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„One Love“-Kapitänsbinde am Arm von Manuel Neuer
  • Während der WM in Katar gab es eine große Debatte um die „One Love“-Kapitänsbinde.
  • Foto: imago/Ulmer/Teamfoto

Ex-DFB-Boss macht „One Love“-Zoff für WM-Aus in Katar verantwortlich

Die Aufarbeitung des WM-Debakels der Nationalmannschaft geht weiter. Ein früherer DFB-Chef sieht den Wirbel um ein politisches Symbol als wichtige Ursache für das Scheitern in Katar.

Der frühere DFB-Präsident Fritz Keller hat den zurückgetretenen Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff in Schutz genommen und sieht in den Diskussionen um die „One Love“-Binde einen der Hauptgründe für das deutsche Vorrunden-Aus bei der Fußball-WM in Katar.

Fritz Keller: „Der Kapitän und der Mannschaftsrat wurden gedrängt“

Politiker und andere DFB-Funktionäre hätten „das Team zu Aktionen überredet, die One-Love-Binde zu tragen und dann ersatzweise diese Geste mit dem zugehaltenen Mund zu zeigen“, sagte Keller in einem Interview der „Stuttgarter Zeitung“ und der „Stuttgarter Nachrichten“ und fügte hinzu: „Die Mannschaft war sich uneinig, der Kapitän und der Mannschaftsrat wurden gedrängt, es zu tun. Dann gibt es Diskussionen in der Mannschaft über Dinge, die nichts mit dem Sport zu tun haben – das geht nicht.“


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Den handelnden Personen habe die Konsequenz gefehlt. „Wenn man sich so weit aus dem Fenster gelehnt hat, muss man das durchziehen, auch um das Gesicht nicht zu verlieren.“ Deutschland habe laut Keller nun international die Rolle als „Besserwisser“. Das Ganze werde auch noch für diplomatischen Druck sorgen. „Der eine macht den Kotau und andere gehen symbolisch dagegen. So kann man die Welt nicht von unseren Werten überzeugen“, betonte Keller.

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Der Südbadener, der von 2019 bis 2021 den DFB anführte, bescheinigte Bierhoff eine gute Arbeit. „Er war einer der Wenigen, die sich nicht nur hinter Zuständigkeiten versteckt, sondern auch Verantwortung übernommen haben“, sagte Keller: „Der Mann hat 18 Jahre lang versucht, Änderungen im Kinder- und im Jugendfußball hinzukriegen. Das wurde verhindert, weil viele ein G‘schäftle daraus machen und etwas für ihre Landesverbände oder Fußballschulen herausholen wollten.“ (dpa/nswz)

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