ArcelorMittal

ArcelorMIttal soll bei der Stahlproduktion in Zukunft weniger Emissionen verursachen (Archivbild). Foto: dpa

ArcelorMittal in Hamburg: Umstellung auf grünen Stahl verschiebt sich

Eigentlich sollte es dieses Jahr losgehen: Der Hamburger Stahlproduzent ArcelorMittal wollte ab 2025 vom Erdgas wegkommen und stattdessen grünen Wasserstoff verwenden, um seine CO2-Emissionen zu senken. Doch das wird nichts! Grund: Die versprochenen Fördermittel vom Bund sind immer noch nicht eingetroffen. Das berichtet der NDR.

Die Bundesregierung hatte 55 Millionen Euro für eine neue Pilotanlage in Waltershof versprochen. Doch schon im vergangenen Jahr schien es, als stünde das Projekt auf der Kippe. Bislang sei noch kein Geld geflossen, sagte ein ArcelorMittal-Sprecher dem Sender NDR 90,3. Man warte immer noch auf den entsprechenden Zuwendungsbescheid vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Auch bei den sogenannten Klimaschutzverträgen, mit denen die höheren Anfangskosten ausgeglichen werden sollen, gebe es schon länger keinen Fortschritt.

CDU kritisiert Industriepolitik des Hamburger Senats und fordert „drastischen Kurswechsel“

Damit rückt das Vorhaben in unbestimmte Ferne. Und es ist nicht der erste Rückschlag für Hamburgs Pläne, zu einem der führenden Standorte für die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland zu werden. Erst in den vergangenen Tagen hatte der Flugzeugbauer Airbus angekündigt, dass er die Pläne für ein wasserstoffbetriebenes Flugzeug ab 2035 um mehrere Jahre verschieben muss. Eine Senatsanfrage der CDU ergab zudem, dass auch der Ammoniak-Importterminal im Blumensandhafen statt 2026 frühestens im Dezember 2028 in Betrieb gehen wird.

Prof. Dr. Götz Wiese, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, sagt dazu: „Die Entwicklungen um ArcelorMittal im Bereich Wasserstoff und Hochlauf der Technik sind ein weiterer Beleg für eine verfehlte Industriepolitik auf Bundes- und Landesebene.“ Alarmierend sei auch, dass bisher „kein Unternehmen mit derartigen Planungen an die Umweltbehörde herangetreten” sei, wie es in der Senatsantwort geheißen hatte.

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Wiese erinnerte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an seine Worte, dass Hamburg ein „führender Wasserstoffstandort in Europa“ werden wolle. „Mit so einer Bundesregierung und so einem Senat aber wird das nichts“, so der CDU-Politiker. Wiese forderte eine Überbrückungshilfe für ArcelorMittal und vom Senat „einen drastischen Kurswechsel in Hamburgs Industriepolitik“. (mp)

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