Tag der offenen Mühle: Dutzende Denkmäler öffnen für Besucher
34 Wind- und 13 Wassermühlen in Schleswig-Holstein und Hamburg geben am 32. Deutschen Mühlentag an Pfingstmontag Einblicke in die Technik und Arbeitsweise einer der ältesten Maschinen der Menschheit. Eine davon ist die Mühle Hoffnung in Munkbrarup bei Flensburg, wo Graupen produziert werden – wenn die Bedingungen stimmen. „Graupen produzieren ist das energieintensivste, was eine Mühle machen kann“, sagte Christel Pagel vom Mühlenverein Munkbrarup. „Der Schälstein muss fünfmal so schnell drehen wie ein Mahlstein, weil er ein Luftkissen aufbauen muss, auf dem die Körner fliegen.“ Man brauche mindestens Windstärke sechs und am liebsten aus Südwest.
Rund 160 Anwendungsbereiche konnten nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung bis heute nachgewiesen werden: „Neben der Verarbeitung von Getreide dienten Mühlen beispielsweise dem Sägen von Holz und Steinen oder dem Schöpfen beziehungsweise Pumpen von Wasser.“ Nahezu jede Maschine zur Ver- oder Bearbeitung von Rohstoffen habe ursprünglich als Energiequelle die Naturkräfte Wind und Wasser genutzt.

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Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
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„Es gibt kaum eine Technologie, die über einen so langen Zeitraum in so vielen Varianten die Geschichte der Menschheit mitgeprägt hat“, sagte der Vorsitzende des Landesmühlenverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg, Stefan Mohrdieck.
Wirtschaftshistorisches Denkmal und Baustein für den Tourismus
„Wir freuen uns, dass unsere Wind- und Wassermühlen in Schleswig-Holstein und Hamburg auch in diesem Jahr wieder ihre Türen öffnen“, sagte Mohrdieck. „Die Mühlen sind nicht nur eindrucksvolle Zeugnisse der Technikgeschichte, sondern auch bedeutende wirtschaftshistorische Denkmale und prägende Elemente unserer norddeutschen Kulturlandschaft – und damit ein wichtiger Baustein für den Tourismus.“
Die technischen Kulturdenkmale warten am Mühlentag mit den unterschiedlichsten Programmen auf. Es wird gemahlen, gebuttert, Wasser geschöpft und Maschinen werden mit Wassermühlen angetrieben. Zudem gibt es Rahmenprogramme mit Führungen, Gottesdiensten, Musik und auch speziellen Angeboten für Kinder. Der Eintritt ist oft frei.
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In Hamburg gibt es außerdem die Möglichkeit, auf einer „Mühlentour“ mit einem historischen Omnibus mehrere Mühlen in Hamburg und im Umland zu besichtigen. Start ist um 9.10 Uhr am Rathausmarkt. Die Rückkehr ist gegen 18 Uhr geplant. Bis Pfingstsonntag können sich Interessierte anmelden.
Bundesweit sind am Mühlentag rund 650 Mühlen zu besichtigen
Bundesweit öffnen an Pfingstmontag rund 650 historische Mühlen ihre Türen, wie die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung mitteilte. Wind- und Wasser-, Dampf- und Motormühlen lassen dann ihre Flügel und Wasserräder drehen und Mühlenbetreiber setzen die Mahlgänge in Betrieb und gewähren einen tieferen Einblick in das Kulturgut Mühle und das alte Müllerhandwerk.
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