Matanovic heiß begehrt: Ist auch St. Pauli im Rennen um seinen Ex-Stürmer?
Der Ball ruht in der Bundesliga, aber das Transferkarussell dreht sich in der Sommerpause bekanntlich auf Hochtouren. Vereine verlagern den Wettkampf vom Rasen an den Verhandlungstisch, Konkurrenten liefern sich ein Wettrennen um begehrte Spieler, die nach dem besten Ort für den nächsten Karriereschritt suchen – oder einem fetten Vertrag. Ein Name, der derzeit heiß gehandelt wird, ist auf St. Pauli nur allzu bekannt: Igor Matanovic. Der Stürmer steht vor seinem Abschied von Eintracht Frankfurt und es mangelt nicht an Interessenten aus der Liga. Zählt auch der Kiezklub dazu?
Mit Frankfurt verbinden die St. Pauli-Fans nur Gutes. Das spektakuläre 2:2 im vorletzten Spiel der abgelaufenen Saison sicherte den Klassenerhalt in der Bundesliga. Die Eintracht wiederum machte dann am letzten Spieltag den erstmaligen Einzug in die Champions League klar und rüstet dafür nun auf – auch im Sturm.
Bremen, Freiburg und Gladbach an Igor Matanovic dran
Für Matanovic wird es sportlich eng. Die Aussichten auf Spielzeit dürften in der kommenden Saison noch schlechter sein als in der vergangenen, in der er auf 16 Liga-Einsätze kam, davon zwei in der Startelf, und insgesamt nur 300 Minuten. Ein Tor ist ihm dabei gelungen. In der Rückrunde brachte den Mittelstürmer eine Fußverletzung um das Vorhaben, sich mehr Spielzeit zu erkämpfen. Den erhofften nächsten Schritt in der Bundesliga hat Matanovic nicht machen können. Der gebürtige Hamburger will mehr Spielpraxis.

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Dem Vernehmen nach ist die Eintracht bereit, den 22-Jährigen, den sie 2021 vom Kiezklub verpflichtet und dann umgehend für zwei Jahre an seinen Ausbildungsverein zurückverliehen hatte, ziehen zu lassen. Als Interessenten werden derzeit der SC Freiburg, der seinen Kader für den internationalen Wettbewerb verstärkt, Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach, der FC Augsburg sowie der kroatische Spitzenklub Dinamo Zagreb genannt. Die Gladbacher, die Ersatz für den noch lange verletzten Nationalstürmer Tim Kleindienst suchen, sollen allerdings nach Verhandlungen vorerst aus dem Rennen ausgestiegen sein. Der Grund ist nach Medienberichten das hohe Preisschild, das die Eintracht an sein Sturmtalent gehängt hat.
Frankfurt fordert acht bis zehn Millionen Euro Ablöse
Bei fünf Millionen Euro liegt der geschätzte Marktwert von Matanovic, sein Verein soll sogar acht bis zehn Millionen für einen vorzeitigen Wechsel des fünfmaligen kroatischen Nationalspielers fordern, der beim Drittplatzierten der abgelaufenen Bundesliga-Saison noch einen Vertrag bis 2029 hat. Die lange Laufzeit wollen sich die Hessen üppig bezahlen lassen.

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Verdammt viel Geld für einen jungen Stürmer, der sich in der Bundesliga noch nicht hat durchsetzen können, wenngleich er die Anlagen dafür besitzt. Es ist schwer vorstellbar, dass ein Verein mehr als acht Millionen Euro für Matanovic auf den Tisch legt. Die Eintracht soll auch eine Leihoption in Aussicht stellen, allerdings mit einer anschließenden Kaufpflicht – zu den besagten Konditionen.
Ist eine Rückkehr von Matanovic zu St. Pauli möglich?
Angesichts dieser Summen ist der FC St. Pauli, der nach den jüngsten ungeplanten (Morgan Guilavogui) und geplanten (Johannes Eggestein) Abgängen im Sturm neue Angreifer sucht und für den der entwicklungsfähige Matanovic sportlich absolut infrage kommt, kein aktiver Player, der um seinen ehemaligen Stürmer buhlt, denn er könnte die geforderte Ablöse gar nicht stemmen. Nach MOPO-Informationen beobachtet der Kiezklub die Entwicklung im Fall Matanovic aber aufmerksam und könnte ins Spiel kommen, wenn Frankfurt mit dem Versuch eines hochpreisigen Verkaufs scheitert und entweder mit seiner Ablöseforderung sehr weit heruntergeht oder einer einfachen Leihe zustimmt. Danach sieht es derzeit allerdings nicht aus.
Das mag auch daran liegen, dass die Eintracht Geld in die Kasse bekommen muss, um ihre geplanten Transfers realisieren zu können. Der Wechsel von Mainz-Stürmer Jonathan Burkhardt (18 Saisontore), der sich mit den „Adlern“ grundsätzlich einig ist, hakt aktuell an den Ablöseforderungen seines Stammvereins. Mainz soll mindestens 30 Millionen Euro Ablöse fordern, Frankfurt zuletzt nur 18 Millionen geboten haben (was wiederum interessant ist, wenn für einen in der Liga noch gar nicht etablierten Matanovic rund zehn gefordert werden). Wunsch-Flügelstürmer Ritsu Doan (SC Freiburg), der auch im Visier von Bayern München ist, soll angeblich 20 Millionen Euro Ablöse kosten, die der SC fordert.
Matanovic könnte Teil eines Transfer-Pakets werden
Gut möglich, dass Matanovic Teil eines Deals wird. Die Eintracht könnte ihn mit einem Doan-Transfer verrechnen, schließlich sind die Freiburger an den Diensten des jungen Stürmers interessiert. Aber auch Gladbach könnte schnell wieder im Spiel sein, denn Frankfurt will Fohlen-Verteidiger Ko Itakura verpflichten und könnte neben einer Millionen-Ablöse Matanovic bieten.
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Nicht zuletzt geht es auch darum, was der Spieler selbst will. Das dürfte – rein sportlich – eine echte Startelfperspektive sein. Auch wenn der FC St. Pauli bei der Personalie Matanovic derzeit nur aufmerksamer Beobachter und angesichts der aktuell kursierenden Summen und Frankfurter Pläne eine unwahrscheinliche Destination ist, könnte der Kiezklub allerdings von allen Interessenten die besten Chancen bieten. Relevant ist es für St. Pauli auf jeden Fall, was mit Igor Matanovic passiert. Denn jeder Transfer in der Liga ist ein fallender Dominostein.
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