„Dieser Verein ist einzigartig!“ Wilde HSV-Kabinenparty nach dem Aufstieg
Das Volksparkstadion hat schon so manche Fete erlebt, seit es vor 27 Jahren umgebaut wurde. Doch was sich nach dem 6:1 gegen Ulm und der damit verbundenen HSV-Rückkehr in die Bundesliga auf dem Rasen und in den Katakomben abspielte, sucht seinesgleichen: Die HSV-Profis und ihre Anhänger flippten völlig aus! „Endlich! Dieser Tag und alles was hier passiert, das bedeutet alles für mich“, jubilierte Angreifer Ransford Königsdörffer.
Robert Glatzel hatte Tränen in den Augen, als er wenige Minuten nach dem Abpfiff vor die Kameras und Mikrofone trat. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, ließ er dann wissen. „Wir haben so viele Rückschläge in den vergangenen Jahren erlitten. Aber das alles hat uns als Mannschaft nur noch mehr zusammengeschweißt.“
HSV-Profi Muheim wurde von seinen Schweizer Landsleuten umringt
Während Glatzel sprach, brachen rings um ihn herum alle Dämme. Miro Muheim wanderte mit einem überdimensional großen Bierglas durch die Katakomben und ließ sich von jedem herzen, der ihm über den Weg lief. „Mer hends gschafft“, sagte der Eidgenösse einem Schweizer Kamerateam im feinsten Schwyzerdütsch. „Sit vielne Jahr han ich vo dem Tag träumt.“

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Ramba-Zamba auch im Kabinentrakt, wo sofort eine gigantische Aufstiegsparty begann, die die Profis später noch in die Stadt zog. Fabio Baldé schmetterte mit Sonnenbrille bewaffnet Lieder, alle HSV-Profis tanzten, als hätte es zuvor keine sowohl körperlich als auch nervlich so aufreibenden 90 Minuten gegeben.
Zahlreiche HSV-Legenden feierten mit den neuen Helden
Draußen in der Mixed Zone wurden derweil Getränke gereicht. Fast der komplette Aufsichtsrat feierte mit, auch TV-Urgestein Oliver Geissen schaute vorbei. Ex-HSV-Star David Jarolim, der mit zahlreichen Klub-Legenden vor Ort war, genoss sein Bier und jubilierte: „Endlich wieder erste Liga!“ Auch Ex-Handball-Idol Jogi Bitter freute sich vor Ort.
„Wir sind einfach alle unfassbar stolz, unfassbar glücklich“, sagte HSV-Sportdirektor Claus Costa. „Da sind so viele Leute, die so viel arbeiten, die so viel dafür tun.“
HSV-Torjäger Selke war fassungslos ob des Jubels
An sie dachte auch Davie Selke, der komplett überwältigt war: „Unfassbar! Ich bin ja schon ein paar Jahre im Geschäft, aber was hier für eine Stimmung war, das habe ich noch nie erlebt. Ich muss aufpassen, dass ich nicht übertreibe, aber dieser Verein ist einzigartig.“ Und weiter: „Der HSV bedeutet so vielen Menschen so viel – sie sollen einfach feiern.“
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Das galt auch für die Profis, die um kurz vor Mitternacht aber noch eine besondere Mission zu erfüllen hatten. Mit reichlich Bier bewaffnet enterten sie den Raum, in dem Merlin Polzin gerade seine Pressekonferenz abhielt und begossen ihren Trainer von Kopf bis Fuß. In dieser Nacht war alles erlaubt. „Gott sei Dank spielen wir jetzt wieder Bundesliga“, fasste Ex-Meistermacher Horst Hrubesch (74) zusammen. „Wir haben sieben Jahre lang gewartet – endlich ist es vorbei.“
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