Erik Meijer vor dem Feld als TV-Experte

Erik Meijer ist TV-Experte für Sky. Er liefert taktische Analysen zu den Bundesliga-Spielen. Foto: imago images / Revierfoto

Experte Erik Meijer: Aus der Sky-Konferenz nach 25 Jahren „tut weh“

Nach 25 Jahren endet mit dem letzten Bundesligaspieltag die Ära der Samstagskonferenz bei Sky. Das Kult-Format hat künftig ein neues Zuhause.

Ein letzter legendärer Tor-Schrei, nochmal „schnell rüber nach Leipzig“ und vielleicht ein „Platzverweis in Freiburg“ – dann endet am Samstagnachmittag eine Ära. Mit dem Abpfiff der Bundesliga-Saison fällt nach 25 Jahren auch der Vorhang für die Samstags-Konferenz bei Sky. Zumindest vorerst, das Kult-Format wechselt für die nächsten vier Jahre zu DAZN.

„Das tut natürlich weh, weil du dein Baby abgibst“, sagte Ex-HSV-Stürmer Erik Meijer, der seit Jahren mit seinen Analysen fester Bestandteil des Bundesliga-Samstags bei Sky ist: „Aber anscheinend ist das Baby so groß geworden, dass es auch sehr viel Geld kostet. Und wenn das dann so entschieden ist, dann ist das so.“

Bis 2029 hat DAZN die Rechte an der Konferenz

Der Streamingdienst DAZN hatte im aufsehenerregenden Ausschreibungsverfahren der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Dezember am meisten hingeblättert und die Rechte der Konferenz erworben, nachdem diese zuvor seit 2000 bei Sky und dem Vorgängersender Premiere lagen. Der Sender zeigt das abwechslungsreiche Lieblingsformat vieler Fußballfans ab der kommenden Saison bis 2029.

Laura Wontorra ist Moderatorin bei DAZN. imago images / Chai v.d. Laage
Laura Wontorra schaut lächelnd in die Kamera
Laura Wontorra ist Moderatorin bei DAZN.

Ob DAZN, das schon Fußball-Konferenzen etwa in der Champions League anbietet, eine ähnliche Qualität wie das jahrelang eingespielte Sky-Team bieten wird, stellt zumindest Meijer noch infrage. „Es gibt natürlich Zweifel bei den Leuten“, sagte der Niederländer: „Kann derjenige, der das von uns übernimmt, das auf gleichem Niveau bringen, wie wir das all die Jahre gemacht haben? Ich zweifle daran, aber wir werden ab August sehen, ob unsere Konkurrenz das kann.“

Sky-Boss „stolz auf die bahnbrechende Erfindung“

Im Jahr 2000 brachte Premiere erstmals das Wechsel-Format zwischen den Spielen ins Fernsehen, das zuvor nur aus dem Hörfunk bekannt war. Sky-Sport-Chefredakteur Alexander Rösner zeigte sich vor dem Abschied „stolz auf die bahnbrechende Erfindung, die die Konferenz vor 25 Jahren war und die als Vorbild für TV-Produktionen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus diente“.

Das Unternehmen aus Unterföhring bei München hält allerdings noch weitere Bundesliga-Rechte: Das Freitagsspiel kehrt von DAZN zurück zu Sky, die Partien der 2. Liga verbleiben dort. Konferenzen gibt es weiterhin am Freitag, Samstag und Sonntag. Während DAZN den Bundesliga-Sonntag behält, zeigt Sky alle Einzelpartien samt Topspiel am Samstag.

DAZN nimmt kleinere Änderungen am Format vor

Dafür wolle der Sender „ein neues Kapitel“ aufschlagen, sagte Rösner. Zuschauer können künftig in einem „Multiview“ alle Einzelspiele parallel im Kachel-Format schauen, mit je einer Partie im Fokus. Eine Art Toralarm soll auf wichtige Ereignisse aufmerksam machen, die Schaltung muss der Fan allerdings eigenhändig übernehmen. Das Format soll den Namen „My Matchday“ tragen.

DAZN nimmt kleinere Anpassungen an der „neuen“ Konferenz vor. Die Moderation erfolgt vom Spielfeldrand, nicht aus dem Studio, eine Stunde lang berichtet ein Duo aus Moderatoren und Experten im Vorlauf. Die Schalten zwischen den Spielen sollen mitunter zügiger werden.

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Das wichtigste Markenzeichen bleibt aber erhalten: Auch in Zukunft soll der Schrei „Tor in …“ große Emotionen entfachen.(sid/abl)

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