Drei Schauspieler sitzen mit geschockten Gesichtsausdrücken auf der Bühne.

Carla (Verena Peters), Meta (Meike Meiners) und der Bankangestellte (Robert Eder) sind geschockt: Die Bank wurde ​​​​​​​ausgeraubt! Foto: Oliver Fantitsch

„Tiet is Geld – Jetzt oder nie“: Golden Girls mit krimineller Energie

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Mit Lebensträumen ist es so eine Sache – manche Herzenswünsche erfüllen sich schließlich völlig anders als geplant. Diese Erfahrung machen in „Tiet is Geld – Jetzt oder nie“ die Freundinnen Lilli, Meta und Carla. Mit der humorvoll-melancholischen Alten-Komödie (nach dem gleichnamigen Film von Lars Büchel und Ruth Toma) geht das Ohnsorg-Theater in die letzte Runde vor der Sommerpause.

Schmal sind ihre Witwenrenten, teuer jedoch ist die Kreuzfahrt, die sich die drei unbedingt noch leisten wollen. Acht Jahre kratzen die mit allen Wassern gewaschenen Skatfreundinnen jeden Cent zusammen. Wobei ihnen, um an Kohle für die Traumreise zu kommen, fast jedes Mittel recht ist. Die flirtfreudige Lilli (attraktiv im Leo-Look: Beate Kiupel) pumpt Tochter Flora (Kristina Bremer) an. Die hypochondrische Meta (Meike Meiners) zieht Sohn Bruno (Marco Reimers in einer von insgesamt neun Rollen!) das Geld aus der Tasche. Und Carla (Verena Peters) versteigert nachts im Seniorenheim an Erwin (Oskar Ketelhut) und Kütte (Robert Eder) Schnaps, Zigaretten und alles, womit sich die drei tagsüber auf Klau-Tour im Einkaufszentrum ihre Shopper vollgestopft haben.

Muntere Komödie am Ohnsorg-Theater

Die Reisekasse der „Deerns“ steht in der grotesk zugespitzten und ideenreichen Inszenierung von Krystyn Tuschhoff in Form eines stilisierten Riesenschweins auf der Bühne, das neben dem Symbolcharakter auch höchst unterschiedliche Funktionen erfüllt, ob als Supermarktregal oder eben Sparschwein.

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Sind die Lebensumstände der streitbaren Freundinnen in einer Folge kurzer Szenen ausreichend beleuchtet, nimmt die etwas schlichte Krimikomödie munter Fahrt auf. Zum amüsanten Inszenierungs-Highlight wird der Tatort Bank. Mit Flinte und im Rollstuhl versucht das räuberische Trio, sich seine zuvor bei einem Überfall geklauten Ersparnisse zurückzuholen. Schließlich: Was hat das Gespann außer Zeit noch zu verlieren?

Es ist eine große Freude, dem famosen Ensemble zuzuschauen, angeführt von drei einfach wonnigen Golden Girls.

Ohnsorg-Theater: bis 6.7., diverse Uhrzeiten, 32,40-40,40 Euro, Tel. 35080321, ohnsorg.de

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