Tänzerinnen und Tänzer stehen in bunten Kostümen auf der Bühne.

Die Show ist perfekt, doch hinter den Kulissen sieht’s anders aus. Foto: hfr

Bunt, witzig, mitreißend: Das Musical „Kein Pardon“ im First-Stage-Theater

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„Das deutsche Fernsehen lebe hoch!“ Und das allein schon deshalb, weil wir ihm ein Stück herrlich „witzischer“ Mediensatire verdanken: Hape Kerkelings Kultfilm „Kein Pardon“. Treffsicher nimmt der Komiker darin die TV-Unterhaltungsbranche der 90er Jahre aufs Korn. Zurück in die Zeit der Röhrenfernseher bringt uns jetzt das First-Stage-Theater mit Kerkelings „Kein Pardon – das Musical“.

Der junge Peter Schlönzke liebt die großen Shows im Fernsehen. Für ihn, im Ruhrpott mit Oma, Opa und seiner Mutter im Schnittchenservice der Familie Schlönzke beschäftigt, steht fest: Er will unbedingt zum Fernsehen, seinem „Kumpel Nr. 1“.

Musical basiert auf Hape Kerkelings Kultfilm

Ein Star zu sein, ist anstrengend: Peter (Philip Rakoczy, 2.v.r.) wird von Mutti, Oma und Opa zurückgeholt auf den Boden der Tatsachen. hfr
Eine Familie sitzt auf der Bühne vor der Kulisse eines Wohnzimmers.
Ein Star zu sein, ist anstrengend: Peter (Philip Rakoczy, 2.v.r.) wird von Mutti, Oma und Opa zurückgeholt auf den Boden der Tatsachen.

Der frischgebackene Stage-School-Absolvent Philip Rakoczy spielt Peter Schlönzke als Fernseh-Enthusiasten, der seinen Platz im Leben erst noch finden muss, es aber tatsächlich schafft, erste Berufserfahrungen in seiner Lieblingsshow zu sammeln. Hinter den Kulissen der Glitzerwelt tobt um den schüchternen Kabelträger herum der schiere Wahnsinn. Schnell begreift er: Witzigkeit hat durchaus ihre Schattenseiten.

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Eines Tages rastet Peter, im Kostüm des „lustigen Glückshasen“, als Praktikant gedemütigt und getriezt, schließlich vor laufender Kamera aus – und wird prompt Nachfolger des mit Allüren behafteten Heinz Wäscher. In der Rolle des arroganten geschassten Starmoderators wie auch als Tongestalterin Uschi Blum eine Nummer für sich: Nik Breidenbach. Großartig.

Mitreißende Ohrwurmmelodien

Mit großen Ensembleauftritten wie dem witzigen „Käffchen“ und mitreißenden Ohrwurmmelodien („Das ganze Leben ist ein Quiz“) machte Regisseurin Franziska Kuropka die Bühnenadaption zum bunt-dynamischen, schräg überzeichneten Show-Erlebnis. Buch und Liedtexte stammen von Comedy-Urgestein Thomas Hermanns. Tolle Unterhaltung, die auch nachdenklich stimmt.

First Stage Theater: bis 19.7.,diverse Zeiten, ab 45 Euro, unter firststagehamburg.de

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