Polizei stoppt Klima-Kleber und verhindert mutmaßlich eine erneute Blockade-Aktion auf dem hamburger Flughafen. Doch die Staatsanwaltschaft startet kein ermittlungsverfahren

Im Juni 2023 blockierten Klima-Aktivisten die Landebahn des Hamburger Flughafens und verursachten so viele Flugausfälle. Foto: dpa

Nach Flughafen-Blockade: Klima-Aktivistin wehrt sich vor Gericht gegen Strafe

Stundenlang blockierten „Klima-Kleber“ zum Start der Sommerferien 2023 den Hamburger Flughafen. Die Aktivisten der „Letzten Generation“ schnitten den Zaun auf, fuhren mit Rädern auf das Gelände des Flughafens und klebten sich am Rollfeld fest. Eine der Beteiligten (29) steht am Freitag in Hamburg vor Gericht, weil sie gegen einen Strafbefehl Einspruch eingelegt hat.

Der Strafbefehl gegen die 29-Jährige lautet: 90 Tagessätze wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Insgesamt gibt es zehn Beschuldigte, sie werden laut Staatsanwaltschaft gesondert verfolgt. Ihr wird vorgeworfen, den Flughafen für eine „maximale mediale Aufmerksamkeit für die Gruppierung ‚Letzte Generation‘“ am 13. Juli 2023 blockiert zu haben.

Hierzu sollen die Angeklagte und ihre Mittäter gegen 6 Uhr morgens mit Bolzenschneidern ein Loch in den Sicherheitszaun geschnitten und ein Teilstück des Zauns entfernt haben. Anschließend fuhren sie aufs Rollfeld und klebten sich mit Schnell-Beton daran fest. Gegen 10 Uhr gelang es der Polizei, die festgeklebten Aktivisten mit einer Säge freizuschneiden. Der Hamburg Airport GmbH entstand durch die Beschädigung im Fall der 29-Jährigen laut Staatsanwaltschaft ein Sachschaden von mindestens 3500 Euro.

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Kein Teil der Verhandlung vor dem Amtsgericht sind die 400.000 Euro an Schadensersatz, die die Lufthansa von den zehn Beschuldigten einfordert. Allein von der Protestaktion am besagten 13. Juli 2023 seien 57 Flüge der Lufthansa-Gruppe mit 8500 Passagieren betroffen gewesen. Der Hamburger Flughafen fordert zudem 150.000 Euro Schadensersatz für Reparaturarbeiten und entgangene Entgelte für Starts und Landungen. (abu)

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