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  • Auf der Suche nach dem „perfekten“ Partner entgehen einem manchmal Gelegenheiten direkt vor der eigenen Nase .
  • Foto: Getty Images/Westend61

Das Liebeskarussell: Partnersuche in der heutigen Zeit

Heute werden im Leben mehr Beziehungen geführt, als in vorherigen Generationen zusammen, manche dauern nur Wochen, andere Monate – aber viele enden mit einer Trennung, die schmerzt und Narben im Selbstwertgefühl hinterlässt.

Wie soll man Zuversicht und Lebensfreude vermitteln, wenn von zehn Dates die eine Hälfte ganz furchtbar langweilig und die andere entsetzlich unverbindlich ablaufen? Die sich selbst erfüllende Prophezeiung ist keine neue Erkenntnis. Wer weiß nicht, dass ein Treffen, von dem man nur das Schlimmste erwartet, kaum anders ausgehen kann als eben schlimm?

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Manchmal muss man die Gelegenheit einfach beim Schopfe packen.

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Auch wenn es Kontaktanzeigen und Partnervermittler schon einige Jahre gibt, grundsätzlich ist die Art, wie heute Partner gesucht und gewählt werden und vor allem die Gründe, weswegen eine Beziehung eingegangen wird, neu. Liebe als Grund einer Ehe? In der Geschichte der Menschheit hat das keine Tradition, sondern ist etwas gänzlich Neues.

Ein Drittel aller Ehen scheitern

Und in den wenigen Jahrzehnten Internet hat sich die Partnersuche, die sich in den vergangenen 200 Jahren bereits vollständig verändert hatte, noch einmal ganz neu entwickelt. Aber können die Gefühle, Wünsche und Hoffnungen, Erwartungen und Vorbilder bei diesem Tempo mithalten? Nein. Und so projizieren immer mehr Singles ihre Hoffnungen auf eine lebenslange, glückliche Beziehung auf vermeintliche Traumpartner, die diesen Erwartungen natürlich nicht standhalten können.

Diesem Bedürfnis nach Beziehungs- und Liebesglück gegenüber stehen ernüchternde Zahlen. Zwar werden wieder weniger Ehen geschieden, sie dauern länger und es wird auch wieder mehr geheiratet, aber dennoch scheitern gut ein Drittel. Abfällig als Lebensabschnittsgefährte bezeichnet, wird der Partner oft Übergangswahl bis zum Nächsten.

Das Beziehungsphänomen: Serielle Monogamie

Serielle Monogamie nennt sich dieses Phänomen, wenn jemand eine lange, monogame Beziehung beendet – um danach die nächste zu beginnen. Das ist keine Wahllosigkeit, eher eine Mercedes-Mentalität: Man will das Beste, nicht das Zweitbeste. Und weil dieses Bedürfnis so groß ist, ist die Angst so gewaltig sich falsch zu entscheiden. 

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Die Angst nicht direkt den „besten“ Partner zu finden, darf Singles nicht hemmen auf neue mögliche Partner zu zugehen. 

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Damit eine Beziehung die Kennenlernphase der ersten Monate überstehen kann, braucht es jedoch die Überzeugung, dass eine neue Partnerschaft möglich ist. Wer daran nicht glaubt, wirkt einerseits nicht anziehend, denn Pessimisten küsst niemand gerne, und andererseits sorgt er für die sich selbst erfüllende Prophezeiung – und dann wird daraus auch sicher nichts.

Schutzstrategien verhindern, dass man sich auf neue Partner einlässt

Um zu verhindern, dass man erneut enttäuscht und verletzt wird, nimmt man nun Schutzstrategien an. Manche Singles werden überkritisch, sie suchen geradezu nach Fehlern oder Anzeichen, dass man nicht zusammenpasst, um sich lieber frühzeitig zurückziehen zu können um einer schmerzhaften Trennung zu entgehen.

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Je mehr Trennungen erlebt werden, umso mehr Vermeidungsstrategien probiert man aus. Das Problem an diesen Verhaltensweisen ist jedoch, dass man damit die Ängste sogar festigt. Solche negativen Überzeugungen und Glaubenssätze zu verändern, ist schwer – aber nicht unmöglich. Ein Ansatz ist, die Schutzstrategien zu erkennen. Jeder bevorzugt andere Schutzstrategien, allen aber ist gemeinsam, dass sie wahre Bindung verhindern, weil sie von Angst geprägt sind, verletzt zu werden.

Man sollte selbst der Partner sein, den man selbst auch sucht

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Sich auf etwas neues einzulassen fällt viele Singles schwer. Dabei ist dies oft der Schlüssel zum Glück.

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Diese Angst zu überwinden ist die eigentliche Kunst der Partnersuche. Es braucht Mut und Vertrauen. Nicht nur gegenüber anderen, auch gegenüber sich selbst. Es heißt, man müsse sich nur selbst genug lieben, dann würde das schon alles glatt gehen. Es wäre schon ein gewaltiger Fortschritt für viele, die eigenen Schwächen und Fehler annehmen zu können und zu erkennen, dass diese immer auch Stärken sein können. Am Ende entscheidet der Selbstwert über den Erfolg in der Liebe.

Man sollte mit sich selbst im Reinen sein – und die Gelegenheiten nutzen, um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten – dann wird man nicht suchen, sondern gefunden. Man muss selbst der Partner sein, den man sich wünscht – und genau solche Partner werden angezogen.

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