung im Hamburger Bezirk Eimsbüttel (Archivbild).

Die Lenzsiedlung im Hamburger Bezirk Eimsbüttel (Archivbild). Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Wartezeiten bei Wohngeldanträgen: In diesem Bezirk ist es besonders schlimm

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Eigentlich soll das Wohngeld Hamburger:innen entlasten. Doch der Antrag allein braucht in Hamburg im Schnitt 18 Wochen, bis er bearbeitet ist – in einigen Bezirken sogar noch länger. So lange können viele nicht warten. Olga Fritzsche von der Linken ist empört.

In einer kleinen Anfrage hat sich die Linken-Abgeordnete Olga Fritzsche an den Hamburger Senat gewandt. Das Thema: die Bearbeitungszeit von Wohngeldanträgen. Rund 18 Wochen braucht es durchschnittlich in Hamburg, bis ein Wohngeldantrag bearbeitet ist. Dabei unterscheiden sich die Wartezeiten in den Stadtbezirken voneinander.

Am längsten dauert es in Eimsbüttel mit 30,3 Wochen und Harburg mit 20,8 Wochen. Die kürzeste Bearbeitungsdauer verzeichnet Hamburg-Nord mit 10,2 Wochen. Fritzsche sagt dazu: „Dass die Bearbeitung von Fallrückständen dazu führt, dass Antragsteller:innen in Eimsbüttel direkt zehn Wochen länger und damit mehr als sieben Monate auf ihren Bescheid warten müssen, macht mich wirklich sprachlos.“



Aktenstau: Deshalb gibt es so lange Wartezeiten

Weiter sagt sie: „Schwerpunktaktionen ohne personelle Absicherung sind ein Bumerang – sie schaffen keine Lösung, sondern verlagern das Problem.“ Steigende Mieten, Inflation, aber keine höheren Einnahmen aus dem Job: Immer mehr Menschen sind auf Wohngeld angewiesen. Dass die Bearbeitungszeiten so lange dauern, kann in vielen Fällen existenzbedrohend sein.

In Eimsbüttel müssen Hamburger am längsten auf die Bearbeitung ihres Wohngeldantrags warten. (Symbolbild) picture alliance / Zoonar | stockfotos-mg
Ein Antrag auf Wohngeld.
In Eimsbüttel müssen Hamburger am längsten auf die Bearbeitung ihres Wohngeldantrags warten. (Symbolbild)

Doch wieso dauert die Bearbeitung des Antrags so lange? Ein Grund für den Aktenstau: Seit einer Reform 2023 haben viel mehr Hamburger Anspruch auf den Zuschuss zur Miete: Im Januar 2025 wurde an 23.055 Haushalte Wohngeld ausgezahlt, das sind 10.000 mehr als vor der Reform. Der Rückstau von nicht bearbeiteten Wohngeldanträgen lag im November 2024 bei mehr als 2000 Fällen.

KI soll bei der Antragsstellung helfen

Um die Ämter zu entlasten, testet die Stadt nun die Verwendung künstlicher Intelligenz. Der Senat antwortet auf die Frage, welche konkreten Aufgaben die KI übernehmen soll: „Zur Unterstützung der Onlinebeantragung von Wohngeld wird derzeit ein Chatbot entwickelt, der mit KI-Unterstützung arbeiten soll. Im Übrigen sind die Überlegungen der zuständigen Behörde noch nicht abgeschlossen.“

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In Düsseldorf – so der Senat weiter – wurde bereits eine KI-Lösung eingeführt, die die Vollständigkeit von Onlineanträgen inklusive beigefügter Nachweise prüfen, und aus dem Ergebnis der Prüfung einen Vorschlag für ein Anschreiben an die Antragstellenden erstellen kann.

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