Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA)

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (Archivbild). Foto: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Zoff im Hafen: HHLA-Chefin verlässt Unternehmen – große Abfindung?

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Neun Jahre hielt sie das Ruder im Hafen, jetzt muss sie gehen: HHLA-Chefin Angela Titzrath räumt ihren Posten. Darauf haben sich die Managerin und der Aufsichtsrat der Hamburger Hafen und Logistik AG geeinigt.

Eigentlich sollte die Aufsichtsratssitzung erst am Dienstagvormittag stattfinden. Doch dann wurde sie plötzlich vorverlegt. Am späten Montagabend platzte dann die Bombe: Die Chefin geht!

HHLA-Chefin Angela Titzrath: War es ein Rauswurf oder geht sie freiwillig?

Man habe sich im besten gegenseitigen Einvernehmen auf den Führungswechsel geeinigt, gab die HHLA noch am Abend bekannt. Titzrath werde das Unternehmen spätestens zum 31. Dezember 2025 verlassen. Ob sie freiwillig geht, oder ob es sich um einen Rauswurf handelt, bleibt unklar.

Schon seit Längerem war immer wieder über die Personalie Titzrath spekuliert worden. Sie selbst legte offen, dass sie über den umstrittenen MSC-Deal, bei dem die Schweizer Reederei 49,9 Prozent der Hamburger Hafen und Logistik AG übernimmt und damit wesentlichen Einfluss auf den Hamburger Hafen erhält, erst informiert wurde, als die Sache schon so gut wie beschlossen war.

Zoff um Auszahlung der Dividende

In der vergangenen Woche hatten sich MSC und Stadt dann offen gegen die HHLA-Führung gestellt – und eine deutlich niedrigere Dividende als der Vorstand um Titzrath gefordert. Titzrath wollte 16 Cent pro Aktie zahlen. Am Ende erreichten Stadt und MSC, dass nur zehn Cent gezahlt werden.

Aufsichtsratschef Rüdiger Grube dankte Titzrath für die „hervorragende Arbeit“ und wünschte ihr alles Gute für die Zukunft. Angela Titzrath selbst erklärte: „Ich blicke auf neun sehr dynamische, aber auch ungemein spannende Jahre an der Spitze der HHLA zurück.“ Ihr Ziel sei es gewesen, die HHLA als Schlüsselakteurin auf einem globalen Markt weiterzuentwickeln. Es sei gelungen, die HHLA entscheidend im Wettbewerb zu positionieren.

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Die 59-jährige Titzrath, die zu den Top-Managern der Stadt gehörte und zuletzt ein Jahresgehalt von 1,4 Millionen einstrich, wird eine satte Abfindung erhalten. Laut „Bild“ bekommt sie ein millionenschweres Abschiedsgeschenk. Wie hoch die Summe ist, darauf könnte der Zoff um die Ausschüttung an die Aktionäre hinweisen: Die Differenz zwischen den 16 bzw. zehn Cent pro Aktie ergibt zusammengerechnet eine Summe von 4,4 Millionen – grob das Gehalt, das Titzrath bis zum Ende ihres vor einem Jahr verlängerten Vertrags in vier Jahren erhalten würde.

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