Ein Aquarell eines Landhauses in Flottbek

Dieses Aquarell des Hamburger Malers Johann Jacob Gensler aus dem Jahr 1837 zeigt Baron Voght und seinen Sekretär vor seinem Landhaus in Flottbek. Foto: Altonaer Museum

Ausstellung: „Parkomania“ – Geschichten aus dem Jenischpark

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Hamburg ist eine Stadt der Gärten und Parks. Schon im 17. Jahrhundert frönten reiche Kaufleute ihrer botanischen Leidenschaft: Barocke Ziergärten wie der Johann Garmers’ in Billwerder wurden streng geometrisch angelegt. Doch bald begann eine neue Epoche der Gartenkunst. Der französisch geprägte Barockgarten war keineswegs mehr der „Dernier cri“. Im Gegenteil: Der englische Landschaftsgarten wurde zum „Must have“.

Alles sollte so aussehen, als hätte es Mutter Natur mit sanfter Hand selbst dahingezaubert. Schönstes Beispiel in Hamburg ist der im späten 18. Jahrhundert entstandene Jenischpark.

„Parkomania“ im Jenisch-Haus

Ach! Hach! Der Jenischpark! Immer und immer wieder eins der ganz großen Erlebnisse in der Stadt! So viel Geschichte und Geschichten, die jetzt die Ausstellung „Parkomania. Unerzählte Geschichten aus dem Jenischpark“ im Jenisch-Haus vorstellt.

Fotografie von 1901: die Familien Rücker und von Bülow auf der Terrasse des Jenisch Hauses John Thiele
Die Familien Rücker und von Bülow auf der Terrasse des Jenisch Hauses
Fotografie von 1901: die Familien Rücker und von Bülow auf der Terrasse des Jenisch Hauses

Caspar Voght schuf hier 1785 eine herrliche und praktische Mischung aus landwirtschaftlichen Nutzflächen und einem englischen Landschaftsgarten, eine Art Mustergut, denn Voght war als Sozialreformer seiner Zeit weit voraus. Später wurde die landwirtschaftliche Nutzung eingestellt und die prächtige Sommervilla, das Jenisch Haus, wurde errichtet. Seit 1927 ist der Park öffentlich zugänglich. In der NS-Zeit kaufte die Stadt Hamburg Villa und Park.

Ausstellung packt auch unschöne Themen an

So weit, so bekannt – aber was wurde bisher noch nicht erzählt? Etwa jene brutale Geschichte des Kolonialismus, der die Besitzer im 18. und 19. Jahrhundert noch reicher gemacht hatte. Ganz aktuelle Fragen stellt die Ausstellung auch, ökologische etwa, denn Teile des Parks sind heute als Naturschutzgebiet Flottbektal ausgewiesen.

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Ein reichhaltiges Begleitprogramm ergänzt die Schau: Land-Art-Projekte für Kinder und Jugendliche oder Foto-Workshops. Man kann sogar mit der Illustratorin Judith Ganter auf Erkundungsreise gehen. Doch damit nicht genug: Künstlerische Interventionen sind auch zu sehen wie etwa die Landschaftsmalereien von Susanne Wind, die ihren Zyklus „Vier Jahreszeiten Jenischpark“ zeigt. Und Firat Kara präsentiert seine Serie „Der wilde Garten“. Eine spannende Ausstellung für die ganze Familie.

Jenisch-Haus: Bis 6.9., Mo/Mi-So 11-18 Uhr, 7/4 Euro, shmh.de

Plan7-Woche ab dem 30. Mai 2025 MOPO
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