Nach dramatischem Fähren-Crash auf der Elbe: Ermittlungen gegen Kapitänin
Im Fall des Zusammenstoßes zwischen einer Passagierfähre und einem Lastenschiff auf der Hamburger Elbe im Januar dieses Jahres ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Schiffsführerin der Fähre. Sie werde verdächtigt, die Vorfahrt des entgegenkommenden Koppelverbandes missachtet zu haben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Hamburg.
Infolgedessen rammte die Fähre den sogenannten Schubverband beim Queren des Fahrwassers. Ein Schubverband besteht aus einem Antriebsschiff und einer sogenannten Schute, einer Art Lastenkahn ohne eigenen Antrieb.
Die mit rund 25 Menschen besetzte Fähre der Linie 62 war auf der Fahrt vom Anleger Neumühlen zum Anleger Dockland. Durch den Zusammenstoß wurden den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge zwölf Menschen verletzt. Ein Mann schwebte wegen seiner schweren Kopfverletzung in Lebensgefahr.
Crash auf der Elbe: Entscheidung über Anklage steht aus
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Gefährdung des Schiffsverkehrs in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung in mehreren Fällen. Ob und gegebenenfalls wann sie in dem Fall Anklage erheben wird, war zunächst unklar. „Eine Abschlussentscheidung der Staatsanwaltschaft ist noch nicht ergangen.“
Bei dem Unfall am Morgen des 20. Januar wurde eine Seite der Hadag-Fähre „Övelgönne“ oberhalb der Wasserlinie aufgerissen, Fensterscheiben gingen kaputt und Wasser schwappte in den Fahrgastraum.
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Die Hadag-Fähren sind Teil des öffentlichen Nahverkehrs und fahren regelmäßig über die Elbe. Die Hadag ist ein Tochterunternehmen der Hamburger Hochbahn. Der Hadag zufolge steuern derzeit 84 Schiffsführerinnen und Schiffsführer die 28 Fähren im Hamburger Hafen. (dpa)
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