St. Pauli gegen Werder im Pyro-Nebel

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: Beim Spiel zwischen St. Pauli und Werder Bremen gab es von beiden Fanlagern massiven Pyro-Einsatz. Foto: WITTERS

Schon 1,4 Millionen Euro geblecht! St. Pauli erwartet die nächste Pyro-Strafe

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Manchmal ist es vielleicht sogar ganz gut, dass Mühlen langsam mahlen, wobei man am Ende um die Konsequenz natürlich trotzdem nicht drumrum kommt: Mitte Dezember war es am Millerntor beim Spiel des FC St. Pauli gegen Werder Bremen zu folgenschwerem Einsatz von Pyro-Technik gekommen, bis heute wartet der Kiezklub auf das DFB-Strafmaß. Doch das wird für die nächsten Tage erwartet und vermutlich gravierend ausfallen.

Vor Spielstart und kurz nach Beginn der zweiten Hälfte war auf beiden Seiten massiv gezündelt worden – und das trotz Witterungsbedingungen, bei denen klar war, dass sich Rauch und Nebel nicht würden so einfach verziehen können. Folge: Der Anpfiff erfolgte sechs Minuten später, nach der Pause gab es eine längere Unterbrechung, die Mannschaften wurden von Referee Robert Hartmann in die Kabinen geschickt.

„Extrem scheiße“: Scharfe Kritik nach Pyro-Aktion am Millerntor

Für die Spieler, auch angesichts der Jahreszeit, „extrem scheiße“, wie es Werder-Kapitän Marco Friedl auf den Punkt brachte, und für die Vereine eine vermutlich sehr kostspielige Nummer, was Kiezklub-Boss Oke Göttlich zu scharfer Kritik veranlasste. „Wir mussten bereits massive Strafen zahlen, was uns als mitgliedergeführter Verein, der sich nicht an Investoren verkauft und viel Raum für Mitbestimmung auch der Fans bietet, sehr schmerzt“, schimpfte er. Man wolle in den Sport investieren, in die Infrastruktur des Vereins, in neue Projekte, „stattdessen lösen sich jährlich hunderttausende Euro in Luft auf“.

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Im aktuellen Fall würde eine Rekordstrafe nicht überraschen. Die bisherigen Höchstwerte in der St. Pauli-Geschichte resultieren sämtlich aus dem Derby beim oder gegen den HSV. 102.975 Euro kostete die Pyro-Show im Volkspark im Mai 2024, noch teurer waren die Darbietungen bei den Heimspielen 2022/23 (117.250 Euro) und 2023/24 (104.250). Glatte 100.000 Euro musste der Kiezklub nach dem Derby am Millerntor 2018/19 blechen. Seit Einführung der Geldstrafen ist Braun-Weiß auf diesem Wege insgesamt knapp 1,4 Millionen Euro losgeworden!

Und es wird, davon ist auszugehen, in den nächsten Tagen deutlich mehr werden. Was nicht nur an der reinen Masse an abgebrannten Gegenständen liegt, sondern vor allem an der Verzögerung des Anpfiffs und der langen Unterbrechung in der zweiten Halbzeit.

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