• Zu Christi Himmelfahrt startete das Unternehmen mit einem Test-Camp in Luhmühlen. 
  • Foto: bsp media

Freie Flächen wegen Corona: Hamburger Firma richtet Pop-Up-Campingplätze ein

Wo sonst Festivals und Sportveranstaltungen stattfinden, herrscht in Corona-Zeiten häufig gähnende Leere. Dabei könnte man die ungenutzten Freiflächen gut anderweitig nutzen. Das hat sich auch die Hamburger Agentur „bsp media“ gedacht: Aufgrund der Pandemie-bedingten Auftragsausfälle hat das Unternehmen ein Start-Up ins Leben gerufen und will die Flächen kurzerhand zu Pop-Up-Camps umfunktionieren.

Die Eventagentur hatte, schon bevor etliche Großveranstaltungen abgesagt wurden, den Betrieb runtergefahren und auf Kurzarbeit gesetzt. „Ich habe selbst ein altes Wohnmobil und habe mir gedacht, dann mach ich mir halt einen schönen Sommer mit meiner Familie“, so Start-Up-Gründer Jobst von Paepke. So verbrachte er einige Wochen – bis ihm klar wurde, dass Camping zur Hochsaison ein echtes Problem werden könnte. „Das wird dieses Jahr ein großer Wettlauf“, sagt er.

Hamburger Start-Up nutzt Freiflächen für Pop-Up-Campingplätze

Jobst von Paepcke hat mit seiner Hamburger Agentur "bsp media" ein Start-Up gegründet und betreibt nun Pop-Up-Campingplätze.

Jobst von Paepcke hat mit seiner Hamburger Agentur „bsp media“ ein Start-Up gegründet und betreibt nun Pop-Up-Campingplätze. 

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Die Lösung hat der Firmenchef auch parat – denn Platz genug gäbe es auf den leeren Festivalgeländen eigentlich für alle Camper. „Wir haben etwa 140 Flächen angefragt. Ziel ist es, für etwa 60 bis 70 Flächen eine Genehmigung zu bekommen, damit wir mindestens 10.000, am liebsten aber 50.000 Stellplätze haben“, erklärt Jobst von Paepcke. Im Fokus liegen vor allem Flächen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen, doch das Start-Up will das Angebot deutschlandweit ausweiten – und am liebsten dauerhaft.

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Ein Saison-Opening gab es bereits an Christi-Himmelfahrt auf einem Reitturnierplatz in Luhmühlen im niedersächsischen Landkreis Harburg. Dort hatte das Unternehmen ein Test-Camp aufgebaut. Wichtig sei hierbei vor allem das Hygiene-Konzept gewesen. „Eigentlich sind es Minimal-Aufbauten, da Duschen und Toiletten hinzustellen. Doch der Aufwand ist entscheidend höher, wenn man Dinge organisieren muss, um den Urlaub auch sicher zu machen“, sagt der Gründer.

Camping in Corona-Zeiten: Im Juli soll es losgehen

Daher gibt es ein System mit Markierungen und nummerierten Tafeln, mit denen der Abstand gewährleistet und Kontaktketten nachvollzogen werden sollen, ein digitales Buchungssystem über die Booking-Plattform popupcamps.de und die Möglichkeit, sich gegen Aufpreis eigene Sanitäranlagen zu mieten. „Das ist ein Angebot für diejenigen, die bereit sind, für ein Plus an Sicherheit einen höheren Preis zu bezahlen“, betont Jobst von Paepke. Im Juli, wenn die Nachfrage am höchsten ist, soll es dann losgehen – mit hoffentlich genügend Platz für alle Urlauber.  

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