Wunder von der Weser?: Bremen fehlt der Glaube an den Klassenerhalt
Werder Bremen steht ganz dicht am Abgrund. Der erste Abstieg aus der Bundesliga seit 40 Jahren scheint kaum noch abzuwenden – denn es braucht ein Wunder an der Weser. Doch in Bremen hat man kaum noch Hoffnung, dass das passieren wird.
Das 1:3 im Keller-Duell beim FSV Mainz 05 war der nächste Tiefschlag für Werder. Der sichere Klassenerhalt ist nicht mehr möglich, die Relegation die letzte Rettung. Und selbst dafür braucht es ein Wunder am 34. Spieltag.
Bundesliga-Abstieg droht: Bremen fehlt der Glaube an den Klassenerhalt
„Wir haben nur noch eine geringe Chance. Aber es ist eine Chance“, sagte der schwer geknickte Trainer Florian Kohfeldt, auch wenn er alles andere als kämpferisch klang. „Wir sind es jedem – uns selber und vor allen Dingen jedem Mitarbeiter und jedem Fan dieses Vereins – schuldig“, sagte der 37-Jährige.
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Doch selbst ein eigener Sieg wäre für ein Wunder womöglich noch zu wenig. Zwei Punkte Rückstand müssen die Bremer im Fernduell mit Fortuna Düsseldorf (bei Union Berlin) gutmachen, um den Relegationsplatz zu erreichen. Werder muss in jedem Fall gegen Köln gewinnen – bei einem Unentschieden der Fortuna sogar mit mindestens vier Toren Unterschied. Sollte Düsseldorf gewinnen, ist das 1900. Bundesliga-Spiel der Bremer definitiv das (vorerst) letzte.
Werder-Trainer Florian Kohfeldt will Optimismus verbreiten
In Bremen muss man vor dem alles entscheidenden Spiel gegen Köln jetzt irgendwie Optimismus verbreiten. „Nichts ist verloren“, sagte Kapitän Niklas Moisander. Und auch der frühere Erfolgsmanager Willi Lemke will Werder noch nicht abschreiben. „Wir stehen in der Tabelle genau an der Stelle, wo wir hingehören“, sagte der 73-Jährige im „ZDF Sportstudio“, betonte aber: „Wir haben noch eine Mini-Chance.“
Ex-Manager Willi Lemke fordert Aufarbeitung der Bremer Saison
Wirklich wahrscheinlich ist das aber nicht. Und unabhängig davon, ob das Wunder tatsächlich gelingt, fordert Lemke nach dem Abstiegsfinale eine schonungslose Aufarbeitung der Saison – auch hinsichtlich Trainer Kohfeldt. „Wir sind gelobt worden in großen Teilen der Bundesliga, dass unsere Führungsriege gesagt hat: Wir stehen in Treue fest zu unserem Trainer“, so Lemke. „Das ist aber sicherlich eine Frage, die in den nächsten Wochen bei uns diskutiert wird.“ (rmy)