Beamter

(Symbolbild) Foto: picture alliance / Ute Grabowsky/photothek.de | Ute Grabowsky

Schafft das Beamtentum einfach ab!

Das Beamtentum in Deutschland steht auf dem Prüfstand. In seinem Kommentar plädiert der stellvertretende Chefredakteur der MOPO, Mathis Neuburger, für eine radikale Reform und den Abbau überflüssiger Beamtenstellen – eine notwendige Reaktion auf steigende Kosten und wachsende Ungerechtigkeiten im System.

„Kind, lern was Anständiges“, hat man früher gesagt. Heute müsste es heißen: „Kind, werde Beamter!“ Denn nirgends lässt sich ein so weich gepolstertes Dasein pflegen wie im deutschen Berufsbeamtentum. Unkündbar, privat versichert, dazu großzügige Kinderzuschläge – und als Bonus eine Pension, die im Schnitt dreimal so hoch ist wie die Durchschnittsrente und schon nach fünf Berufsjahren einen auskömmlichen Lebensabend ermöglicht.

Kein Wunder, dass die Aufregung groß war, als Neu-Arbeitsministerin Bärbel Bas forderte, Beamte künftig in Renten- und Gesundheitskassen einzahlen zu lassen. Ihr Motiv: Die dysfunktionalen Sozialsysteme durch Aufstockung der Einzahler am Leben erhalten.

Bärbel Bas hat einen wunden Punkt getroffen

Natürlich wurde Bas’ Vorschlag direkt von der Beamtenlobby abgeschmettert. Und natürlich ließen sich die Probleme, die der demografische Wandel verursacht, so nur abmildern, aber nicht beheben. Doch Bas hat einen wunden Punkt getroffen: Die Unterschiede zwischen Angestellten und Beamten werden immer extremer, das System immer ungerechter, dazu explodieren die von der Allgemeinheit zu tragenden Kosten.

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Besser wäre daher gleich eine viel radikalere Reform: das Beamtentum radikal zusammenstreichen. Außer im Justiz-, Zoll- und Polizeiwesen sowie in besonderen Positionen braucht es keine Beamten – weder in Schulen, Unis, Zulassungsstellen, Forstämtern und all den anderen Verästelungen des Behördensystems. Schon jetzt sitzen dort oft Angestellte und Beamte nebeneinander.

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