„Da ist bei Altona mehr los“: Béla Réthy über erschreckende Zustände bei WM-Eröffnung
Bereits der erste Auftritt Katars bei dieser WM ließ die Welt staunen – in negativer Hinsicht. Dass sich der Gastgeber derart schwach wie beim 0:2 gegen Ecuador präsentieren würde, war nicht zu erwarten, vor allem aber sorgte die Flucht der eigenen Fans während des Eröffnungsspiels für Missmut. Die MOPO sprach mit ZDF-Kommentator Béla Réthy, der sich nicht nur über den Abgang Tausender Zuschauer wunderte und über eine Sache lachen musste.
Bereits der erste Auftritt Katars bei dieser WM ließ die Welt staunen – in negativer Hinsicht. Dass sich der Gastgeber derart schwach wie beim 0:2 gegen Ecuador präsentieren würde, war nicht zu erwarten, vor allem aber sorgte die Flucht der eigenen Fans während des Eröffnungsspiels für Missmut. Die MOPO sprach mit ZDF-Kommentator Béla Réthy, der sich nicht nur über den Abgang Tausender Zuschauer wunderte und über eine Sache lachen musste.
Er weiß, wovon er redet. Die Wüsten-WM ist Réthys achte als Kommentator, zugleich auch seine letzte. Nach dem Turnier legt der 65-Jährige das Mikrofon beiseite. Doch so viel Réthy in seinem Leben auch schon gesehen hat: Die Geschehnisse, die sich im Al-Bayt-Stadion abspielten, waren auch für ihn neu und schwer zu begreifen. Denn nachdem Katar zügig 0:2 zurücklag, ergriffen zahlreiche der offiziell 67.362 Fans die Flucht.
„Es war erschreckend“: Réthy schockiert von Fan-Flucht
„Es war erschreckend“, erzählt Réthy. „Nach der Halbzeitpause waren schon große Lücken erkennbar, da dachte ich aber, dass viele Fans vielleicht noch beim Essen waren. Man weiß ja nicht genau, wie die Gepflogenheiten hier so sind. Aber die Lücken wurden dann immer größer, immer mehr Leute gingen. Ich dachte, ich bin im falschen Film. Am Ende waren vielleicht noch 5000 Zuschauer da.“
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Für Réthy der Tiefpunkt des denkwürdigen Abends. „In Kombination mit der Leistung der Katarer war das ja fast eine Farce“, stellt er fest. „So eine schlechte Mannschaft habe ich lange nicht gesehen. Und dann das Verhalten der Fans! Da ist bei deutschen Amateurklubs wie TeBe Berlin, Oberhausen oder Altona aber deutlich mehr los …“
Réthy macht sich ernsthaft Gedanken darüber, was die WM stimmungstechnisch bieten könnte. „Mich hat dieses Desinteresse insgesamt sehr gewundert“, sagt die ZDF-Legende. „Auch während des Spiels waren viele Zuschauer gar nicht bei der Sache, sondern schauten eigentlich nur auf ihre Handys. Für die Kataris war dieses Spiel ein Event – aber kein Ereignis! Ich hoffe, das zieht sich nicht durch die WM, da werden wir in ein paar Tagen schlauer sein.“
Gekaufte Katar-Fans erheitern Réthys Gemüt
Und dennoch: Réthy, der sich in Katar gut behandelt fühlt („Die Menschen sind sehr freundlich, es gibt bislang keinen Grund, sich zu beklagen“) nimmt seinen ersten Wüsten-WM-Abend mit Humor. Vor allem der harte Kern der unermüdlich tanzenden und vom Veranstalter wohl verpflichteten Katar-Fans sorgte bei ihm für Erheiterung: „Die kamen plötzlich ins Stadion gestürmt, sahen alle gleich aus und machten identische Bewegungen. Als wären die vorher zusammen beim Tanzkurs gewesen.“
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Weiter geht’s für Réthy mit Dänemark gegen Tunesien. Im Vergleich zum Eröffnungsabend kann es nur besser werden. In jeder Hinsicht.