• Ungewisse Zukunft: Rodrigo Zalazar (r.) ist nur bis Sommer von Eintracht Frankfurt geliehen, Daniel Buballas Vertrag läuft aus.
  • Foto: imago images/Metelmann

Zwischenziel Klassenerhalt: So plant Sportchef Bornemann St. Paulis Zukunft

Den Klassenerhalt sicher hat der FC St. Pauli bei noch zehn ausstehenden Spielen und zehn Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang nicht. Aber er wird momentan von Spiel zu Spiel wahrscheinlicher. Und das ist aus sportlicher Sicht ebenso gut wie aus kaderplanerischer. Denn je früher Sportchef Andreas Bornemann Gewissheit hat, desto eher kann er St. Paulis Kader für die neue Saison aufstellen. Das Motto lautet: Siegen für die Zukunft!

Es sind einige Themenbereiche, die Andreas Bornemann derzeit zu bearbeiten hat. Da sind Verträge, die auslaufen. Da sind Leihgeschäfte, die enden. Da sind Positionen, auf denen die sportliche Führung Handlungsbedarf sieht und die es für die nächste Spielzeit möglichst adäquat zu besetzen gilt.

Fehlende Planungssicherheit bei St. Pauli wegen Corona

Und das alles unter den Umständen der Pandemie, die zwar für alle Vereine gleich, aber dadurch nicht eben einfach sind. „Es ist ungewiss, wie lange uns Corona noch begleiten wird, ob wir die Saison so, wie wir uns das alle vorstellen, zu Ende kriegen, und vor allem, wann wir wieder mit Zuschauern planen können“, sagt Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO. „Das ist ein gravierender Hemmschuh für alle Planungen.“

Trotzdem laufen diese natürlich und es hülfe, wäre der Klassenerhalt bald eingetütet. „Je früher wir Klarheit über den Verbleib in der Liga haben, desto besser“, sagt Bornemann. „Aber davon sind wir bei noch zehn Spieltagen weit weg, auch wenn sich die Situation natürlich deutlich verbessert hat. Aber es wäre fatal, so zu tun, als wären wir jetzt schon in sicheren Gewässern.“

Vier Verträge laufen bei St. Pauli aus

Ganz unabhängig vom Ausgang der Saison laufen die Verträge von vier Spielern zum Saisonende aus. Es handelt sich um die Arbeitspapiere von Daniel Buballa, Ryo Miyaichi, Svend Brodersen und Tore Reginiussen. Ob Buballa eine Zukunft auf St. Pauli hat, ist fraglich. Bei Miyaichi, dessen Qualität im gesunden Zustand unbestritten ist, könnte die Chance darin bestehen, ihn aufgrund seiner Verletzungshistorie vergleichsweise günstig zu halten. St. Pauli setzte schon einmal ein Zeichen und verlängerte vorzeitig mit dem Japaner, nachdem er sich schwer verletzt hatte.

Brodersens Zukunft könnte auch davon abhängen, ob St. Pauli den aus Middlesbrough geliehenen Dejan Stojanovic bindet. Der erfahrene Reginiussen bewarb sich mit zuletzt guten Leistungen um einen Verbleib, bei ihm besitzt St. Pauli ohnehin die Option auf ein weiteres Jahr.

St. Pauli-Sportchef Bornemann froh über Vertragssituation

„Es ist klar, dass wir die jeweiligen Vertragssituationen auf dem Schirm haben“, sagt Andreas Bornemann: „Verglichen mit dem vergangenen Sommer sind wir eine ganze Ecke weiter. Dieses Jahr laufen weniger Verträge aus, wir haben weniger Leihspieler.“

An der Zahl sind es mit Stojanovic, Rodrigo Zalazar, Omar Marmoush und Eric Smith vier. Bei letzterem besitzt St. Pauli eine Kaufoption, zudem gebe es positive Signale von beiden Seiten, sagte Bornemann zuletzt in der MOPO.

Für Spieler wie Marmoush oder Zalazar braucht es sportlichen Erfolg 

Wie es im Einzelnen bei den Leihspielern und bei den Profis, deren Kontrakte im Sommer enden, aussieht, bleibt intern. Der Sportchef sagt aber: „Es ist selbstverständlich, dass wir mit allen Spielern über ihre Zukunft sprechen werden.“ Und betont: „Voraussetzung ist immer Klarheit über die sportliche Zukunft.“

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Und da schließt sich der Kreis. Denn natürlich bleibt der FC St. Pauli nur interessant für Leihspieler vom Format Marmoush oder Zalazar, wenn er erstens die Klasse hält und das zweitens möglichst überzeugend tut – auch mit Blick auf die TV-Geld-Tabelle. Und, um bestmöglich eingespielt in die nächste Saison zu gehen. Wie das geht, zeigt der VfL Bochum, der in der Vorsaison nach mäßiger Hinrunde in der Rückserie aufdrehte – und in dieser Spielzeit auf den Aufstieg zusteuert.

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