Beamte verzweifeln vor Aktenbergen: Jetzt soll in Hamburger Behörde die KI helfen
Bürger, die beim Bezirksamt Eimsbüttel Wohngeld beantragen, müssen warten. Lange warten. Bis zu 18 Wochen dauert es, bis ein Antrag bearbeitet wird. Eine Katastrophe für all jene, die ohnehin aufs Geld schauen müssen. Weil die Behörde nicht mehr hinterherkommt, soll jetzt eine Künstliche Intelligenz (KI) beim Abarbeiten des Antragsbergs unterstützen.
Einen Beschluss gibt es schon mal. Die Bezirksversammlung Eimsbüttel stimmte jüngst einem Antrag der SPD-Fraktion zu, KI-gestützte Wohngeldbearbeitung ins Amt zu bringen. Hintergrund ist die außergewöhnlich lange Bearbeitungszeit von Wohngeldanträgen im Amt.
Bezirk Eimsbüttel: KI soll die Verwaltung entlasten
„Das ist unzumutbar. Wer Wohngeld beantragt, braucht schnelle Hilfe – keine monatelange Ungewissheit“, sagt Digitalsprecherin Armita Kazemi (SPD). Der Antrag fordert die Prüfung, ob Hamburg ein KI-System einsetzen kann. In Nürnberg und Hannover gibt es bereits einen digitalen Assistenten für Antragsbearbeitung.
Der Assistent hilft beispielsweise zu erkennen, ob Unterlagen in einem Antrag fehlen. Die Verwaltung soll damit entlastet werden. „Es geht darum, aus digitalen Innovationen einen Mehrwert zu ziehen und in diesem Fall die Verwaltung effizienter, schneller und bürgernäher zu machen“, so Kazemi weiter. Eimsbüttel könne Vorreiter für ganz Hamburg werden. Zuvor muss der zuständige Ausschuss sich allerdings noch mit dem Prüfungsergebnis befassen.
Amt machte mit Personalnot von sich reden
Das Bezirksamt Eimsbüttel machte in der Vergangenheit wiederholt mit Berichten über Personalnot und abgetauchte Abteilungen von sich reden (MOPO berichtete). So versuchte eine Antragstellerin über Monate vergeblich, eine Abrechnungsstelle zu erreichen.
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Im Januar sorgten Aufsteller im Amt für Ärger, wonach Bürger nur noch nach vorheriger Terminvereinbarung in der Fachstelle für Wohnungsnotfälle vorsprechen dürfen. Aus der Opposition hagelte es Kritik, der Bezirk stritt eine eingeschränkte Erreichbarkeit der fraglichen Fachstelle jedoch ab.
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