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Marokkos Stürmer Youssef En-Nesyr jubelt nach dem entscheidenden Tor für Marokko
  • Marokkos Stürmer Youssef En-Nesyr (2.v.l.) schoss das entscheidende Tor des Tages gegen Portugal.
  • Foto: imago images/Agencia EFE

Historische WM-Sensation! Marokko wirft auch Portugal raus – Tränen bei Ronaldo

Marokko treibt das afrikanische Fußball-Märchen in historische Dimensionen – und hat den Traum des erneut nur eingewechselten Altmeisters Cristiano Ronaldo, der nach Abpfiff in Tränen ausbrach, vom WM-Titel brachial zerstört. Die Sensationsmannschaft des Turniers rang auch den früheren Europameister Portugal mit 1:0 (1:0) nieder und steht als erstes Team des Kontinents in einem WM-Halbfinale.

Ein wuchtiger Kopfball von Youssef En-Nesyri (42.) entschied den Schlagabtausch mit den Südeuropäern, in der Vorschlussrunde am Mittwoch wartet mit Titelverteidiger Frankreich oder dem EM-Zweiten England in jedem Fall das nächste Schwergewicht. Nach den bisherigen Vorstellungen der Mannschaft von Walid Regragui in Katar lässt sich getrost sagen: Na und? Fehlen wird Marokko dann allerdings Walid Cheddira, der in der wilden Abwehrschlacht der letzten Minuten Gelb-Rot sah (90.+3).

WM-Viertelfinale: Marokko schlägt Portugal mit 1:0

Portugal diskutierte vor der Partie in erster Linie über Persönliches – Marokko über eine historische Mission für Afrika. „Ein ganzer Kontinent und auch große Teile der arabischen Welt stehen hinter uns“, sagte Regragui. Portugal sei der Favorit, doch das sei Spanien im Achtelfinale ja auch gewesen. Die Personalien also nebenbei: Noussair Mazraoui (Bayern München) und Nayef Aguerd fehlten verletzt, Regragui musste die Viererkette umstellen.


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Marokko, das bis zum Turnier in Katar als größten WM-Erfolg das Achtelfinale 1986 (0:1 gegen Deutschland) zu Buche stehen hatte, startete bei der sechsten WM-Teilnahme mit starker Organisation und einer gehörigen Prise Mut richtig durch. Dem Gruppensieg vor Vize-Weltmeister Kroatien und dem WM-Dritten Belgien folgte in der Runde der besten 16 die Sensation gegen Ex-Weltmeister Spanien nach Elfmeterschießen, mit Torhüter Bono als großem Helden.

En-Nesyri bringt Marokko per Kopf in Führung

Der Keeper des FC Sevilla stand auch vor 44.198 Zuschauerinnen und Zuschauern im Al-Thumama-Stadion früh im Blickpunkt, als Joao Felix einen Kopfball auf die kurze Ecke platzierte (4.). Bono aber wahrte seine beeindruckende Statistik von nur einem Gegentreffer im Turnier – und das war auch noch ein Eigentor beim 2:1 gegen Kanada. Danach schlief die Begegnung ein, zumindest die rund 25.000 marokkanischen Fans auf den Rängen sorgten für einen großartigen Rahmen.

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Portugal hatte in Bruno Fernandes und Felix seine treibenden Kräfte, von der Dominanz des 6:1 im Achtelfinale gegen die Schweiz, als es mit Goncalo Ramos und ohne den früheren Weltfußballer und Staatsheiligen Ronaldo blendend lief, war aber wenig zu sehen. Marokkos Führung war deswegen nicht unverdient – allerdings fiel sie glücklich: Yahya Attiat-Allah, Vertreter des verletzten Bayern-Profis Mazraoui, flankte scharf in die Mitte, En-Nesyri stieg sieben Meter vor dem Tor entschlossen hoch und profitierte von der kapitalen Fehleinschätzung des portugiesischen Schlussmanns Diogo Costa.

Cristiano Ronaldo wird in Hälfte zwei eingewechselt

Dem 37-jährigen Ronaldo auf der Bank entglitten die Gesichtszüge. Portugal lahmte. Ramos hing in der Luft, Fernandes spielte viele Fehlpässe – in der 45. Minute traf der Star-Spielmacher von Manchester United allerdings auch die Latte. Trotzdem: Ergebnis und Spielweise waren viel zu wenig aus Sicht der Portugiesen, Europameister-Trainer Fernando Santos schickte Ronaldo in der Pause zum intensiven Warmmachen. Nach 51 Minuten wurde er für Außenverteidiger Joao Cancelo eingewechselt.

Portugal riskierte alles, mit Ronaldo in seinem 196. Länderspiel neben Ramos, der sofort eine Großchance hatte (58.). Portugal warft alles nach vorn, Marokko nahm einen fünften Spieler in die Abwehrkette und stand nur noch hinten drin. Ronaldo scheiterte in der Nachspielzeit am starken Bono. Pepe (90.+7) köpfte daneben – und bei Ronaldo flossen nach dem Aus die Tränen. (dpa/tim)

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