In bekanntem Großmarkt: Männer gehen mit Macheten aufeinander los
Der vietnamesische Großmarkt „Dong Xuan Center“ in Berlin ist immer wieder Schauplatz von Gewalt und Razzien. Bei einem eskalierten Streit zwischen zwei Gruppen am Freitag wurde mit Macheten und Messern gekämpft.
Zwei Gruppen gingen mit Macheten, Messern und Holzlatten aufeinander los: Die Polizei ermittelt weiter zum Kampf vom Freitag im berühmt-berüchtigten asiatischen Großmarkt „Dong Xuan Center“ im Osten Berlins. Es fehlten bislang die Erkenntnisse darüber, warum die beiden Gruppen in Streit geraten waren, hieß es am Sonntag von der Polizei. Bei der Auseinandersetzung wurden drei Männer lebensbedrohlich verletzt.
Berlin: Zwei Gruppen geraten in Streit
Die 35-, 36- und 37-Jährigen wurden notoperiert, wie die Polizei noch am Samstag mitteilte. Nach der OP waren sie außer Lebensgefahr. Ein weiterer Mann (36) erlitt „zahlreiche Schnittverletzungen“ und musste ebenfalls in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei ermittelte einen 36-Jährigen als Tatverdächtigen. Die Kriminalpolizei fahndet nach weiteren Tätern.
Den Angaben nach war eine mehrköpfige Gruppe auf eine weitere Gruppe auf dem Gelände des vietnamesischen Großmarktes zugegangen. Die beiden Gruppen gerieten in Streit und griffen sich gegenseitig an. Nach der Auseinandersetzung seien mehrere Menschen geflüchtet. Zum Grund des Streits hatte die Polizei keine Erkenntnisse, wie ein Polizeisprecher am Mittag sagte.
„Dong Xuan Center“: Menschenhandel, Drogen, Zwangsprostitution
Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, Stephan Weh, äußerte sich zu dem Vorfall: „Dass das ‚Dong Xuan Center‘ nicht selten eine Rolle für international agierende Schleuserbanden und Menschenhändler spielt sowie als zentraler Drogen-Hotspot für die vietnamesische Community gilt, sollte mittlerweile auch jedem bekannt sein.“
Vergangenes Jahr war dort bereits ein 28-jähriger Mann niedergestochen und dabei schwer verletzt worden. Laut Bundeskriminalamt gilt Berlin als „Dreh- und Angelpunkt“ vietnamesischer Menschenhändler in Westeuropa – wobei das „Dong Xuan Center“ von zentraler Bedeutung sei.
So sollen dort den Angaben nach eingeschleuste Menschen die vermeintlichen Kosten für ihre Schleusung abarbeiten – dabei handele es sich oft um mehrere Tausend Euro. Sie arbeiten illegal in Nagel- und Massagesalons, in Restaurants der Fleisch- oder Schlachtindustrie sowie der Textil- und Reinigungsbranche. Es besteht auch der Verdacht auf Zwangsprostitution. Die Polizei führte dort in der Vergangenheit bereits Razzien durch.
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Das „Dong Xuan Center“ mit etwa 350 Geschäften besteht aus mehreren großen Hallen mit jeweils Dutzenden Läden, die vor allem von Vietnamesen betrieben und auch besucht werden. Neben Dienstleistungen werden dort vor allem Kleidung, Spielzeug und Elektronikartikel verkauft. (dpa/vd)